Montag, 23. Dezember 2024

EnergiepolitikErfolg durch Eigenverantwortung?

[30.01.2014] Das Französische Generalkommissariat für Strategie und Vorausschau hat mehrere Ideen für die Energiewirtschaft in Europa veröffentlicht. In Teilen folgt sie damit den Vorschlägen der EU-Kommission: Einzig die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes hat Priorität, der Rest ist Sache der Mitgliedstaaten.
Eigenverantwortung und Freiraum sind die tragenden Aspekte für ein Gelingen der Energiewende

Eigenverantwortung und Freiraum sind die tragenden Aspekte für ein Gelingen der Energiewende, sagen Experten des französischen CGSP.

(Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de)

Im Kampf gegen die Klimaerwärmung will die Europäische Union künftig verstärkt auf die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes setzen. Andere Aspekte wie Ausbauquoten für erneuerbare Energien will sie außen vor lassen. Dafür hagelte es Kritik. Auch aus Deutschland (17937+wir berichteten). Das Französische Generalkommissariat für Strategie und Vorausschau (CGSP) hat nun die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in welcher die Strategie der EU-Kommission in einigen Teilen Unterstützung findet: Laut CGSP befindet sich die europäische Energiewirtschaft gegenwärtig in einer Krise, die durch interne und externe Faktoren, durch wirtschaftliche sowie politische Rahmenbedingungen, bestimmt wird. Um aus dem Missstand von Überkapazität und Überförderung erneuerbarer Energien herauszukommen, schlagen die Experten mehrere Lösungswege vor. Sie zielen auf kurz- und langfristige Maßnahmen zur Schaffung eines europäischen Energiemarktes sowie einer nachhaltigen Energiepolitik ab. An erster Stelle sollte demnach die Verringerung der Treibhausgase stehen und für das Jahr 2030 ein klares CO2-Reduktionsziel festgelegt werden. Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen sollten mehr Verantwortung im Markt übernehmen, wie dies bereits bei konventionellen Kraftwerken der Fall sei. Gegenwärtige Fördermaßnahmen und -strategien von staatlicher Seite sollten überdacht werden.

Mehr Freiraum für Mitgliedstaaten

Die Studie beinhaltet auch Ideen zum Verhältnis zwischen der EU und den Mitgliedstaaten. Demnach sollten einzelne Länder das Recht haben, ihre Energieinfrastruktur nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Für den Aufbau ihrer nationalen Kapazitätsmärkte seien sie selbst verantwortlich, solange diese europäisches Recht nicht verletzen. Die europäischen Partner sollten aber laut CGSP ihre Nachbarn über die eigene Energiepolitik ausreichend in Kenntnis setzen. Weitere Vorschläge adressieren eine stärkere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung sowie Reformen im Emmissionshandel.
Das Französische Generalkommissariat für Strategie und Vorausschau berät die französische Regierung bei der Gestaltung der Innen- und Außenpolitik. Hierbei arbeitet es mit einem Netz von spezialisierten Organisationen zusammen. An der vorliegenden Studie war auch das Energiewirtschaftliche Institut zu Köln (EWI) maßgeblich beteiligt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Auf dem Bild sind Photovoltaikanlagen und im Hintergrund Windräder zu sehen.

ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare

[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...

Bayern: Grüne stellen Dringlichkeitsantrag

[13.12.2024] Die Grünen im Bayerischen Landtag haben gestern im Plenum einen Dringlichkeitsantrag für konsequenten Klimaschutz eingebracht. Ziel ist es, die bayerischen Klimaziele bis 2040 zu sichern und notwendige Maßnahmen, insbesondere in der Wärmepolitik, zügig umzusetzen. mehr...

Das Bild zeigt Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Bürgermeisterin von Berlin, bei der Eröffnungsrede auf den Vienna Science Days in Berlin.
bericht

Wien/Berlin: Gemeinsam für die urbane Energiewende

[09.12.2024] Bei den Vienna Science Days in Berlin trafen sich Ende November Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, um über die Herausforderungen der Energiewende und Dekarbonisierung in Großstädten zu diskutieren. Im Fokus standen die Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin. mehr...

Auf dem Bild ist das Kohlekraftwerk Weisweiler zu sehen, im Vordergrund stehen zwei Windräder.
bericht

Monitoringbericht: Energiemarkt in Bewegung

[09.12.2024] Der aktuelle Monitoringbericht von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur zum Strom- und Gasmarkt zeigt: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt, konventionelle Kraftwerke bleiben aber unverzichtbar. Und: Sinkende Strom- und Gaspreise entlasten die Verbraucher. mehr...

Das Bild zeigt einen Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestags. Zusehen sind die Reihen der Abgeordneten und im Hintergrund der Bundesadler.

KWKG: Bundestag berät über Verlängerung

[09.12.2024] Ein Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht vor, die Geltungsdauer des KWK-Gesetzes bis zum 31. Dezember 2030 zu verlängern. Der Bundestag hat jetzt erstmals darüber beraten. Unterstützung für die Initiative der Unionsfraktion kommt aus der Energiewirtschaft. mehr...

Biogasalage: Der Bundesverband Bioenergie (BBE) hat die herausragende Bedeutung der Bioenergie betont.

BMWK: Bioenergiepaket soll Anreize schaffen

[09.12.2024] Die Flexibilität und Planungssicherheit für Biogasanlagen sollen verbessert werden. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Bioenergiepaket vorgelegt. Der Entwurf zur Änderung des EEG 2023 ist allerdings noch nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. mehr...

interview

Interview: Volle Unterstützung für Holzenergie

[05.12.2024] Die energetische Holznutzung ist eine wichtige Säule für die Wertschöpfung im ländlichen Raum, sagt Hubert Aiwanger. stadt+werk sprach mit dem bayerischen Wirtschaftsminister über die Ziele des Pakts Holzenergie Bayern. mehr...

SAENA: Neues Umfragetool

[04.12.2024] Die SAENA bietet jetzt für die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Umfragetools und Workshops an. mehr...

Saarland: Förderprogramm für Straßenbeleuchtung

[02.12.2024] Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie fördert jetzt mit dem neuen Programm ZEP-Kommunal die Umrüstung von Straßenbeleuchtungen in Kommunen auf LED-Technologie. mehr...

Das Bild zeigt das Gaskrafterk Irsching.

Kraftwerkssicherheitsgesetz: Die Politik ist gefordert

[25.11.2024] Ein Referentenentwurf für ein Kraftwerkssicherheitsgesetz liegt vor, berichten Medien. Er sieht neben neuen Regelungen für wasserstofffähige Gaskraftwerke auch eine Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes vor. Der BDEW betont den dringenden Handlungsbedarf für die Energieversorgung. mehr...

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...