Netzwerk VulnerabilitätFolgen des Klimawandels in Deutschland
Die Folgen des Klimawandels werden auch in Deutschland deutlich spürbarer werden. Darauf weisen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), das Umweltbundesamt (UBA) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer gemeinsamen Pressemitteilung hin. Dies sei das Ergebnis der so genannten Vulnerabilitätsanalyse, einer deutschlandweiten Studie zur Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel. Sie dient der Bundesregierung als Grundlage für Vorsorgemaßnahmen. Erstellt wird der Bericht vom Netzwerk Vulnerabilität, welches 16 Bundesbehörden vereint und im Jahr 2011 im Auftrag der Bundesregierung gegründet wurde. Den Ergebnissen zufolge werden Deutschlands Regionen unterschiedlich stark vom Klimawandel betroffen sein: Ballungsgebiete in Ostdeutschland und dem Rheintal seien beispielsweise durch Hitzewellen gefährdet. Die Anzahl der heißen Tage mit einer Lufttemperatur von mindesten 30 Grad Celsius könnte hier bis zum Jahr 2050 von heute 8 bis 12 auf 15 bis 25 Tage ansteigen. Während im norddeutschen Tiefland die Überschwemmungen durch Flusshochwasser zunehmen können, sei Süddeutschland durch Überschwemmungen infolge von Starkregen bedroht. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts werde es zudem häufiger zu Frühjahrs- und Sommertrockenheit kommen.
Deutschland muss klimasicher werden
Die Ergebnisse beruhen auf zwei Szenarien. Im Fall eines schwachen, bereits heute messbaren Klimawandels sei weiterhin mit Beeinträchtigungen zu rechnen. Ein starker Klimawandel könne hingegen zu ganz erheblichen Gefährdungen führen. Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin beim BMUB, sagt: „Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Klimakonferenz und den aktuellen Warnungen über die möglichen Folgen der Klimaänderung wird deutlich, dass wir bis 2050 nicht nur die Dekarbonisierung erreichen, sondern Deutschland auch klimasicher machen müssen.“ Die Präsidentin des Umweltbundesamtes Maria Krautzberger weist darauf hin, dass die Vulnerabilitätsanalyse erstmals auch sozioökonomische Szenarien wie Veränderung der Landnutzung sowie ökonomische und demografische Entwicklungen betrachtet. Und DWD-Vize-Präsident Paul Becker betont: „Zwar brauchen wir auch weiterhin noch Forschung, aber unsere Ergebnisse zur Klimazukunft in Deutschland sind schon jetzt so belastbar, dass sie für die Begründung politischen Handelns nutzbar sind.“
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