enervisGasreserve wird teuer
Die derzeit bekannten Pläne zur Etablierung einer nationalen Gasreserve sehen zu bestimmten Stichtagen im Jahr Mindestfüllstände für Gasspeicher vor. Vor diesem Hintergrund hat enervis eine Bewertung eines typischen deutschen Gasspeichers am Handelsmarkt unter Berücksichtigung dieser Restriktionen vorgenommen. „Unsere Bewertung zeigt, dass sofern die Preise am Handelsmarkt die fundamentale Verbrauchsstruktur im Gasmarkt widerspiegeln – Gas also im Sommer günstiger ist als im Winter – die geplanten Mindestfüllstände den Wert eines durchschnittlichen Gasspeichers nur moderat, aber dennoch im niedrigen zweistelligen Prozentbereich beeinflussen. Dies liegt daran, dass in einem solchen Fall die nationale Gasreserve und der Handelsmarkt eine ähnliche Bewirtschaftung von Gasspeichern anreizen, nämlich Gas im Sommer einzuspeichern und im Winter auszuspeichern“, sagt Sebastian Gulbis, Partner und Gasmarktexperte der enervis.
Seit September letzten Jahres ist jedoch aufgrund der jüngsten Marktverwerfungen regelmäßig zu beobachten, dass der Handelsmarkt konträre Signale sendet – Gas ist im Sommer teurer als im Winter. Im Rahmen einer handelsmarktgetriebenen Strategie können hier zwar hohe Gewinne erwirtschaftet werden, man entfernt sich jedoch von dem klassischen Einsatz von Gasspeichern. „Derzeit sendet der Handelsmarkt vermehrt Signale, welche den Versorgungssicherheitsaspekt von Gasspeichern nicht unterstützen. In einer solchen ungewöhnlichen Marktsituation könnten die Vorgaben der nationalen Gasreserve, die bei der Bewirtschaftung am Handelsmarkt erzielbaren Erlöse um bis zu 50 Prozent senken. Der Versorgungssicherheitsaspekt von Gasspeichern wurde dabei in den letzten 15 Jahren im Rahmen des Marktdesigns lediglich stiefmütterlich behandelt. Hier zeigt sich, dass eine Rückbesinnung auf diesen zentralen Aspekt gegebenenfalls teuer werden kann“, so Gulbis weiter. Dabei ist davon auszugehen, dass eine Einführung der nationalen Gasreserve zumindest in diesem Jahr den Effekt höherer Preise im Sommer als im Winter noch verstärkt – die leeren Gasspeicher müssten gefüllt und entsprechende Gasmengen zwingend beschafft werden. Je nach genauer Ausgestaltung der nationalen Gasreserve und nötiger Mengenbeschaffungen durch den Marktgebietsverantwortlichen können nach derzeitigem Stand die Kosten eine Milliarde Euro überschreiten. Dies müsste durch die Allgemeinheit finanziert werden.
Mannheim: MVV legt das Gasnetz still
[11.11.2024] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant den Ausstieg aus der Gasversorgung bis 2035. Die Bürgerinnen und Bürger sollen umfassend beraten werden, um frühzeitig auf zukunftsfähige Heizlösungen umzusteigen. mehr...
EnBW: LNG aus den Emiraten
[10.05.2024] Die Abu Dhabi National Oil Company wird die EnBW ab 2028 mit verflüssigtem Erdgas beliefern. Einen entsprechenden Vertrag haben die Unternehmen jetzt unterzeichnet. mehr...
EWE: Zukunftsleitung in Betrieb genommen
[02.04.2024] Innerhalb von nur 22 Monaten hat das Unternehmen EWE eine 70 Kilometer lange Erdgasleitung realisiert und an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven angebunden. Bereits ab 2028 könnte die Leitung wesentlicher Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden. mehr...
Öko-Institut: Erdgasverbrauch drastisch senken
[27.02.2024] Eine neue Studie des Öko-Instituts fordert, den Erdgasverbrauch in Deutschland schnell zu senken, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
evm: Erdgasnetz auf H-Gas umgestellt
[20.12.2023] Alle Gasgeräte im Versorgungsgebiet der evm wurden von L- auf H-Gas umgestellt. Das bisher größte Infrastrukturprojekt des Unternehmens kostet rund 85 Millionen Euro. mehr...
Hamm: Gaskraftwerk erhält Upgrade
[31.08.2023] Der zweite Block des Trianel Gaskraftwerks in Hamm geht jetzt in Revision. Danach soll es über mehr Leistung und einen höheren Wirkungsgrad verfügen. mehr...
BDEW: Neues Fundament für Erdgas
[31.08.2023] Ein Jahr nach dem russischen Gaslieferstopp zieht der BDEW ein positives Fazit: Die Gasversorgung sei erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt worden. mehr...
Zukunft Gas: Stellungnahme des Verbands
[01.08.2023] Der Verband Zukunft Gas wehrt sich gegen Vorwürfe, Erdgas als klimafreundlichen Energieträger zu bewerben. Eine Stellungnahme. mehr...
Klima-Bündnis: Keine Zukunft für Gas
[31.07.2023] Mit dem Aufruf „Unsere Stadtwerke raus aus der Gaslobby!“ will das Klima-Bündnis Deutschland die kommunalen Mitgliedsunternehmen von Zukunft Gas zum Austritt aus dem Verband bewegen. mehr...
Gasmarkt-Studie: Bedeutung von LNG steigt
[06.03.2023] Das EWI hat untersucht, wie sich die globalen Gasmärkte bis 2035 entwickeln werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Gaspreise wieder sinken und Norwegen und die USA die wichtigsten Gaslieferanten für Europa werden. mehr...
Baden-Württemberg: Biogas statt Erdgas
[10.10.2022] Biogasanlagen im Südwesten könnten durch Leistungssteigerung dank flexibler Einsatzzeiten Erdgas in Teilen schnell ersetzen, so eine Berechnung der Plattform EE BW. mehr...
enervis: Atomkraft spart Gas
[30.09.2022] Nach einer enervis-Studie erhöht der AKW-Weiterbetrieb die Versorgungssicherheit und reduziert den Gasverbrauch. mehr...
EWI-Studie: Erdgas aus den USA muss es richten
[23.09.2022] Eine EWI-Studie betrachtet die Folgen ausbleibender Gasmengen aus Russland auf die globalen Gasmärkte bis 2030. Flüssigerdgas aus den USA hat demnach das größte Potenzial für Lieferungen nach Europa. mehr...
Hamm: Gaskraftwerk erhält Leistungs-Upgrade
[02.09.2022] Das Trianel Gaskraftwerk in Hamm wird nach 15 Jahren Betrieb jetzt technisch überprüft. Im Zuge der Revision soll die Leistung des Kraftwerks gesteigert und am Einsatz von Wasserstoff gearbeitet werden. mehr...
Brunsbüttel: Zeitplan für Flüssiggasterminal steht
[25.07.2022] Im Elbehafen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein wird künftig ein schwimmendes Flüssiggasterminal dazu beitragen, die Gasversorgung in Deutschland zu sichern. Bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 soll es den Betrieb aufnehmen. mehr...