Sonntag, 22. Dezember 2024

Bund-Länder-KooperationsausschussErneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück.
Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Photovoltaik konnte mit einer Verdoppelung der Leistung auf 14,8 Gigawatt deutlich zulegen.

(Bildquelle: 123RF.com)

Der Bund-Länder-Kooperationsausschuss hat seinen Bericht zum Stand des Ausbaus der erneuerbaren Energien für das Jahr 2023 vorgelegt. Demnach hat der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich deutlich an Fahrt gewonnen. Mit einem Zuwachs von 18,2 Gigawatt (GW) installierter Leistung stieg der Nettozubau um mehr als 80 Prozent gegenüber 2022. Insbesondere die Photovoltaik konnte mit einer Verdoppelung der Leistung auf 14,8 GW deutlich zulegen.

Windenergie hinter den Erwartungen

Auch die Windenergie an Land konnte zulegen, blieb aber laut Bericht mit einem Zubau von drei GW hinter den ehrgeizigen Zielen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zurück, das bis 2030 einen EE-Anteil von 80 Prozent am Bruttostromverbrauch vorsieht. Ende 2023 wird Deutschland eine EE-Gesamtleistung von 167 GW erreicht haben, die 51,8 Prozent des Bruttostromverbrauchs abdeckt. 

Im ersten Halbjahr 2024 lag der EE-Anteil bei 57 Prozent. Um das 80-Prozent-Ziel zu erreichen, müsse der jährliche Zubau vor allem bei Onshore-Windenergie auf zehn GW und bei Photovoltaik auf 22 GW steigen, heißt es in dem Bericht. Der größte Zubau bis 2023 findet in den Flächenländern statt, insbesondere in Bayern und im Norden. Während die Photovoltaik vor allem im Süden Deutschlands ausgebaut wird, dominiert der Ausbau der Windenergie im Norden.

Genehmigungsverfahren als größte Hürde

Trotz der Fortschritte sieht der Bund-Länder-Kooperationsausschuss Herausforderungen. Zwar sind inzwischen 0,92 bis 0,97 Prozent der Bundesfläche für Windenergie ausgewiesen, aber nur rund 36 Prozent davon sind tatsächlich mit Anlagen bebaut. Eine große Hürde sind nach wie vor die Genehmigungsverfahren, die im Durchschnitt zwei Jahre dauern. Vor allem die Erstellung vollständiger Antragsunterlagen nimmt viel Zeit in Anspruch und wird durch Anforderungen wie Gutachten erschwert. Allerdings ist eine leichte Verkürzung der Verfahrensdauer auf zehn Monate nach Einreichung aller Unterlagen zu verzeichnen.

Obwohl das Genehmigungsvolumen mit 7,95 GW im Jahr 2023 deutlich gestiegen ist, müssen nach Ansicht des Ausschusses weitere Hemmnisse abgebaut werden, um die EEG-Ausbaupfade zu erreichen. Neben der fehlenden Digitalisierung der Genehmigungsverfahren hemmen Personalmangel und militärische Belange die Flächenverfügbarkeit. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, sind verstärkte Anstrengungen auf regionaler Ebene und eine Erhöhung der Akzeptanz in der Bevölkerung notwendig.





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