Freitag, 27. Dezember 2024

EssenGesamtschule wird klimaneutral

[25.05.2022] In Essen starten diese Woche Probebohrungen für die Wärmeerzeugung mittels Geothermie. Die Wärme soll dazu beitragen, die Gesamtschule Altenessen-Süd klimaneutral zu machen.
Visualisierung für den Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd.

Visualisierung für den Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd.

(Bildquelle: Stadt Essen)

In Essen soll der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd als klimaneutraler Neubau errichtet werden. Wie die Stadt Essen mitteilt, legt sie neben der Minimierung des Energieverbrauchs in der Bauphase, der Nutzung nachhaltiger Bauprodukte sowie hoher Standards bei der Wärmedämmung beziehungsweise Energiegewinnung den Fokus insbesondere auf die Nutzung regenerativer Energieträger zur Wärmeerzeugung. Da der Neubau der Gesamtschule Altenessen-Süd eine geplante Bruttogeschossfläche von etwa 24.000 Quadratmetern haben wird, seien leistungsfähige Energieträger für das Neubauprojekt erforderlich. Darum werde derzeit unter Leitung der städtischen Immobilienwirtschaft die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung mittels Geothermie geprüft. Geothermie bedeute die Nutzung der vorhandenen Erdwärme. Die dafür erforderlichen Probebohrungen starteten in dieser Woche am südlichen Rand des Grundstücks und würden von einer Fachfirma für Geothermie durchgeführt.

Wärmeerzeugung mittels Geothermie

Für die Nutzbarmachung der Erdwärme müssten Bohrungen in unterschiedlichen Tiefen durchgeführt und ein geschlossener Kreislauf aus Schläuchen beziehungsweise Rohren verlegt werden. Im Kreislauf werde eine Flüssigkeit gepumpt und die dadurch aufgenommene Wärmeenergie zur Heizung von Gebäuden und zur Warmwasseraufbereitung entnommen. Grundsätzlich steige die nutzbare Wärmemenge mit der Tiefe der Bohrungen. Außer elektrischem Strom zum Betrieb der Pumpen sei keine zusätzliche Energie erforderlich. In Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sei somit eine vollständig regenerative Wärmeversorgung eines Gebäudes möglich.
Für die Wärmeerzeugung der künftigen Gesamtschule Altenessen-Süd seien derzeitigem Planungsstand insgesamt 40 Geothermie-Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 120 Metern vorgesehen. Die Anzahl und Tiefe der Bohrungen seien neben dem Energiebedarf abhängig von den Verhältnissen im Untergrund. Vorab sei der Untergrund durch einen Gutachter für Altbergbau auf Einschränkungen geprüft worden. Dieser habe einen Lageplan erstellt, in dem die zulässigen Bereiche für Geothermie in Abhängigkeit der Bohrtiefe genau dargestellt werden können. Neben Beschränkungen durch bekannte Hohlräume des Altbergbaus beziehungsweise so genannte geologische Störzonen sei die energetische Ergiebigkeit ausschlaggebend für die Anzahl und Tiefe der Bohrungen.

Beauftragung von Probebohrungen

Zur Berechnung der erforderlichen Anzahl und Tiefe habe die Immobilienwirtschaft die Ausführung einer Probebohrung beauftragt. Hierbei solle die tatsächliche Ergiebigkeit am Standort Erbslöhstraße ermittelt werden.
Die Bohrarbeiten fänden auf der Fläche Erbslöhstraße, Ecke Berthold-Beitz-Boulevard statt. Dabei werde ein Kettenfahrzeug mit einem etwa acht Meter hohen Bohrturm zum Einsatz kommen. Angewendet werde ein nasses Bohrverfahren, eine so genannte Spülbohrung. Mit den Erkenntnissen dieser Probebohrung würden die beauftragten Fachplaner der Immobilienwirtschaft die genaue erforderliche Anzahl und Tiefe der Bohrungen zur Versorgung der Gesamtschule Altenessen-Süd mit regenerativer Wärmeenergie ermitteln können.



Stichwörter: Geothermie, Essen


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

badenova: Zielgebiet für Geothermie eingegrenzt

[20.12.2024] Für die im Oberrheingraben geplante Geothermie-Nutzung hat badenovaWÄRMEPLUS jetzt Hartheim und angrenzende Gemeinden in den Fokus gerückt. Ab 2028 könnte das heiße Thermalwasser zur Versorgung von bis zu 20.000 Menschen mit grüner Fernwärme genutzt werden. mehr...

München: Allianz für den Klimaschutz

[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...

zusehen sind drei Vibro-Trucks, die den Untergrund in der Stadt Münster untersuchen sollen.

