ÖsterreichGrößte Batterie in Betrieb

Der größte österreichische Batteriespeicher (im Vordergrund) wird aus Wasserkraft gespeist und dient vorrangig der Netzunterstützung.
(Bildquelle: VERBUND)
Im Beisein von Landeshauptmann Thomas Stelzer nahm der Energiedienstleister Verbund vergangene Woche (17. September 2020) Österreichs erste Großbatterie in Betrieb. Gespeist aus Wasserkraft kann die Flexibilitätsanlage beim Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen in Sekundenbruchteilen das Stromnetz stabilisieren.
„Wir freuen uns über diese zukunftsweisende Technologie am Standort Wallsee-Mitterkirchen, welche in dieser Größenordnung erstmals in Österreich zum Einsatz kommt. Eine derartige Flexibilitätsanlage steht mit den energiepolitischen Zielen des Landes Oberösterreich, die im Energiekonzept Energie-Leitregion OÖ 2050 stehen, im Einklang“, erklärte Landeshauptmann Stelzer. „Das Ziel, bis 2030 Österreichs Stromversorgung bilanziell zu 100 Prozent erneuerbar zu gestalten, stellt uns vor große Herausforderungen. Die Zukunft der Stromversorgung muss flexibel sein, denn Wind und Sonne sind mitunter launige Energielieferanten. Das erfordert Reaktionen in Sekundenbruchteilen – genau das kann die BlueBattery“, sagte Michael Strugl, stellvertretender Vorstandsvorsitzende von Verbund. Die Investitionskosten beliefen sich nach Angaben des Unternehmens auf 7,2 Millionen Euro.
Power-Paket an der Donau
Wie Verbund berichtet, begannen im Oktober 2019 die Arbeiten in Wallsee-Mitterkirchen. In das bestehende Donaukraftwerk wurde eine Großbatterie integriert, mit dem Ziel, dem Netzbetreiber Primärregelleistung anbieten zu können. Mit einer Leistung von acht Megawatt und einer Speicherkapazität von 14.200 Kilowattstunden sei an diesem Standort die bislang mit Abstand größte Batterie in Österreich errichtet worden, die zudem der Netzstabilität dient.
Die Qualität bei Strom misst sich in der Frequenzstabilität. 50 Hertz muss die Frequenz betragen. Schon geringe Abweichungen bedeuten das Risiko eines Ausfalls, der sich schlimmstenfalls bis zu einem Blackout ausweiten kann. Bei der Unterstützung des Netzes durch die Primärregelung muss bei zu hohen Frequenzen im Netz Energie aus dem Netz entnommen und bei zu geringen Frequenzen zusätzliche Energie ins Netz eingespeist werden.
So funktioniert die Blue Battery
In fünf unscheinbaren Containern am Werksgelände verbergen sich rund 61.000 Lithium-Ionen-Batteriezellen, die eine Leistung von insgesamt zehn Megawatt (MW) – acht MW Primärregelung plus zwei MW Leistung für das Lade-Management – aufweisen. Benötigt das Stromsystem kurzfristig eine Primärregelreserve, so wird diese am Standort großteils durch die BlueBattery zur Verfügung gestellt, die im Anschluss immer wieder direkt durch das Wasserkraftwerk geladen wird. Nur in Ausnahmefällen, wenn die Frequenzabweichungen zu stark sind, wird laut Verbund eine Turbine des Wasserkraftwerks für die Primärregelung hinzugeschaltet. Durch diese einzigartige Kombination aus Speichersystem und Wasserkraftwerk stehe dem Stromsystem in Summe 16 MW Primärregelleistung zur Verfügung.
Die Netzstützung durch die Lieferung von Primärregelenergie ist ein essenzieller Teil der Energiewirtschaft, um ein stabiles Stromnetz in Österreich zu gewährleisten und hat in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen, heißt es vonseiten des Unternehmens weiter. Gründe dafür seien einerseits der starke Anstieg an volatilen Erzeugungseinheiten wie Wind- und Solarenergie und andererseits die Stilllegung von thermischen Kraftwerken, die zur Netzstützung herangezogen worden sind.
Tauber Energy: Batteriespeicher in Thüringen in Betrieb genommen
[14.04.2025] Mit dem Batteriespeicher BESS Waltershausen nimmt Tauber Energy erstmals einen Großspeicher in Thüringen in Betrieb. Das Projekt mit zehn Megawatt Leistung markiert den Startschuss für eine weitreichende Speicherstrategie des Unternehmens. mehr...
