Mittwoch, 25. Dezember 2024

KlimawandelFolgen in Deutschland

[07.11.2016] Der Weltklimaschutzvertrag ist in Kraft getreten, Mitte November findet die 22. Vertragsstaatenkonferenz in Marrakesch statt. Pünktlich dazu ist das Kompendium „Klimawandel in Deutschland“ erschienen, das zeigt: Auch wenn sich die Erde nur um 1,5 bis zwei Grad Celsius erwärmt, sind alle Landesteile betroffen.
Das Wissenschaftsbuch "Klimawandel in Deutschland" stellt die Folgen des Klimawandels für Deutschland dar und empfiehlt notwendige Reaktionen.

Das Wissenschaftsbuch "Klimawandel in Deutschland" stellt die Folgen des Klimawandels für Deutschland dar und empfiehlt notwendige Reaktionen.

(Bildquelle: Wissenschaftsverlag Springer)

Am Freitag, den 4. November 2016, ist das Pariser Weltklimaschutzabkommen in Kraft getreten. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärte: „Der weltweite
Klimaschutz bekommt ein Grundgesetz. Noch nie ist ein globaler völkerrechtlicher Vertrag von derart großer Bedeutung so schnell in Kraft getreten.“ Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit legt der Weltklimavertrag Prinzipien für die Umsetzung fest: nationale und regelmäßig zu aktualisierende Klimaschutzpläne. Hendricks kündigte an, dass die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050 in Kürze verabschieden werde. Bereits am 15. November 2016 startet die 22. Vertragsstaatenkonferenz in Marrakesch.

Klimawandel von der Nordsee bis zu den Alpen

Pünktlich dazu ist das Sachbuch „Klimawandel in Deutschland“ von Guy P. Brasseur, Daniela Jacob und Susanne Schuck-Zöller im Wissenschaftsverlag Springer erschienen. Es fasst laut einer Meldung des Climate Service Center fächerübergreifend alle wichtigen Informationen zusammen: Inhalte des fünften IPCC-Sachstandsberichts (Intergovernmental Panel on Climate Change) sowie weitere wissenschaftliche Arbeiten und Fallstudien. Eines der wesentlichen Ergebnisse: Selbst eine globale Erwärmung von nur 1,5 bis zwei Grad Celsius wird auch in Deutschland zu Veränderungen in allen Naturräumen, Wirtschaftssektoren und sämtlichen Lebensbereichen führen. Zu den Veränderungen zählen eine steigende Anzahl von warmen Tagen und Hitzewellen sowie eine Zunahme der bodennahen Ozon- und Feinstaubkonzentrationen, verstärkte Niederschläge mit Hochwasser, aber auch Dürreperioden, die die Grundwasserneubildung beeinträchtigen und die Wasserverkehrswege gefährden. Aufgrund von Vernässung oder Austrocknung wird die Qualität von Acker- und Waldböden abnehmen und eine verstärkte Bodenerosion wird die Menge an verfügbaren, produktiven Böden weiter reduzieren. Zahlreiche Rückkopplungseffekte in den Böden werden voraussichtlich ebenfalls das Klima beeinflussen. Deshalb müsse schnell gehandelt werden, so die Autoren. Anpassungsmaßnahmen und Risiokominderung müssten über die gesamte gesellschaftliche Breite erfolgen, Ansatzpunkt sei beispielsweise eine Novellierung der Umweltverträglichkeitsprüfung. Grundsätzlich müsste die Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel in alle Planungsvorhaben einfließen, erklärt Daniela Jakob, Direktorin am Climate Service Center. Guy Brasseur, ehemaliger Direktor der Forschungseinrichtung, sagt: „Darüber hinaus kennen unsere globalen Wirtschaftsverbindungen oder die klimabedingte Migration keine Ländergrenzen und hängen stark vom globalen Wandel ab. Deshalb sind hier vermehrt Reaktionen auch auf europäischer und internationaler Ebene nötig.“ Nach Angaben der Autoren richtet sich das Buch an Professionals aller Disziplinen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die in ihrer Tätigkeit mit dem Klimawandel konfrontiert sind.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Laupheim: Startschuss für klimaneutrales Wohnquartier

[20.12.2024] In Laupheim entsteht jetzt ein energieautarkes Wohnquartier mit über 100 Wohneinheiten. Die Energieversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. mehr...

Mönchengladbach: Energiekonzept beschlossen

[20.12.2024] In Mönchengladbach hat der Stadtrat jetzt ein Energiekonzept beschlossen. Es definiert konkrete Maßnahmen und Entwicklungsrichtungen und lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung ein. mehr...

EnBW: Neue Gesellschaft gegründet

[19.12.2024] EnBW und elf Kommunen aus Südbaden haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um die klimafreundliche Stromerzeugung in der Region voranzutreiben. Kernprojekt von „Klima vernetzt Südbaden“ ist die kommunale Beteiligung am modernen Wasserkraftwerk Rheinhausen. mehr...

Grüne Wärme für Dörfer und Städte: Neue Termine für 2025 bekanntgegeben

[12.12.2024] Die FNR führt die Seminarreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ auch im kommenden Jahr fort. Die Online-Veranstaltungen widmen sich der nachhaltigen kommunalen Wärmeversorgung und bieten praxisnahe Informationen für Kommunen und Gemeinden. mehr...

Ökompark Heide-Westrich: Zukunftsfähige Gewerbegebiete

[11.12.2024] Der Landkreis Birkenfeld zeigt, wie zukunftsorientierte Gewerbegebiete gestaltet werden können. Der Ökompark Heide-Westrich setzt auf klimagerechte Planung und innovative Maßnahmen, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugen sollen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Innovative Quartiere Klimaschutz ausgezeichnet

[06.12.2024] Vier Projekte in Aachen, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal wurden von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen jetzt als KlimaQuartier.NRW prämiert. mehr...

Stadtwerke Tübingen: 11. Umweltpreis verliehen

[05.12.2024] Die Stadtwerke Tübingen haben jetzt den 11. swt-Umweltpreis in Tübingen vergeben. Über 70 Projekte aus der Region hatten sich beworben. Die Jury prämierte sechs Initiativen, darunter die Klima-Taskforce Nürtingen. mehr...

AEE: Neue Animation zeigt Fortschritte der Energiewende

[04.12.2024] Eine neue Animation der AEE zeigt jetzt, wie die Bundesländer ihre regionalen Potenziale für die Energiewende nutzen. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Tübinger Weg: Klimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr. mehr...

VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...