Sonntag, 20. April 2025

Bad BlankenburgFernwärmeversorgung wird kommunal

[09.11.2016] Die bisher kleinteiligen Besitzverhältnisse am Fernwärmenetz Bad Blankenburg werden über einen Konsortialvertrag abgeschafft. Durch eine Zusammenführung der Teilnetze können die Übertragungsverluste minimiert werden, das Netz ist künftig zu 100 Prozent kommunal.

Die Stadt Blankenburg und die Unternehmen FBB Fernwärmeversorgung Bad Blankenburg, EMS Energie und Medienversorgung Schwarza und Thüringer Energie AG (TEAG) haben jetzt feierlich einen Konsortialvertrag über die Fernwärmeversorgung der Stadt Blankenburg unterzeichnet. Wie TEAG mitteilt, regelt der Vertrag die langfristige Zusammenarbeit der Vertragspartner neu. So ist das Unternehmen EMS aus Schwarza, eine hundertprozentige Tochter von TEAG, über das ebenfalls hunderprozentige Tochterunternehmen TWA Wärmeanlagenbau Thüringen, künftiger Alleineigentümer des bisher kleinteiligen Wärmenetzes. Damit ist das Wärmenetz Bad Blankenburgs vollständig in den Händen kommunaler Anteilseigner, heißt es in einer Pressemeldung von TEAG. Die FBB, an der die Stadt Bad Blankenburg zu 26 Prozent beteiligt ist, ist wiederum Alleinpächter des Wärmenetzes. EMS übernimmt die Absicherung der Betriebsführung. Bad Blankenburgs Bürgermeister Frank Persike sagt: „Mit dieser vertraglichen Neuordnung wird die Fernwärmeversorgung unserer Stadt künftig ausschließlich über kommunale Unternehmen abgewickelt. Damit haben wir Planungssicherheit für mindestens zwei Jahrzehnte, die Gewerbesteuern aus dem Betrieb des Wärmenetzes bleiben in Bad Blankenburg – und zusätzlich haben wir als kommunaler Gesellschafter maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Wärmeversorgung hier bei uns.“ Zudem stehe der Stadt mit TEAG ein starker kommunaler Partner zur Seite. Durch die Neuordnung des Fernwärmenetzes ergeben sich laut TEAG Kostenvorteile beim Netzbetrieb, da die bisher in mehrere Teilnetze zersplitterte Netzstruktur zusammengeführt werden kann. Übertragungsverluste können durch Modernisierungen reduziert werden. „Mit dieser vertraglichen Einigung ist eine Struktur geschaffen worden, die es unserem Tochterunternehmen EMS ermöglicht, die Fernwärmeversorgung in Bad Blankenburg mit nahezu konstanten Kosten und Preisen weiter sicher zu betreiben“, erklärte TEAG-Vorstandssprecher Stefan Reindl zur Vertragsunterzeichnung im Rathaus. In Bad Blankenburg werden eine Reihe von Großgebäuden und Gebäudekomplexen wie die Landessportschule, die Stadthalle, die Gebäude der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sowie die der örtlichen Wohnungsgenossenschaft und viele Gewerbebetriebe mit Fernwärme versorgt. Die Länge des Fernwärmenetzes beträgt aktuell 12,5 Kilometer. Der Konsortialvertrag sichert vorerst die Fernwärmeversorgung des Stadtgebiets bis 2036.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplan soll 2026 vorliegen

[17.03.2025] Die Stadt Frankfurt hat den Energieversorger Mainova, das Fraunhofer-Institut IFAM, e-think-energy research und IREES mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans beauftragt. Die Unternehmen sollen eine zukunftsweisende Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Mainmetropole entwickeln. mehr...

Schleswig-Holstein: Wärmekompetenzzentrum und -potenzialkarten gehen an den Start

[14.03.2025] Mit dem neuen Wärmekompetenzzentrum und den Wärmepotenzialkarten erhalten die Kommunen in Schleswig-Holstein gezielte Unterstützung bei der kommunalen Wärmeplanung. Während das Wärmekompetenzzentrum die Gemeinden beratend begleitet, bieten die Wärmepotenzialkarten eine wichtige Entscheidungsgrundlage für wirtschaftlich tragfähige Wärmenetze. mehr...