Freitag, 22. November 2024

Hamburg-WilhelmsburgErdwärme aus 3.500 Metern Tiefe

[25.02.2021] Hamburg-Wilhelmsburg soll mit Erdwärme aus bis zu 3.500 Metern Tiefe versorgt werden. Die Freie und Hansestadt will damit neue Wege bei der Wärmewende gehen.
Schema der geothermischen Versorgung für Hamburg-Wilhelmsburg.

Schema der geothermischen Versorgung für Hamburg-Wilhelmsburg.

(Bildquelle: BMWi/ / Hamburg Energie)

Die städtische Entwicklungsgesellschaft IBA Hamburg und das Versorgungsunternehmen Hamburg Energie wollen den Stadtteil Wilhelmsburg in Zukunft klimafreundlich heizen. Denn an die zukünftige Wärmeversorgung der Quartiere der IBA Hamburg in Wilhelmsburg sind hinsichtlich Klima- und Umweltschutz hohe Anforderungen gestellt: Die Energie soll zu 100 Prozent erneuerbar im Stadtteil produziert werden. Das berichten die beiden Projektpartner. Basis der klimafreundlichen Versorgung der Quartiere Wilhelmsburger Rathausviertel, Elbinselquartier und Spreehafenviertel durch Hamburg Energie, sei die Nutzung natürlicher Erdwärme. Dazu werde eine Geothermie-Anlage im Wilhelmsburger Hafengebiet errichtet, die heißes Thermalwasser aus einer Tiefe von bis zu 3.500 Metern nach oben holt. Über Wärmetauscher werde die Energie dem Wasser entzogen und in das dezentrale Nahwärmenetz eingespeist. Das abgekühlte Wasser wird laut den Projektpartnern zurück in die Erde geleitet. Perspektivisch soll die gesamte Elbinsel von der klimafreundlichen, zuverlässigen und sicheren Energieerzeugung profitieren.
Die geplante Geothermie-Anlage ist das Herzstück des Projekts IW3 – Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg, ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Reallabor der Energiewende, das zur Blaupause für die umweltfreundliche Versorgung mit Erdwärme in Norddeutschland werden soll. Nach umfangreichen Voruntersuchungen über die vergangenen zehn Jahre, soll die Bohrung in Wilhelmsburg in diesem Jahr beginnen. „Mit dem Pilotprojekt wollen wir neue Erkenntnisse gewinnen auch für andere Tiefengeothermie-Standorte in Hamburg und in der Region“, erklärt Hamburgs Senator Jens Kerstan, Präses der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. „Wir etablieren erstmals eine zuverlässige wie bezahlbare Erdwärmeversorgung, die für alle ein Gewinn ist: für die Menschen, die in den Quartieren wohnen ebenso wie für unsere Stadt und das Klima. Ökowärme ist neben unserem Ökostromangebot ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung“, sagt Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie.





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