Montag, 23. Dezember 2024

EnBWFische wandern die Nagold hinauf

[22.12.2016] Das Wasser der Nagold treibt die Turbinen des Wasserkraftwerks Bad Teinach an, nachdem es vom Wehr Talmühle in Neubulach über einen zwei Kilometer langen Stollen geleitet wird. Das Wehr hat nun einen modernen Fischpass bekommen.
Über die Becken des neuen Fischpasses am Wehr bei der Talmühle in Neubulach können die Fische die Nagold bergauf wandern.

Über die Becken des neuen Fischpasses am Wehr bei der Talmühle in Neubulach können die Fische die Nagold bergauf wandern.

(Bildquelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG)

Der Energiekonzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) hat einen neuen Fischpass am Wehr Talmühle in Neubulach fertiggestellt. Die Bauarbeiten für das Projekt hatten im März begonnen und konnten nun abgeschlossen werden. Die leicht gestuften, ineinander übergehenden Becken reichen fast vier Meter über das Wehr hinaus und erleichtern den Fischen die Wanderung. „Wir haben die moderne Aufstiegsanlage harmonisch in den Uferbereich der Nagold integriert“, erläutert die Projektleiterin bei EnBW, Claudia Berger. „Natürlich in erster Linie passend für die Belange der Natur, aber auch zugänglich für Wanderer, die hier vorbei kommen. Sie können so den neuen Weg der Fische die Nagold hinauf beobachten und nachvollziehen.“ Der moderne, so genannte Beckenschlitzpass wurde hinter der alten Fischtreppe in den rechten Uferbereich hinein erstellt. Wie EnBW mitteilt, wird der Höhenunterschied am Wehr auf einer Länge von 80 Metern in 26 flach aufeinanderfolgenden Stufenbecken überwunden. Die Niveaudifferenz von Becken zu Becken betrage aktuell nur noch 15 Zentimeter. Den alten Aufstieg habe man dabei in den neuen Fischpass integriert. Als offenes Gerinne umgebaut, gebe er die erforderliche Wassermenge ab, um die Restwasserstrecke der Nagold unterhalb des Wehres ausreichend mit Wasser zu versorgen. Außerdem sorge die zusätzliche Wasserbewegung am Einstieg des neuen Fischpasses für eine attraktive Lockströmung für die Fische. Nach dem Wehr steht der Nagold nach Angaben von EnBW noch eine Restwassermenge von 1.250 Litern pro Sekunde zur Verfügung. Diese sei notwendig, um die vielfältigen Funktionen der Gewässer zu erhalten. Das Wasserkraftwerk Bad Teinach ist bereits seit dem Jahr 1915 in Betrieb, im Jahr 2003 wurden die alten Turbinen nach fast 100 Jahren Laufzeit erneuert. Sie werden vom Nagoldwasser angetrieben, das vom Wehr Talmühle in Neubulach über einen zwei Kilometer langen Stollen geleitet wird. Über zwei Maschinensätze mit einer installierten Leistung von 760 Kilowatt werden pro Jahr fast vier Millionen Kilowattstunden Strom aus Wasserkraft produziert. Damit können laut dem Konzern zirka 2.500 Menschen versorgt werden.



Stichwörter: Wasserkraft, EnBW, Nagold


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