The Smarter E Europe RestartGesamte Wertschöpfungskette
Die Innovationsplattform The smarter E Europe Restart 2021 und die vier parallel stattfindenden Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe präsentieren in München die Lösungen und Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zu erleben sind die Messen vom 6. bis 8. Oktober auf der Messe München.
Laut Veranstalter stellen die jetzt nötigen Klimaschutzmaßnahmen die Dringlichkeit eines massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien klar heraus. Nur im Mix verschiedener erneuerbarer Energieträger, flächendeckender Speicher-Infrastrukturen und einer intelligenten Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr lasse sich die Energiewende umsetzen. Für Deutschland und Europa bedeute das vor allem, den Photovoltaik-Ausbau zu vervielfachen, um eine Stromlücke, die durch einen zu langsamen Ausbau drohen könnte, zu schließen. Laut einer Analyse von EUPD Research droht diese in Deutschland ab 2022 und könnte sich in den Folgejahren zunehmend ausweiten – im Jahr 2025 auf über 100 Terawattstunden (TWh). Diese Stromlücke kündige sich aufgrund des steigenden Strombedarfs durch die Elektrifizierung des Verkehrs- sowie von Teilen des Wärmesektors an – bei gleichzeitiger Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke und dem zu geringen Ausbaupfad für die wesentlichen erneuerbaren Energien Photovoltaik und Windenergie. Dazu Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW): „Wir müssen jetzt den ‚Solar- und Speicherturbo‘ einlegen, um fossile Kraftwerkskapazitäten rechtzeitig zu ersetzen. Konkret heißt das, die Solarisierung unserer Energieversorgung schnellstmöglich mindestens um den Faktor drei bis vier zu beschleunigen. The smarter E Europe ist als zentrale Innovationsplattform in Europa dafür jetzt ein zentraler Katalysator.”
Grüner Wasserstoff
Wie der Veranstalter der Messe mitteilt, können neben dem schnelleren Ausbau der Photovoltaik mit klassischen Dach- und Freiflächenanlagen gebäudeintegrierte PV-Anlagen (BIPV) und Agri-Photovoltaik (Agri-PV) auf landwirtschaftlichen Flächen ebenso beitragen wie die Nutzung von Wasserflächen. Floating PV biete den Vorteil, neue Flächen für die Energiewende nutzen zu können und Landnutzungskonflikte zu minimieren. Mehr zu diesen Themen bieten die Intersolar Europe, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, sowie die begleitende Intersolar Europe Conference. Hier erleben die Teilnehmer die wichtigsten Trends und Innovationen, erfahren alles über neue Märkte und Geschäftsmodelle und wie digitale Technologien das Anlagen-Design, Betrieb und Wartung von PV-Anlagen optimieren können.
Doch damit die Energiewende und die neue Energiewelt funktionieren können, seien neben dem Ausbau der Solar- und Windenergie auch effiziente Stromspeicher für diese Systeme gefragt. Vor allem für die kurzzeitige Stromspeicherung werden Batteriespeicher in Zukunft von zentraler Bedeutung sein, insbesondere angesichts der aktuellen Ausweitung von Produktionskapazitäten und der damit einhergehenden weiteren Kostensenkung. Laut BSW-Solar wurden allein im privaten Bereich in Deutschland im vergangenen Jahr rund 88.000 neue Heimspeicher installiert und damit nahezu jede zweite PV-Anlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. Der geplante deutliche Ausbau der Kapazitäten zur Produktion von grünem Wasserstoff komme jetzt hinzu und trete als ein weiteres Schlüsselelement der Energiewende immer stärker in den Fokus. Grüner Wasserstoff werde damit zu einer wichtigen Option, um die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr über regenerative Energien enger aneinander zu koppeln. Mit grünem Wasserstoff lassen sich zudem Anwendungen in der Industrie, bei Schiffs-, Schwer- und Flugverkehr dekarbonisieren, die nicht direkt elektrifiziert werden können.
Das neue Traumpaar der Energiewende
„Die Kombination aus erneuerbarer Energie und Wasserstoff könnte bald das neue Traumpaar der Energiewende werden“, sagt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands DWV. Den Veranstaltern der Messe zufolge hat das auch die Europäische Union erkannt: Mit ihrer Wasserstoffstrategie will sie in den kommenden drei Jahrzehnten mindestens 470 Milliarden Euro in die vorzugsweise erneuerbare Wasserstofferzeugung investieren, davon 340 Milliarden Euro in Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Der mit erneuerbarer Energie erzeugte Wasserstoff sei auch ein wichtiges Thema der Innovationsplattform The smarter E Europe Restart 2021 und der ees Europe Restart 2021. Mit dem während der Messe stattfindenden „The smarter E – Green Hydrogen Forum“ widme die Messe dem wichtigen Thema in diesem Jahr erstmals einen eigenen Bereich und versammele Branchenvertreter der gesamten Wertschöpfungskette. Außerdem treffen sich Unternehmer, die Wasserstoff, Brennstoffzellen, Elektrolyse und Power-to-Gas in die Märkte bringen wollen, im Ausstellungsbereich „Green Hydrogen Forum & Expo“ in Halle B6.
