Sonntag, 13. Oktober 2024

Offshore-WindkraftFörderung sinkt auf 0,44 Cent

[19.04.2017] Die Zuschläge in der ersten Ausschreibung für Offsore-Windparks hat jetzt die Bundesnetzagentur erteilt. Die EEG-Förderung ist dabei von 19,4 auf 0,44 Cent gesunken. Einige der bezuschlagten Projekte kommen auch ohne Subventionen aus.
Die 78 Siemens-Windkraftanlagen des Nordsee-Offshore-Windparks Borkum Riffgrund 1 gingen im Oktober 2015 offiziell in Betrieb. Eigentümer ist Dong Energy.

Die 78 Siemens-Windkraftanlagen des Nordsee-Offshore-Windparks Borkum Riffgrund 1 gingen im Oktober 2015 offiziell in Betrieb. Eigentümer ist Dong Energy.

(Bildquelle: Dong Energy)

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat jetzt die Zuschläge in der ersten Ausschreibung für Offshore-Windparks erteilt. Dabei ist die EEG-Förderung von zuletzt 19,4 Cent (ct) je Kilowattstunde (kWh) auf durchschnittlich 0,44 ct/kWh gesunken. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur kommentiert das Ausschreibungsergebnis: „Mit 0,44 ct pro kWh liegt der durchschnittliche gewichtete Zuschlagswert weit unterhalb der Erwartungen. Das Ausschreibungsverfahren hat demnach mittel- und langfristige Kostensenkungspotenziale freigesetzt, die zu einer in diesem Umfang nicht erwarteten Senkung der Förderung führen werden.“ Allerdings sei offen, ob sich in der kommenden Ausschreibungsrunde so niedrige Zuschlagswerte wiederholen.
Wie die Regulierungsbehörde meldet, wurden unter Berücksichtigung des Ausschreibungsvolumens von 1.550 Megawatt (MW) insgesamt vier Gebote bezugschlagt. Laut einer Unternehmensmeldung des Energiekonzerns EnBW erhielt dieser einen Zuschlag für den 900 Megawatt starken Offshore-Windpark He Dreiht. Die verbleibenden drei bezugschlagten Projekte mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 590 MW gingen an das Energieunternehmen Dong Energy. Wie Dong Energy meldet, erhält das Projekt Gode Wind 3 sechs Cent pro Kilowattstunde, die Projekte OWP West und Borkum Riffgrund West 2 werden ohne Subventionen realisiert. Auch der Offshore-Windpark He Dreight kommt ohne Investitionen aus. Insgesamt beträgt die bezuschlagte Gebotsmenge 1.490 Megawatt. Alle der bezuschlagten Projekte liegen in der Nordsee und werden über Niedersachsen angebunden.

Hoher Wettbewerb und sinkende Technologiekosten

Laut der Bundesnetzagentur zeigt das Ergebnis die hohe Wettbewerbsintensität der Offshore-Branche. Da in die Entwicklung der Projekte bereits Investitionen geflossen seien, stünden die Investoren vor der Frage, wie sie die bereits getätigten Investitionen in ihren Kalkulationen berücksichtigen. Auch könnten die Projektträger davon ausgehen, dass bis zur Inbetriebnahme der Anlagen im Jahr 2025 noch weitere Kostensenkungen erreicht werden. Zu den drastisch sinkenden Kosten von Offshore-Windparks hatte sich zuletzt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC geäußert (wir berichteten). Allerdings hatte PwC lediglich Fördersätze von unter zehn Cent je Kilowattstunde prognostiziert. Für He Dreiht ergeben sich laut EnBW weitere wichtige Synergie- und Kostensenkungseffekte durch die räumliche Nähe zu den beiden geplanten EnBW-Windparks Hohe See und Albatros.
Die Bundesnetzagentur weist in ihrer Meldung außerdem darauf hin, dass die Bezuschlagten neben der EEG-Förderung auch einen vom Stromverbraucher über die Netzentgelte finanzierten Netzanschluss erhalten sowie die Möglichkeit, den Windpark für 25 Jahre zu betreiben.
Die zweite Ausschreibung wird nach Angaben der BNetzA am 1. April 2018 erfolgen. Das Ausschreibungsvolumen werde dann erneut 1.550 Megawatt betragen zuzüglich der 60 Megawatt, die in der ersten Ausschreibung nicht bezuschlagt worden sind. Mindestens 500 Megawatt werden dann aber Offshore-Windparks in der Ostsee zugeschlagen.
In Anbetracht der offensichtlich auch ohne Förderung refinanzierbaren Offshore-Projekte wurden bereits erste Rufe nach einer Überprüfung des Offshore-Deckels in Deutschland laut. Dies forderten unter anderen Dirk Güsewell, bei EnBW zuständiger Leiter für den Ausbau des Erzeugungsportfolios des Unternehmens, der Umweltsenator der Freien Hansestadt Bremen Joachim Lohse (Bündnis 90/Die Grünen) sowie der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).





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