Mittwoch, 16. April 2025

EmissionshandelEU-Votum findet Zuspruch

[04.07.2013] Bundesumweltminister Peter Altmaier, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßen die Entscheidung des EU-Parlaments für die Verknappung der Emissionshandelszertifikate. Allerdings müssten bald weitere Schritte folgen.

Bundesumweltminister Peter Altmaier begrüßt die Entscheidung des EU-Parlaments für die zeitweilige Verknappung der Zertifikate von Treibhausgasen. „Der Beschluss des EU-Parlaments ist eine gute Grundlage für eine tragfähige Lösung“, so Altmaier. Im Vorfeld der Entscheidung habe er gemeinsam mit elf weiteren Umwelt- und Energieministern der EU nochmals zu einer Reform des EU-Emissionshandelssystems aufgerufen. Darin haben die Minister die Besorgnis betont, dass das EU-Emissionshandelssystem in der derzeit konzipierten Form keine Preissignale aussenden könne, die als Anreiz für die jetzt benötigten Investitionen in kohlenstoffarme Technologien wirken: Das derzeitige Angebot an Zertifikaten übersteige die Nachfrage erheblich und führe somit zu einem sehr niedrigen Kohlenstoffpreis.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht in der Entscheidung über die Verzögerung von Emissionshandelszertifikaten zudem ein erstes wichtiges Signal für die Zukunft der gemeinsamen Klimapolitik der Europäischen Union. Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW: „Das Backloading muss als einmalige Maßnahme der erste Schritt für eine grundlegende Reform des Emissionshandels sein. Weitere Schritte müssen zügig folgen und die Reform unbedingt mit der Festlegung eines ambitionierten, EU-weiten Emissionsminderungsziels für das Jahr 2030 einhergehen.“ Bereits jetzt sei der Zeitrahmen mit den bestehenden Zielen für 2020 für viele Investitionsentscheidungen der Energieunternehmen zu kurz. Hingegen sei der Zeitraum bis 2050, den die EU-Klima-Roadmap umfasse, für Investitionsentscheidungen zu lang. „Europaweit gültige Zwischenziele für das Jahr 2030 können hingegen die Investitionen auslösen, die zur Erreichung der Klimaschutzziele notwendig sind. Darüber hinaus ist eine gemeinsame EU-Position zu den Zielen 2030 eine gute Basis für die internationalen Klimaschutzverhandlungen“, so Müller.
Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bewertet die Entscheidung des EU-Parlaments positiv. „Der europäische Zertifikatehandel ist das wichtigste Instrument für den Klimaschutz in der europäischen Union“, erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. „Gut, dass sich das EU-Parlament dafür ausgesprochen hat, das System neu zu beleben, damit es ökologische Lenkungseffekte erzielen kann.“ Neben der Überprüfung der Emissionsziele bis 2020 muss laut VKU zeitnah die dauerhafte Herausnahme von Zertifikaten folgen, um Investitionsanreize in emissionsarme Technologien zu bieten.



Stichwörter: Politik, BDEW, Peter Altmaier, VKU


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...