BDEW KongressGabriel antwortet mit Klartext

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel: „Wir werden uns in die Wolle kriegen.“
(Bildquelle: Gerhard Kassner / BDEW)
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach am heutigen vormittag (24. Juni 2015) auf dem BDEW Kongress vor rund 1.400 Vertretern der Energie- und Wasserwirtschaft. Wie BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller vor ihm (21614+wir berichteten) redete auch Gabriel Klartext: Bei den anstehenden energiepolitischen Entscheidungen gehe es nicht darum, die Vorschläge der Branche umzusetzen. „Politik hat die Aufgabe auf das Gemeinwohl und die Kosten zu achten und nicht den Interessenverbänden zu folgen“, sagte der Minister. Für die derzeitige Situation der Energiebranche machte Gabriel auch die Vorgängerregierung verantwortlich. Sowohl die schwarz-gelbe Koalition als auch die Energiebranche hätten sich in der Vergangenheit gedrückt, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Gabriel: „Wir räumen jetzt den Schutt auf, den andere hinterlassen haben.“ Die jetzige Regierung versuche, die Fäden der Energiewende zusammenzuführen und sei hier auf einem guten Weg.
Mit Blick auf anstehende energiepolitische Entscheidungen kündigte Gabriel an: „Wir werden uns in die Wolle kriegen.“ Damit meinte er vor allem die Diskussion über die künftige Gestaltung des Strommarkts. Der Bundeswirtschaftsminister erteilte den Forderungen des BDEW zur Schaffung eines Kapazitätsmarkts erneut eine klare Absage. Schon heute gebe es Überkapazitäten bei der Stromerzeugung, Investitionen sollten aber über Knappheitssignale gesteuert werden und nicht durch weitere Regulierungen. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wolle sich die Bundesregierung auf die Sicherung bestehender Anlagen konzentrieren. Bestand und Neubau gleichzeitig zu bezuschussen, sei nicht sinnvoll. Lediglich industrielle Anlagen sollen „maßvoll“ gefördert werden, so Gabriel.
Der Minister äußerte sich auch dazu, wie der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung gesenkt werden könne. Hier gebe es inzwischen Alternativen zu einer Klimaabgabe, etwa den Ersatz von Steinkohlekraft- durch moderne Gaskraftwerke sowie die Rückstufung von Braunkohlekraftwerken in der Merit-Order und deren schrittweise Stillegung. Am 1. Juli werde die Bundesregierung darüber entscheiden, kündigte Gabriel an.
Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?
[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...
Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik
[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung
[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...
BEE: Strombedarf bleibt hoch
[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...
BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende
[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...
Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA
[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...
Interview: Weiterbildung als Renditebringer
[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...
Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel
[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal
[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...
BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik
[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...
dena: Klare Regeln für die Energiewende
[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...