Machine Learning, künstliche Intelligenz (KI) und Big Data schaffen neue Möglichkeiten für das Design von Energiesystemen, die Anlagenkonfiguration, vorausschauende Wartung, Monitoring und Ertrags- und Wetterprognosen (Forecasting). All das diene der Reduzierung der Stromgestehungskosten und damit der Rentabilität der Anlagen. Digitale Anwendungen sorgen in Zukunft für die intelligente Steuerung und Verteilung eines immer komplexer werdenden Energiesystems und bringen Angebot und Nachfrage in Einklang – egal ob in der energieintensiven Industrie, auf regionaler Ebene oder in Quartieren und Einfamilienhäusern.
Wirtschaft hat die Zeichen der Zeit erkannt
Auch die Wirtschaft habe die Zeichen der Zeit erkannt: Immer mehr Firmen versorgen ihren Betrieb kostengünstig und umweltfreundlich mit Elektrizität und betreiben ihre Produktionsprozesse klimaneutral. Um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, werde ein niedriger Carbon Footprint in Zukunft essenziell sein. Nachhaltigkeitsratings führen nicht nur immer mehr Kapitalgeber für ihre Investitionsentscheidungen ein, sondern auch große Konzerne für die Auftragsvergabe an Zulieferer. Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen sei eines der Fokusthemen der EM-Power Europe, der internationalen Fachmesse für Energie-Management und vernetzte Energielösungen. Auch im EM-Power Forum in Halle B5 nehme das Thema einen größeren Raum ein. Daneben stehen Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren sowie Zukunftsthemen rund um Smart Grids und Netz-Infrastruktur auf dem Programm.
Die öffentliche Lade-Infrastruktur in Europa sei 2020 um 35 Prozent gewachsen, das Interesse an privaten Wallboxen in Deutschland sei riesig. Entsprechend steige die Zahl der Anbieter und Produkte. Der Anteil privater Ladevorgänge werde in den kommenden zehn Jahren weiter überwiegen – und zwar deutlich mit rund 80 Prozent, davon geht die Nationale Leitstelle für Lade-Infrastruktur in Deutschland aus. Lademöglichkeiten zu Hause, beim Arbeitgeber und an Einkaufszentren werden noch stärker gefragt sein. Die deutsche Bundesregierung fördere das und setze dabei auf zukunftsweisende Kriterien wie die Steuerbarkeit der Ladelösungen und die Verwendung von Strom aus erneuerbarer Energie. Seit dem Start des Programms Ende November 2020 wurden 385.000 Anträge auf die Förderung von 470.000 privaten Ladepunkten gestellt.
Lade-Infrastrukturen werden systemrelevant sein
Ähnlich wie Tankstellen heute werden die Betreiber von Lade-Infrastruktur sowie deren Service Provider in naher Zukunft eine zentrale Rolle in der Mobilität einnehmen – und damit systemrelevant werden. Strom werde idealerweise mit erneuerbaren Energien vor Ort erzeugt. Über den grünen Ladestrom wachsen der Energie- und Mobilitätsektor zusammen. Umso wichtiger sei die sinnvolle und effiziente Verteilung des zur Verfügung stehenden Stroms und damit die Einbeziehung der Netze, Gebäude und Fahrzeuge sowie der Stand- und Ladezeiten. Intelligente Ladesysteme mit entsprechendem Energie- und Last-Management sowie einfache Bezahlfunktionen zur Abrechnung des Ladestroms seien notwendig.
Technische Innovationen und die Digitalisierung spielen auch in der Fahrzeugproduktion eine große Rolle – erst recht, seit die EU mit dem Gesetzespaket „Fit für 55“ das Ende der Verbrenner ausgerufen habe. Schon heute treiben E-Fahrzeuge neue Mobilitätskonzepte voran und stellen als flexibler Zwischenspeicher grüner Energie (Vehicle2Grid) einen gesellschaftlichen Mehrwert dar. All diese Themen erleben die Besucher auf der Fachmesse Power2Drive Restart 2021, die im Rahmen von The Smarter E Europe Restart 2021 Ladelösungen und Technologien für Elektrofahrzeuge präsentiere und die Wechselwirkung zwischen Elektrofahrzeugen und einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung adressiere.
Außerplanmäßige kompakte Ausgabe
The smarter E Europe, die Innovationsplattform für die neue Energiewelt, sei ursprünglich für den Juli 2021 geplant gewesen. Sie finde jetzt, bedingt durch die Corona-Pandemie, erstmals als The smarter E Europe Restart außerplanmäßig in einer kompakten Ausgabe statt. Mit 4 Messen, 45.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, rund 450 Ausstellern sowie zwei Konferenzen (Intersolar Europe Conference und ees Europe Conference) und drei Messeforen überbrücke die aktuelle Veranstaltung die kurze Übergangszeit bis zur nächsten regulären The smarter E Europe vom 11. bis 13. Mai 2022. Sie sei ein wichtiges Element des wiederbeginnenden Messegeschehens in Deutschland und Europa und auch ein wichtiges Signal für die Branche, die das ausdrücklich begrüße. Besucher und Aussteller, die diesen Termin nicht wahrnehmen können, können über Expo TV live und informativ an allen drei Messetagen teilnehmen.
https://www.TheSmarterE.de
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