Stadtwerk am SeeGasleitungen für Wasserstoff
Das Stadtwerk am See aus Friedrichshafen am Bodensee setzt gemeinsam mit regionalen Partnern auf eine wasserstoffbasierte Zukunft. Bei einer Veranstaltung informierten sie über den aktuellen Stand der Wasserstoffwandlung und die mögliche Anbindung der Region Bodensee-Oberschwaben an das Wasserstoff-Kernnetz.
Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), den Technischen Werken Schussental (TWS) und weiteren Partnern präsentierte das Stadtwerk am See die Fortschritte und Chancen der Wasserstoffnutzung. IHK-Hauptgeschäftsführer Sönke Voss betonte in seiner Begrüßung, dass Wasserstoff ein unverzichtbarer Baustein für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft sei.
Ab 2032 startklar
Im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekts H2 Schussen untersuchen die Partner, wie Wasserstoff von einem zentralen Kernnetz in die Verteilnetze der Region Bodensee-Oberschwaben integriert werden kann. Ab 2032 soll diese Infrastruktur die Region Bodensee-Oberschwaben versorgen und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft leisten. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, die bestehende Erdgasversorgung parallel zu erhalten und die Wasserstoffinfrastruktur schrittweise aus dem bestehenden Netz aufzubauen. Darüber hinaus wird Deutschland aufgrund der hohen Wasserstoffnachfrage und der begrenzten inländischen Produktionsmöglichkeiten auf Importe angewiesen sein.
Der Übergang zur Nutzung von Wasserstoff erfordert die Zusammenarbeit vieler Akteure, wobei die Vernetzung von entscheidender Bedeutung ist. Ausgangspunkt sind die Ballungszentren mit ihren Industriebetrieben, die nicht nur einen hohen Energiebedarf haben, sondern auch auf eine stabile Versorgung angewiesen sind.
Technisch machbar
Alexander Honz vom Stadtwerk am See erläuterte, dass die Umstellung bestehender Erdgasnetze auf Wasserstoff in Ballungsräumen technisch machbar sei, da diese Netze gut ausgebaut seien. Außerhalb der Ballungszentren müssten jedoch mittelfristig auch dezentrale Lösungen wie Biomethan, Biomasse und Wärmepumpen in Betracht gezogen werden, da die Verfügbarkeit von Wasserstoff im Netz nur schrittweise zunehmen werde. Zudem sind heute noch nicht alle Gemeinden und Ortsteile an das Gasnetz angeschlossen.
Alle Beteiligten betonten die Bedeutung der regionalen Vernetzung – von Energieversorgern über Industrieunternehmen bis hin zu Verbänden. Diese Zusammenarbeit bringt Information, Austausch, Klarheit und Transparenz. Ziel ist es auch, die derzeit eher pessimistische Stimmung zu verbessern, wozu das Projekt einen wichtigen Beitrag leistet.
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