VectoringGleiche Chancen in Sicht
Die Bundesnetzagentur hat der EU-Kommission und den Regulierungsbehörden der anderen Mitgliedsstaaten vergangene Woche ihren Entscheidungsvorschlag für die Einführung der Vectoring-Technologie im Netz der Telekom Deutschland zur Stellungnahme zugesandt. Zusätzlich zu dem im April veröffentlichten ersten Entscheidungsentwurf seien darin einige Konkretisierungen aufgenommen worden, teilte die Behörde mit. Vorgesehen sind beispielsweise die Einrichtung einer Vectoring-Liste, die für Chancengleichheit zwischen der Telekom und den Wettbewerbern beim VDSL-Ausbau und Vectoring-Einsatz sorgen soll, sowie Regelungen, die zu einer höheren Rechts- und Planungssicherheit bei einem staatlich geförderten Breitband-Ausbau beitragen. Die EU-Kommission und die nationalen Regulierungsbehörden der übrigen EU Mitgliedsstaaten können nun innerhalb eines Monats Stellungnahmen zum überarbeiteten Entscheidungsentwurf abgeben. Sofern die EU-Kommission keine ernsthaften Bedenken äußert, kann die Entscheidung anschließend endgültig in Kraft treten.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat die Änderungen am Vectoring-Beschluss der Bundesnetzagentur als richtige Weichenstellung für Glasfaserinvestitionen in Deutschland begrüßt. Die nun definierten Bedingungen ermöglichen es, dass Telekom und Wettbewerber die Vectoring-Technologie weitgehend chancengleich einsetzen können, so der Verband. Mit dem Vectoring-Verfahren sind im heute bestehenden kupferbasierten Teilnehmeranschlussnetz höhere Übertragungsraten möglich, als dies bisher bei der schon fortgeschrittenen VDSL-Technik der Fall ist. Durch das Vectoring wird die gegenseitige Störung aus benachbarten Kupferdoppeladern eines Kabels reduziert. Nach dem derzeitigen Stand der Technik ist allerdings nur der Zugriff eines einzigen Unternehmens auf alle Kupfer-Doppeladern am Kabelverzweiger möglich, ein entbündelter Zugriff – sofern es um den Einsatz von VDSL-Technik geht – aber nicht mehr.
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