Mittwoch, 16. April 2025

ÜZ MainfrankenGroßspeicher von CMBlu

[16.05.2023] In einem gemeinsamen Projekt wollen ÜZ Mainfranken und der Speicherhersteller CMBlu Energy zeigen, wie SolidFlow-Batterien effizient im Stromnetz eingesetzt werden können.
Standardspeichermodule von CMBlu.

Standardspeichermodule von CMBlu.

(Bildquelle: StMWi/E. Neureuther)

Die Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken errichtet einen Organic-SolidFlow-Batteriespeicher mit einer Leistung von 3,6 Megawatt und einer Kapazität von 18 Megawattstunden. Die Anlage soll überschüssigen regenerativen Strom speichern und bedarfsgerecht ins Netz einspeisen. Die Batterie wird von der Firma CMBlu Energy geliefert. Sie besteht aus insgesamt 90 Modulen auf Basis organischer Rohstoffe. SolidFlow-Batteriespeicher gelten als Gamechanger für das Gelingen der Energiewende. Denn die organischen Batteriespeicher von CMBlu nutzen feste (solid) und flüssige (flow) Elektrolyte auf Kohlenstoffbasis und benötigen daher keine seltenen Erden oder Metalle. Die nachhaltigen Batteriespeicher lassen sich in Leistung und Kapazität unabhängig voneinander skalieren und können so sehr große Energiemengen bis in den Gigawattstundenbereich speichern (wir berichteten).

Projekt als „Reallabor der Energiewende“

Wie beide Partner mitteilen, soll das Projekt als „Reallabor der Energiewende“ zeigen, wie SolidFlow-Batterien effizient im Stromnetz eingesetzt werden können. Jürgen Kriegbaum, Vorstand der ÜZ Mainfranken, erklärt: „Da im Netzgebiet der ÜZ Mainfranken bilanziell mehr erneuerbare Energie erzeugt als verbraucht wird, sind wir bereits heute auf dem Stand, den ganz Deutschland im Jahr 2045 erreichen soll. Deshalb ist die Last in unserem Umspannwerk bei bestimmten Wetterlagen leider immer wieder zu hoch.“ Diese Situation werde es in wenigen Jahren in ganz Deutschland geben. Zur Überbrückung von Netzengpässen und zum Ausgleich von Lastspitzen würden daher leistungsstarke Großbatteriespeicher benötigt.

Bayerns Wirtschaftsminister begrüßt die Kooperation

#bild2 Bei einer Veranstaltung des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in der Produktionshalle des Großspeicherherstellers CMBlu wurde jetzt das Speicherprojekt der ÜZ Mainfranken vorgestellt. Über 30 Vertreter aus Kommunen, Unternehmen, Behörden und Verbänden diskutierten über die regionalen und überregionalen Herausforderungen der Energiewende. Staatsminister Aiwanger begrüßte die Kooperation: „Das gemeinsame Speicherprojekt von CMBlu und ÜZ Mainfranken setzt an der richtigen Stelle an, um künftig die großen Mengen regenerativ erzeugten Stroms flexibel zu speichern oder ins Netz einzuspeisen.“

Unbürokratische Förderung wie in den USA

ÜZ-Mainfranken-Vorstand Kriegbaum wies darauf hin, dass große Stromspeicher unter den derzeitigen Rahmenbedingungen kaum wirtschaftlich zu betreiben seien. „Die Verbraucher profitieren durch die netzdienliche Speicherung und Einspeisung langfristig von niedrigeren Netzentgelten, aber für Energieerzeuger und Netzbetreiber fehlt derzeit der wirtschaftliche Anreiz, diese Großspeicher anzuschaffen“, sagte er. CMBlu-Gründer und -Vorstand Peter Geigle formulierte daher eine klare Erwartungshaltung an die Politik: „Es muss schnell eine klare Regelung zur Förderung von Großspeichern geschaffen werden. In den USA beispielsweise erhält ein Speicherhersteller im Rahmen des Inflation Reduction Acts bis zu 45 Dollar für jede dort produzierte Kilowattstunde – ohne großen bürokratischen Aufwand.“ Solche oder ähnliche Verfahren bräuchte es auch in Deutschland, um der Energiewende mit Großspeichern zum Durchbruch zu verhelfen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher

Tauber Energy: Batteriespeicher in Thüringen in Betrieb genommen

[14.04.2025] Mit dem Batteriespeicher BESS Waltershausen nimmt Tauber Energy erstmals einen Großspeicher in Thüringen in Betrieb. Das Projekt mit zehn Megawatt Leistung markiert den Startschuss für eine weitreichende Speicherstrategie des Unternehmens. mehr...

