Montag, 23. Dezember 2024

Nordrhein-WestfalenErdwärme-Potenzial sondieren

[27.02.2019] Welchen Beitrag kann die Tiefengeothermie für eine nachhaltige Wärmegewinnung im Rheinischen Revier leisten? Das will das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines Forschungsprojekts erkunden.
Probebohrung am Standort des Braunkohlekraftwerks Weisweiler soll das Potenzial der Tiefengeothermie für die Fernwärmeversorgung im Rheinischen Revier erkunden.

Probebohrung am Standort des Braunkohlekraftwerks Weisweiler soll das Potenzial der Tiefengeothermie für die Fernwärmeversorgung im Rheinischen Revier erkunden.

(Bildquelle: RWE Group)

In den tiefen Kalksteinvorkommen Nordrhein-Westfalens schlummert großes Potenzial: Erdwärme. Ob die Tiefengeothermie nach Abschluss der Braunkohleverstromung am RWE-Kraftwerksstandort Weisweiler einen Beitrag zur Einspeisung in das bestehende Fernwärmenetz leisten kann, soll nun im Rahmen eines grenzüberschreitenden INTERREG-Forschungsprojekts erkundet werden. An dem Vorhaben namens DGE-Rollout (Roll-out of Deep Geothermal Energy) unter Leitung des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen sind 18 Partner aus sechs Nationen beteiligt. Das teilt das nordrhein-westfälische Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie mit.
„Die Empfehlungen der Kohlekommission sehen vor, die Kohleverstromung in Deutschland bis 2038 zu beenden. Daher wollen wir in den kommenden Jahren die erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen in ihrer ganzen Vielfalt massiv ausbauen“, erklärt dazu Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart. „Das Rheinische Revier soll zur europäischen Modellregion werden für den Umbau zu einer modernen, innovativen und klimafreundlichen Industrie der Zukunft.“ „Nordrhein-Westfalen verfügt über hohe geologische Potenziale für eine ökonomische und sichere Nutzung von tiefer Erdwärme. In verkarsteten und tief liegenden Kalksteinvorkommen sind die Erdwärmemengen hoch. Diese Potenziale sollten erforscht und genutzt werden“, ergänzt Martin Salamon, Projektleitung Geologischer Dienst. Energieerzeugung mit Thermalwasser könne für das Rheinische Revier ein technologisch neuer Baustein der Energiewende sein, meint auch RWE-Vorstand Lars Kulik: „Unser traditionsreicher Energiestandort Weisweiler erfüllt alle Voraussetzungen, um dieses innovative Vorhaben umzusetzen.“
Das Projekt DGE-Rollout hat laut dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium ein Volumen von insgesamt rund 19 Millionen Euro, mehr als elf Millionen Euro würden dabei auf Projektpartner in Nordrhein-Westfalen entfallen. Im Rheinland werde am Pilotstandort des Braunkohlekraftwerks Weisweiler eine Tiefbohrung erfolgen, um das Potenzial zu ermitteln.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

badenova: Zielgebiet für Geothermie eingegrenzt

[20.12.2024] Für die im Oberrheingraben geplante Geothermie-Nutzung hat badenovaWÄRMEPLUS jetzt Hartheim und angrenzende Gemeinden in den Fokus gerückt. Ab 2028 könnte das heiße Thermalwasser zur Versorgung von bis zu 20.000 Menschen mit grüner Fernwärme genutzt werden. mehr...

München: Allianz für den Klimaschutz

[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...

zusehen sind drei Vibro-Trucks, die den Untergrund in der Stadt Münster untersuchen sollen.

Münster: Stadt wird durchgerüttelt

[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrplatz für tiefe Bohrungen.

Fraunhofer-Studie: Vorhandene Bohrlöcher nutzen

[23.10.2024] Eine neue Studie des Fraunhofer IEG zeigt, dass alte Erdgasbohrungen für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden können. Insbesondere für Kommunen im norddeutschen Becken könnten ungenutzte Bohrungen eine wertvolle Wärmequelle darstellen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrkopf für Geothermiebohrungen.