Münster: Stadt wird durchgerüttelt

[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrplatz für tiefe Bohrungen.

Fraunhofer-Studie: Vorhandene Bohrlöcher nutzen

[23.10.2024] Eine neue Studie des Fraunhofer IEG zeigt, dass alte Erdgasbohrungen für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden können. Insbesondere für Kommunen im norddeutschen Becken könnten ungenutzte Bohrungen eine wertvolle Wärmequelle darstellen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrkopf für Geothermiebohrungen.

Praxisforum Geothermie.Bayern: Goldenes Heizwerk steht in München

[21.10.2024] Die bayerischen Geothermieanlagen haben im Jahr 2023 etwa 2,8 Terawattstunden Wärme erzeugt und einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende geleistet. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern wurden herausragende Anlagen für ihre Effizienz prämiert. mehr...

Luftaufnahme von Messtrucks in einem Wald.

Tiefe Geothermie: Bochums Untergrund wird kartiert

[21.10.2024] Um das Aufsuchen untertägiger Wärmespeicher zu erleichtern, wird jetzt ein fünf Kilometer langes Stück des Bochumer Untergrunds kartiert. Die Messungen reichen bis in 2.000 Meter Tiefe und sollen bis einschließlich Februar 2025 stattfinden. mehr...

Eavor und enercity schließen Wärmeliefervertrag

Hannover: Geothermieprojekt startet

[16.10.2024] Die Stadt Hannover geht einen weiteren Schritt in Richtung Wärmewende: Gemeinsam mit dem Energieversorger enercity und der Firma Eavor soll Erdwärme für das Fernwärmenetz gewonnen werden. Jetzt sind die ersten Vorbereitungen für das Geothermieprojekt gestartet. mehr...

Spatenstich in München für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas.

München: Spatenstich für Geothermieanlage

[07.10.2024] In München haben jetzt die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage in Europa begonnen. Die Anlage am Michaelibad soll ab 2033 rund 75.000 Haushalte in der Region mit klimaneutraler Fernwärme versorgen und ist ein wichtiger Baustein für die Wärmewende der Stadt. mehr...

NRW-Geothermiekonferenz: Schatz aus der Tiefe heben

[07.10.2024] Nordrhein-Westfalen will 20 Prozent seines Wärmebedarfs klimaneutral aus Erdwärme decken. Auf der 19. NRW-Geothermiekonferenz werden aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen für die kommunale Wärmeplanung vorgestellt. mehr...

NRW: Geld für Aachener Geothermie

[19.09.2024] NRW fördert eine wichtige Vorerkundung für ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Aachen. mehr...

Die Gemeinde Grünwald sparte im Jahr 2023 rund 22.000 Tonnen CO2 durch die Nutzung der Tiefengeothermie.

Drees & Sommer: Tiefengeothermie auf Expansionskurs

[16.09.2024] Die Tiefengeothermie in Bayern befindet sich auf Expansionskurs. Dank neuer Projekte soll die klimafreundliche Wärmequelle künftig einen noch größeren Beitrag zur Wärmewende in Bayern leisten. mehr...

Baustellenbesichtigung: Im Norden von Frankfurt am Main entsteht ein zukunftsweisendes Klimaschutzquartier.

Frankfurt am Main: Klimaschutzquartier im Bau

[10.09.2024] In Frankfurt entsteht ein neuer Vorzeigestadtteil: Im Hilgenfeld sollen rund 2.500 Menschen mit klimaschonender Energie versorgt werden. Das innovative Energiekonzept kombiniert Geothermie, Solarenergie und Blockheizkraftwerke. mehr...

Altenburg: Kaltes Nahwärmenetz in Betrieb

[09.09.2024] In Altenburg wurde jetzt ein innovatives kaltes Nahwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das über 100 Gebäude mit nachhaltiger Geothermie versorgen soll, gilt als Vorbild für die klimafreundliche Wärmeversorgung im Ahrtal und Rheinland-Pfalz. mehr...

12 Uhr Mittags: Thomas Finkeldey

LBEG: Schicht im Schacht Steinförde

[23.07.2024] Eine geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze wird nicht umgesetzt. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Verein Geoenergy Celle haben festgestellt, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. mehr...

Kick-off-Treffen des Geothermieprojekts AGENS in Speyer.

Speyer/Schifferstadt: Geothermieprojekt AGENS gestartet

[12.07.2024] In den Städten Speyer und Schifferstadt soll Erdwärme für die Nah- und Fernwärmeversorgung genutzt werden. Das Projekt AGENS will durch innovative Bohrtechniken die Dekarbonisierung und Unabhängigkeit der Energieversorgung vorantreiben. mehr...