Samstag, 12. Oktober 2024

GETECErstes klimaneutrales Gewerbegebiet

[12.07.2021] Das Gewerbegebiet Blurado in Radolfzell soll das erste in Deutschland werden, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird. GETEC wird Investor und Betreiber sein.
Spatenstich für Deutschlands erstes Gewerbegebiet

Spatenstich für Deutschlands erstes Gewerbegebiet, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird.

(Bildquelle: GETEC)

GETEC wird in Radolfzell Investor und Betreiber des ersten Gewerbegebiets in Deutschland, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird. Am 9.Juli 2021 wurde der offizielle Spatenstich gesetzt und somit der Grundstein für den Clean Energy Park Blurado gelegt. Der Baubeginn für interessierte Unternehmen ist ab dem Jahr 2022 möglich. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung, bei der drei Energieversorger ein finales Angebot abgegeben hatten, setze sich GETEC mit dem besten und innovativsten Konzept durch. Das berichtet GETEC. Der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Radolfzell am Bodensee hat diese Zusammenarbeit der Stadt Radolfzell mit der Firma GETEC durch seine Entscheidung am 3. November 2020 bestätigt. „Das Projekt verdeutlicht die zukunftsweisende und nachhaltige Ausrichtung Radolfzells als Wirtschaftsstandort und Umweltstadt“, betont Radolfzells Oberbürgermeister Martin Staab.
„Moderne Quartiere und Business Parks von morgen sind smart, grün und effizient. Die Mission von GETEC ist es, unsere Kunden auf ihrem Weg zu einer klimaneutralen Produktion zu unterstützen. Der neue Clean Energy Park Blurado ist ein absolutes Vorzeigeprojekt mit Leuchtturm-Charakter gleich in zweierlei Hinsicht. Als Vorreiter für eine einzigartige Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen Kommune, öffentlichem Unternehmen und Privatwirtschaft und als erster emissionsneutraler Businesspark Deutschlands“, sagt Michael Lowak, Segment CEO Immobilienwirtschaft der GETEC Group.

Modernste Energietechnik mit Agrothermie

Ermöglicht wird der vollständige Verzicht auf fossile Energieträger durch ein kaltes Nahwärmenetz, eine sogenannte Agrothermieanlage, sowie einer Stromerzeugung mittels Photovoltaikflächen, die zusätzlich zu der Versorgung der Wärmepumpen auch Teile des Stromverbrauchs in den Unternehmen abdecken. So können die Unternehmen auf eine CO2-neutrale Versorgung von Wärme und Strom zurückgreifen.
Bei der Energiegewinnung durch Agrothermie werden etwa zwei Meter unter der Erdoberfläche Erdwärmekollektoren in benachbarten Acker- und Wiesenflächen verlegt. Diese Kollektoren nutzen die Temperaturverhältnisse des Bodens und liefern den Gewerbebetrieben die Wärme im Winter und über sogenannte Temperaturrückführung auch Kälte zur Gebäudeklimatisierung im Sommer. Die Photovoltaikanlage ergänzt die Energiegewinnung im Gewerbegebiet. Diese autonome Energieversorgung macht das Gewerbegebiet zu einem innovativen und bundesweit einzigartigen Projekt: ein sogenannter Clean Energy Park.
Das klimaneutrale Gewerbegebiet wurde bereits als Best-Practice-Beispiel im Klimaschutz ausgezeichnet. Zusammen mit der Internationalen Hochschule Bodensee hat die Stadtverwaltung Radolfzell am Forschungsprojekt Gewerbegebiete 4.0 teilgenommen und die zukunftsweisende Auszeichnung erhalten.
Bei der Platzierung des Gewerbegebiets und der Agrothermieflächen wurde darauf geachtet, dass ein angemessener Abstand zu den umliegenden Biotopflächen gewahrt bleibt. Die Verlegung der Agrothermiekollektoren stellt einen minimalen Eingriff in das Bodengefüge dar. Mit wiederkehrenden Messungen verschiedener Parameter werden mögliche Veränderungen im Boden überwacht.

Großes Interesse an Grundstücken

Auf den neuen Gewerbeflächen können die Unternehmen auf eine klimaneutrale Versorgung von Wärme und Strom zurückgreifen. Und dies ist neben den ökologischen auch mit ökonomischen Vorteilen für die Unternehmen verbunden.
Zahlreiche Unternehmen haben Interesse an den Grundstücken bekundet. Zwei Optionsverträge für Grundstücke wurden durch den Gemeinderat bereits beschlossen. Drei weitere werden derzeit verhandelt. Für die Weiterentwicklung der Stadt werden weitere Gewerbeflächen benötigt, welche die Zukunftsfähigkeit des Mittelzentrums Radolfzell sicherstellen und die passende Gewichtung zwischen Arbeits-, Lebens- und Wohnraum in der Stadt erhalten.
Die besondere Herausforderung für den Standort Radolfzell: 82 Prozent der Flächen im Stadtgebiet stehen unter Schutz, das heißt sie sind Naturschutz-, Landschaftsschutz-, Vogelschutz-, Grünzäsuren- oder Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie-Gebiete. Durch die Erschließung der mittelfristig geplanten Gewerbeflächen Kurzer Sod und Fohrenbühl soll der Bedarf gedeckt werden.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz
Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...

Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“

[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...

Chemnitz wurde als Energiekommune für den Monat August ausgezeichnet.

Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit

[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...

Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen

[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...

Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen

Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt

[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...

Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf

[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...

Der Rat der Metropolregion hat den Klimapakt einstimmig in der vergangenen Ratssitzung verabschiedet.

Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen

[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...

Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.

Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen

[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...

Der KEA-BW erstellt aus den Informationen der Kommunen einen individuellen Kommunensteckbrief.

Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt

[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...

Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele

[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...

Stuttgart: CO2-Emissionen fast zur Hälfte gesenkt

[19.07.2024] Laut dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht 2022/23 hat Stuttgart seit 1990 seine Treibhausgasemissionen um 49 Prozent reduziert und somit fast die Hälfte des Wegs zur angestrebten Klimaneutralität zurückgelegt. mehr...

Metropolregion Rhein-Neckar: Neue Projekt-Website

[17.07.2024] Die Metropolregion Rhein-Neckar hat jetzt eine neue Website zum Projekt „Innovativ Bauen – CO2 einsparen“ veröffentlicht. Das Projekt zielt darauf ab, durch wissenschaftliche Forschung und Vernetzung klimafreundliches Bauen und Sanieren in der Region zu fördern. mehr...

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken.

Treibhausgasemissionen: Rekordrückgang in Deutschland

[17.07.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Einführung des europäischen Emissionshandels im Jahr 2005. Besonders stark sind die Emissionen im Energiesektor zurückgegangen. mehr...