EUPD Research/Anker SOLIX: Studie zu Balkonkraftwerken
[09.04.2025] Eine aktuelle Studie von EUPD Research und Anker SOLIX zeigt: Speicherlösungen steigern die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken erheblich. Haushalte können ihre Stromkosten damit um bis zu 64 Prozent senken – und die Investition amortisiert sich teils bereits nach vier Jahren. mehr...
Gersthofen: Transformatoren für Wasserkraftwerk angeliefert
[08.04.2025] In Gersthofen schreitet der Aufbau eines neuartigen Hybridsystems zur Netzstabilisierung voran: Zwei Transformatoren bilden künftig das technische Herzstück für die Kombination aus Wasserkraft und Batteriespeicher. mehr...
terralayr: Neuer Batteriespeicher für Celle
[01.04.2025] Das Unternehmen terralayr errichtet in Altencelle bei Celle einen neuen Batteriespeicher mit einer Leistung von 15 Megawatt und einer Kapazität von 30 Megawattstunden. Die Anlage soll ab Ende 2025 das Stromnetz stabilisieren und Schwankungen in der erneuerbaren Energieerzeugung ausgleichen. mehr...
RheinEnergie/SMA: Partnerschaft für Batterien
[27.03.2025] Der Kölner Energieversorger RheinEnergie und der Systemintegrator SMA Altenso bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam Batteriespeicherlösungen in Deutschland voranzutreiben. mehr...
Hamm: RWE baut drei neue Batteriespeicher
[26.03.2025] RWE errichtet am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Westfalen in Hamm drei neue Batteriespeicher mit einer Leistung von insgesamt 600 Megawatt und einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. mehr...
Intilion: Neue Batteriespeicherlösung
[11.03.2025] Intilion erweitert jetzt sein Großspeicherportfolio mit dem neuen All-in-One Batteriespeicher INTILION | scalepac. Das modular erweiterbare System ist für den Einsatz in der Industrie, bei Energieversorgern und in erneuerbaren Energien konzipiert. mehr...
ASEW: Arbeitsgemeinschaft empfiehlt Großbatteriespeicher
[05.03.2025] Großbatteriespeicher eröffnen Stadtwerken neue Geschäftsmöglichkeiten im sich wandelnden Energiemarkt. Die ASEW sieht darin eine Chance, um von der steigenden Volatilität der Strompreise zu profitieren und Flexibilitätslücken im Netz zu schließen. mehr...
Energiespeicher: Treiber der kommunalen Energiewende
[20.02.2025] Stationäre Großbatteriespeicher haben die Fähigkeit, die lokale Energieautonomie zu fördern, Kosten zu senken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Das macht sie auf kommunaler Ebene zu einem Schlüsselinstrument der Energiewende. mehr...
Uniper: Kooperation bei Batteriespeicherlösung
[11.02.2025] Uniper SE und STABL Energy haben jetzt eine Zusammenarbeit im Rahmen des M5BAT-4.0-Projekts der RWTH Aachen University vereinbart. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 wird ein Batteriespeichersystem von STABL am Forschungsstandort in Aachen installiert und getestet. mehr...
Rupp/Sunbit: Partner für Batteriegroßspeicher
[07.02.2025] Die Rupp Gruppe und Sunbit gründen eine Partnerschaft für Batteriegroßspeicher. Aktuell ist der Startschuss für ein Großspeicherprojekt in Immenstadt im Allgäu gefallen. mehr...
N-ERGIE: Zehn Jahre Wärmespeicher in Nürnberg-Sandreuth
[03.02.2025] Seit zehn Jahren trägt der Wärmespeicher von N-ERGIE am Kraftwerksstandort Nürnberg-Sandreuth zur Flexibilisierung der Energieversorgung und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. mehr...
Trianel/ANVO Energy: Kooperation für dezentrale Speicher
[21.01.2025] Trianel und ANVO Energy starteten 2025 eine Kooperation mit ganzheitlichem Dienstleistungsangebot für dezentrale Batteriespeicher. mehr...
DIN: Neuer Standard für Batteriepass
[17.01.2025] Ein neuer Standard soll Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung unterstützen: Die DIN DKE SPEC 99100 liefert eine Anleitung zur Entwicklung des digitalen Batteriepasses, der ab 2027 verpflichtend wird. mehr...
Stadtwerke Münster: Großbatterie für mehr Flexibilität
[13.12.2024] Die Stadtwerke Münster und der österreichische Versorger Verbund planen einen Batteriespeicher für mehr Flexibilität im Stromnetz. mehr...