Mittwoch, 4. Dezember 2024

HeidelbergFörderung der Energiewende

[01.03.2022] 130 Photovoltaikanlagen hat die Stadt Heidelberg letztes Jahr im Rahmen des Programms Rationelle Energieverwendung installiert. Über dieses Programm können die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt eine Förderung für den Bau einer Photovoltaikanlage beziehen.
Auf dem Dach dieser Halle wurden 240 Solarmodule auf 530 Quadratmetern installiert.

Auf dem Dach dieser Halle wurden 240 Solarmodule auf 530 Quadratmetern installiert.

Claudia und Hermann Weigold, Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner, Andreas Gißler (HEG) und Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht.

(Bildquelle: Stadt Heidelberg)

Die Stadt Heidelberg fördert seit einem Jahr Photovoltaik-Anlagen auf Dach- und Fassadenflächen, um den Ausbau der Solarenergie voranzutreiben. Wie die baden-württembergische Stadt berichtet, wurden im Rahmen des Programms Rationelle Energieverwendung 2021 über 130 Photovoltaik-Anlagen installiert. Zusammen erzeugten sie eine Leistung von zwei Megawatt – das entspreche dem jährlichen Bedarf von 960 Zwei-Personen-Haushalten. Dadurch würden jährlich über 1.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart. Die Stadt habe die Anlagen mit insgesamt über 200.000 Euro gefördert.
Eine der neu installierten Photovoltaik-Anlagen befinde sich auf dem Dach einer Halle des Landwirtschaftsbetriebs Weigold in Handschuhsheim. Sie habe eine Spitzenleistung von 91,2 Kilowatt. Pro Jahr erzeuge sie rund 90.000 Kilowattstunden Solarstrom. Das entspreche dem jährlichen Bedarf von 43 Heidelberger Haushalten. Die Anlage bestehe aus 240 Modulen auf einer Fläche von knapp 530 Quadratmetern. Der Betrieb der Anlage reduziere die Kohlendioxid-Emissionen um 49,6 Tonnen pro Jahr. Der dadurch erzeugte Strom werde direkt vor Ort verbraucht, der Überschuss werde ins Netz eingespeist.

Potenzial auf landwirtschaftlichen Dachflächen

Oberbürgermeister Professor Eckart Würzner betonte bei einer Besichtigung vor Ort: „Wir wollen die Sonnenenergie bis 2025 um zusätzliche 25 Megawatt Leistung ausbauen. So steht es in unserem Klimaschutzaktionsplan, den der Gemeinderat 2019 mit großer Mehrheit beschlossen hat. Dafür brauchen wir die Unterstützung und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ebenso wie das von Unternehmen und anderen Akteuren. Gerade auf landwirtschaftlichen Hallen haben wir ein enormes Potenzial: Es wird auf 16 Megawatt geschätzt. Als ersten Schritt empfehle ich, eine kostenlose Beratung unserer Sonnenstrom-Hotline in Anspruch zu nehmen. Denn gemeinsam können wir die Solarwende anpacken.“
Angaben der Stadt zufolge wurde die Photovoltaik-Anlage beim Obst- und Gemüseanbau Weigold durch die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG) realisiert. Sie habe die Anlage geplant, finanziert, errichtet und speise den nicht vor Ort genutzten Strom in das örtliche Netz ein. Die Stadt Heidelberg habe die Anlage mit 9.120 Euro unterstützt. Die HEG engagiere sich seit über zehn Jahren für den Ausbau erneuerbarer Energien in Heidelberg und habe bereits 30 Solaranlagen errichtet; dabei werde sie unterstützt von über 1.000 Genossenschaftsmitgliedern.
Andreas Gißler, Vorstand in der Heidelberger Energiegenossenschaft, erläutert: „Wir haben unsere Genossenschaft 2010 gegründet, um den Ausbau der erneuerbaren Energien in unserer Region selbst in die Hand zu nehmen. Mit unseren über 1.000 Genossenschaftsmitgliedern im Rücken werden wir auch 2022 voraussichtlich Solaranlagen mit einer Leistung von 1 Megawatt zubauen.“

