Freitag, 22. November 2024

MVV EnergieEvolution statt Revolution

[11.03.2013] Auf der diesjährigen Hauptversammlung des börsennotierten Energiekonzerns MVV Energie warnte Vorstands-Chef Müller vor politischen Schnellschüssen bei der Umsetzung der Energiewende und forderte ein EEG 2.0.

Das Mannheimer Unternehmen MVV Energie hat beim begonnenen Umbau der Energieversorgung eine konsequente, zielgerichtete Umsetzung und die Vermeidung sprunghafter, radikaler Systemveränderungen angemahnt. „Die Akzeptanz der Menschen und das Vertrauen der Wirtschaft dürfen nicht belastet werden“, betonte der Vorstandsvorsitzende der börsennotierten Unternehmensgruppe, Georg Müller, auf der diesjährigen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag (8. März 2013) in Mannheim. „Unser Leitsatz lautet deshalb ‚Evolution statt Revolution‘. Mit Leidenschaft und Augenmaß muss Deutschland bei allen notwendigen Veränderungen zugleich auf die Versorgungssicherheit, die Umweltverträglichkeit und auf bezahlbare Preise achten.“ Dieser Grundsatz gelte gerade auch bei der anstehenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das für den MVV-Vorstands-Chef ein Erfolgsmodell war. „Jetzt brauchen wir ein EEG 2.0“, so Müller vor den rund 1.200 Aktionären und Gästen. Es gehe um eine schrittweise Weiterentwicklung des bestehenden EEG, um mehr Wettbewerb zu schaffen und Kosten zu verringern. In diesem Zusammenhang sprach sich Müller für eine Ausweitung der Direktvermarktung sowie eine Reduzierung der Ausnahmeregelungen bei der EEG-Umlage aus.
Gleichzeitig warnte der MVV-Chef, dessen Vertrag im Vorfeld der Hauptversammlung vom Aufsichtsrat um fünf Jahre verlängert wurde (15544+wir berichteten), vor politischen Schnellschüssen. Die Diskussion um die nachträgliche Kürzung von Vergütungszusagen, wie sie derzeit von Teilen der Bundesregierung vorgeschlagen werde, sei ein verheerendes Signal: „Das Vertrauen in die Verlässlichkeit der politischen Rahmenbedingungen ist damit auf einem neuen Tiefpunkt angekommen.“ Pauschale Vergütungskürzungen drohen zu einer Bremse für den notwendigen weiteren Ausbau der Windenergie an Land zu werden. Müller: „Also genau dort, wo er aus Gesamtsicht wünschenswert ist.“ Mit dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2011/2012 zeigte sich der MVV-Vorstandsvorsitzende durchaus zufrieden. So konnte das Unternehmen seinen Umsatz um acht Prozent von 3,6 auf 3,9 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 223 Millionen Euro und damit leicht über der eigenen Prognose (14931+wir berichteten). Müller: „Mit unserer zukunftsorientierten Strategie sind wir auf einem guten Weg, die großen Herausforderungen zu meistern und die sich aus dem Systemwechsel bietenden Chancen unternehmerisch zu nutzen.“





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