Stadtwerke MünchenErkundung per Echolot
Die bayerische Landeshauptstadt soll nach Plänen der Stadtwerke München (SWM) die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Einen wesentlichen Beitrag dazu soll die Geothermie liefern. Die Realisierung dieser Vision haben die SWM kürzlich mit dem Start der Bohrarbeiten für die Geothermieanlage in Freiham begonnen (22273+wir berichteten). Wie der kommunale Versorger meldet, folgt nun der zweite Schritt: Um geeignete Standorte für weitere Geothermieanlagen zu finden, führen die SWM in den kommenden Wochen umfangreiche seismische Messungen durch.
Denn: Unter München befindet sich ein gewaltiges Heißwasservorkommen, dessen Wärme sich zum umweltfreundlichen Heizen nutzen lässt. Im Süden der Isar-Metropole werden für die Thermalwasservorkommen Temperaturen um 100 Grad Celsius erwartet. Mittels einzelner Messlinien (2D-Seismik) haben die SWM bereits erkundet, dass die Thermalwasservorkommen in Tiefen ab 2.200 Metern bis 3.200 Metern liegen. Auf der Suche nach den besten Standorten für den weiteren Geothermieausbau wollen die SWM mit einem umfangreichen Raster aus mehreren Messlinien (großflächige 3D-Seismik und weitere einzelne 2D-Messlinien) nun die genaue Lage der Thermalwasserschichten erkunden. Dazu wird der Untergrund ähnlich wie mit einem Echolot untersucht. Nach Angaben der Stadtwerke München könnten im Bereich des SWM-Fernwärmenetzes bis zu 16 Geothermieanlagen gebaut werden.
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