Förderprogramm Rationelle Energieverwendung

Laut der Stadt Heidelberg können Heidelbergerinnen und Heidelberger seit einem Jahr eine Förderung für Photovoltaikanlagen auf Dach- und an Fassadenflächen beziehen. Die Antragstellung erfolge über das bestehende Förderprogramm Rationelle Energieverwendung, mit dem Einzel- und Gesamtmaßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung unterstützt werden. Gefördert werden Photovoltaikanlagen auf Flach- und Schrägdächern mit 100 Euro pro Kilowattpeak (kWp) bis zu einer Maximalförderhöhe von 10.000 Euro. Bei Photovoltaikanlagen auf viel begrünten Flachdächern werde die Förderung gestaffelt – 250 Euro/kWp bis zu einer Leistung von einschließlich 30 kWp und 150 Euro/kWp ab einer Leistung von 30 kWp bis einschließlich 100 kWp. Die Maximalförderhöhe betrage 18.000 Euro. Außerdem werden Photovoltaikanlagen an Fassadenflächen mit 200 Euro/kWp bis zu einer Maximalförderhöhe von 10.000 Euro gefördert.
Die Stadtverwaltung habe mit lokalen Partnern ein Beratungsprogramm aufgelegt. Über dieses erhielten Interessierte eine kostenlose persönliche Beratung für das eigene Dach – egal ob als Eigentümer, Vermieter oder Mieter. Privatpersonen, Gewerbebetriebe, aber auch landwirtschaftliche Betriebe könnten dieses Angebot wahrnehmen. 2021 seien im Rahmen der städtischen Solarkampagne 115 Beratungen durchgeführt worden, die ebenfalls die Stadt finanziert habe. Die Sonnenstrom-Hotline ist erreichbar unter der Telefonnummer 06221 58-18141.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Photovoltaik | Solarthermie

Stuttgart: Stadtwerke nehmen PV-Großanlage in Betrieb

[04.12.2024] Die Stadtwerke Stuttgart haben im Oktober eine neue Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Habscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit einer Leistung von 25 Megawatt peak übernommen. mehr...

Leipzig: Richtfest für Solarthermie-Anlage

[03.12.2024] In Leipzig-Lausen feiert Deutschlands zukünftig größte Solarthermie-Anlage Richtfest. Die Leipziger Stadtwerke und Ritter XL Solar investieren rund 40 Millionen Euro in das Projekt, das ab 2026 Fernwärme liefern soll. mehr...

Der Solarpark in kann Strom für rund 2.600 Haushalte liefern.

BDEW: PV-Zubau erreicht Rekordhoch

[28.11.2024] 17,5 Gigawatt Solarleistung wird in diesem Jahr in Deutschland voraussichtlich insgesamt zugebaut, so der BDEW. mehr...

Deutscher Solarpreis 2024: Preisträger stehen fest

[28.11.2024] Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Solarpreises wurden jetzt bekanntgegeben. Am 29. November 2024 werden in Gelsenkirchen sechs Projekte aus verschiedenen Bereichen der erneuerbaren Energien für ihr innovatives Engagement ausgezeichnet. mehr...

Das Forschungsprojekt „PV2Float" wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Foto: Ecotec Deutschland GmbH

RWE: PV schwimmt auf Mortkasee

[18.11.2024] RWE, Fraunhofer ISE und BTU Cottbus-Senftenberg haben das Forschungsprojekt PV2Float vorgestellt. Dabei wurden drei verschiedene Anlagensysteme mit jeweils 30 Kilowatt Leistung getestet. mehr...

Frankfurt am Main: Stadion als Kraftwerk

[13.11.2024] Das Stadion von Eintracht Frankfurt erhält eine neue Photovoltaikanlage, die jährlich mehr als 500.000 Kilowattstunden sauberen Strom liefern wird. Die Kooperation zwischen Mainova, der Stadt Frankfurt und dem Verein soll ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. mehr...