EUPD Research/Anker SOLIX: Studie zu Balkonkraftwerken

[09.04.2025] Eine aktuelle Studie von EUPD Research und Anker SOLIX zeigt: Speicherlösungen steigern die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken erheblich. Haushalte können ihre Stromkosten damit um bis zu 64 Prozent senken – und die Investition amortisiert sich teils bereits nach vier Jahren. mehr...

Gersthofen: Transformatoren für Wasserkraftwerk angeliefert

[08.04.2025] In Gersthofen schreitet der Aufbau eines neuartigen Hybridsystems zur Netzstabilisierung voran: Zwei Transformatoren bilden künftig das technische Herzstück für die Kombination aus Wasserkraft und Batteriespeicher. mehr...

terralayr: Neuer Batteriespeicher für Celle

[01.04.2025] Das Unternehmen terralayr errichtet in Altencelle bei Celle einen neuen Batteriespeicher mit einer Leistung von 15 Megawatt und einer Kapazität von 30 Megawattstunden. Die Anlage soll ab Ende 2025 das Stromnetz stabilisieren und Schwankungen in der erneuerbaren Energieerzeugung ausgleichen. mehr...

RheinEnergie/SMA: Partnerschaft für Batterien

[27.03.2025] Der Kölner Energieversorger RheinEnergie und der Systemintegrator SMA Altenso bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam Batteriespeicherlösungen in Deutschland voranzutreiben. mehr...

Hamm: RWE baut drei neue Batteriespeicher

[26.03.2025] RWE errichtet am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Westfalen in Hamm drei neue Batteriespeicher mit einer Leistung von insgesamt 600 Megawatt und einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. mehr...

Intilion: Neue Batteriespeicherlösung

[11.03.2025] Intilion erweitert jetzt sein Großspeicherportfolio mit dem neuen All-in-One Batteriespeicher INTILION | scalepac. Das modular erweiterbare System ist für den Einsatz in der Industrie, bei Energieversorgern und in erneuerbaren Energien konzipiert. mehr...

ASEW: Arbeitsgemeinschaft empfiehlt Großbatteriespeicher

[05.03.2025] Großbatteriespeicher eröffnen Stadtwerken neue Geschäftsmöglichkeiten im sich wandelnden Energiemarkt. Die ASEW sieht darin eine Chance, um von der steigenden Volatilität der Strompreise zu profitieren und Flexibilitätslücken im Netz zu schließen. mehr...

bericht

Energiespeicher: Treiber der kommunalen Energiewende

[20.02.2025] Stationäre Großbatteriespeicher haben die Fähigkeit, die lokale Energieautonomie zu fördern, Kosten zu senken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Das macht sie auf kommunaler Ebene zu einem Schlüsselinstrument der Energiewende. mehr...

Uniper: Kooperation bei Batteriespeicherlösung

[11.02.2025] Uniper SE und STABL Energy haben jetzt eine Zusammenarbeit im Rahmen des M5BAT-4.0-Projekts der RWTH Aachen University vereinbart. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 wird ein Batteriespeichersystem von STABL am Forschungsstandort in Aachen installiert und getestet. mehr...

Rupp/Sunbit: Partner für Batteriegroßspeicher

[07.02.2025] Die Rupp Gruppe und Sunbit gründen eine Partnerschaft für Batteriegroßspeicher. Aktuell ist der Startschuss für ein Großspeicherprojekt in Immenstadt im Allgäu gefallen. mehr...

N-ERGIE: Zehn Jahre Wärmespeicher in Nürnberg-Sandreuth

[03.02.2025] Seit zehn Jahren trägt der Wärmespeicher von N-ERGIE am Kraftwerksstandort Nürnberg-Sandreuth zur Flexibilisierung der Energieversorgung und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. mehr...

Trianel/ANVO Energy: Kooperation für dezentrale Speicher

[21.01.2025] Trianel und ANVO Energy starteten 2025 eine Kooperation mit ganzheitlichem Dienstleistungsangebot für dezentrale Batteriespeicher. mehr...

DIN: Neuer Standard für Batteriepass

[17.01.2025] Ein neuer Standard soll Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung unterstützen: Die DIN DKE SPEC 99100 liefert eine Anleitung zur Entwicklung des digitalen Batteriepasses, der ab 2027 verpflichtend wird. mehr...

Stadtwerke Münster und Verbund planen ein gemeinsames Batteriespeicher-Projekt. Foto: Stadtwerke Münster

Stadtwerke Münster: Großbatterie für mehr Flexibilität

[13.12.2024] Die Stadtwerke Münster und der österreichische Versorger Verbund planen einen Batteriespeicher für mehr Flexibilität im Stromnetz. mehr...