Praxisforum Geothermie.Bayern: Goldenes Heizwerk steht in München

[21.10.2024] Die bayerischen Geothermieanlagen haben im Jahr 2023 etwa 2,8 Terawattstunden Wärme erzeugt und einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende geleistet. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern wurden herausragende Anlagen für ihre Effizienz prämiert. mehr...

Luftaufnahme von Messtrucks in einem Wald.

Tiefe Geothermie: Bochums Untergrund wird kartiert

[21.10.2024] Um das Aufsuchen untertägiger Wärmespeicher zu erleichtern, wird jetzt ein fünf Kilometer langes Stück des Bochumer Untergrunds kartiert. Die Messungen reichen bis in 2.000 Meter Tiefe und sollen bis einschließlich Februar 2025 stattfinden. mehr...

Eavor und enercity schließen Wärmeliefervertrag

Hannover: Geothermieprojekt startet

[16.10.2024] Die Stadt Hannover geht einen weiteren Schritt in Richtung Wärmewende: Gemeinsam mit dem Energieversorger enercity und der Firma Eavor soll Erdwärme für das Fernwärmenetz gewonnen werden. Jetzt sind die ersten Vorbereitungen für das Geothermieprojekt gestartet. mehr...

Spatenstich in München für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas.

München: Spatenstich für Geothermieanlage

[07.10.2024] In München haben jetzt die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage in Europa begonnen. Die Anlage am Michaelibad soll ab 2033 rund 75.000 Haushalte in der Region mit klimaneutraler Fernwärme versorgen und ist ein wichtiger Baustein für die Wärmewende der Stadt. mehr...

NRW-Geothermiekonferenz: Schatz aus der Tiefe heben

[07.10.2024] Nordrhein-Westfalen will 20 Prozent seines Wärmebedarfs klimaneutral aus Erdwärme decken. Auf der 19. NRW-Geothermiekonferenz werden aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen für die kommunale Wärmeplanung vorgestellt. mehr...

NRW: Geld für Aachener Geothermie

[19.09.2024] NRW fördert eine wichtige Vorerkundung für ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Aachen. mehr...

Die Gemeinde Grünwald sparte im Jahr 2023 rund 22.000 Tonnen CO2 durch die Nutzung der Tiefengeothermie.

Drees & Sommer: Tiefengeothermie auf Expansionskurs

[16.09.2024] Die Tiefengeothermie in Bayern befindet sich auf Expansionskurs. Dank neuer Projekte soll die klimafreundliche Wärmequelle künftig einen noch größeren Beitrag zur Wärmewende in Bayern leisten. mehr...

Baustellenbesichtigung: Im Norden von Frankfurt am Main entsteht ein zukunftsweisendes Klimaschutzquartier.

Frankfurt am Main: Klimaschutzquartier im Bau

[10.09.2024] In Frankfurt entsteht ein neuer Vorzeigestadtteil: Im Hilgenfeld sollen rund 2.500 Menschen mit klimaschonender Energie versorgt werden. Das innovative Energiekonzept kombiniert Geothermie, Solarenergie und Blockheizkraftwerke. mehr...

Altenburg: Kaltes Nahwärmenetz in Betrieb

[09.09.2024] In Altenburg wurde jetzt ein innovatives kaltes Nahwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das über 100 Gebäude mit nachhaltiger Geothermie versorgen soll, gilt als Vorbild für die klimafreundliche Wärmeversorgung im Ahrtal und Rheinland-Pfalz. mehr...

12 Uhr Mittags: Thomas Finkeldey

LBEG: Schicht im Schacht Steinförde

[23.07.2024] Eine geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze wird nicht umgesetzt. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Verein Geoenergy Celle haben festgestellt, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. mehr...

Kick-off-Treffen des Geothermieprojekts AGENS in Speyer.

Speyer/Schifferstadt: Geothermieprojekt AGENS gestartet

[12.07.2024] In den Städten Speyer und Schifferstadt soll Erdwärme für die Nah- und Fernwärmeversorgung genutzt werden. Das Projekt AGENS will durch innovative Bohrtechniken die Dekarbonisierung und Unabhängigkeit der Energieversorgung vorantreiben. mehr...