Das Bild zeigt enercity-Vorstand Marc Hansmann; Finanzminister Gerald Heere; Justizstaatssekretär Thomas Smollich, auf dem Dach der Justizvollzugsanstalt Sehnde. Im Hintergrund sind PV-Module zu sehen.

Niedersachsen: Energiewende auf den Dächern

[31.10.2024] Mit der Installation einer großflächigen Photovoltaikanlage auf den Dächern der Justizvollzugsanstalt Sehnde setzen das Land Niedersachsen und der Energiedienstleister enercity ihre Kooperation für die Energiewende um. mehr...

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm: Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen Dächern

[30.10.2024] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) weiten in Zusammenarbeit mit den Städten Ulm und Neu-Ulm den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden deutlich aus. Die ersten Anlagen sollen noch 2024 in Betrieb gehen und so über 250 Haushalte mit sauberem Solarstrom versorgen. mehr...

Auf dem Bid ist eine Solaranlage der Berliner Stadtwerke auf dem Dach der HOWOGE-Wohnanlage in der Ernst-Barlach-Straße zu sehen. Das Foto stammt von Matthias Schult und den Berliner Stadtwerken.

Berlin: Großer PV-Wurf auf Wohnhausdächern

[29.10.2024] HOWOGE und die Berliner Stadtwerke bauen bis zu 50 MW Solarleistung für Berlin. mehr...

München: Neue Solarbörse soll PV-Ausbau erleichtern

[25.10.2024] Mit der neuen Solarbörse hat die Stadt München jetzt eine kostenfreie Onlineplattform gestartet, die sowohl Eigentümerinnen und Eigentümer geeigneter Flächen als auch Dienstleisterinnen und Dienstleister aus der Photovoltaik-Branche zusammenbringt. Ziel ist es, den Ausbau von Solarenergie im Stadtgebiet weiter zu beschleunigen. mehr...

Heidelberg: Bericht zum PV-Ausbau vorgestellt

[24.10.2024] Aus einem jetzt vorgestellten Sachstandsbericht geht hervor, dass die Stadt Heidelberg den Ausbau von Photovoltaikanlagen weiter vorantreibt. Demnach erzeugt die Stadt bereits genug Solarstrom, um fast 18.000 Haushalte zu versorgen. mehr...

Frankfurt am Main: PV-Anlage auf denkmalgeschütztem Gebäude

[23.10.2024] In Frankfurt am Main wurde jetzt eine Photovoltaikanlage auf einem denkmalgeschützten Gebäude installiert. Die Mieter profitieren von lokal erzeugtem Solarstrom, der direkt vom eigenen Dach geliefert wird. Die Installation erfolgte im Rahmen einer Kooperation zwischen Mainova und ABG Frankfurt Holding. mehr...

Leipzig: Neue Solarcarports an der Messe

[23.10.2024] An der Leipziger Messe werden ab 2025 Solarcarports errichtet, die zur Erhöhung des Grünstromanteils in der Stadt beitragen. Das Pilotprojekt mit 16 Carports soll 352 Parkplätze überspannen und jährlich 915.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. mehr...

LTZ: Forschungsanlage für Agri-Photovoltaik eröffnet

[23.10.2024] Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg bei Karlsruhe hat eine neue Agri-Photovoltaik-Forschungsanlage in Betrieb genommen. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wurden mehr als 1.400 PV-Module installiert, die künftig einen Großteil des Energiebedarfs des Zentrums decken sollen. mehr...

Bad Schönborn: Schwimmende PV-Anlage eingeweiht

[23.10.2024] In Bad Schönborn wurde jetzt die derzeit größte schwimmende Photovoltaikanlage Deutschlands auf dem Philippsee eingeweiht. Die Anlage mit über 27.000 Solarmodulen und einer Leistung von 15 Megawatt wird Strom für ein angrenzendes Kieswerk erzeugen. mehr...