Freitag, 18. April 2025

Kraftwerk HermsdorfErdgas im BHKW statt Biomasse

[31.03.2021] Beim Umbau des Kraftwerks Hermsdorf ist ein Meilenstein geschafft. Das erste von drei geplanten Blockheizkraftwerken speist Strom und Wärme ins Netz ein.
Das erste von drei geplanten Blockheizkraftwerk-Modulen ist im Kraftwerk Hermsdorf ans Netz gegangen.

Das erste von drei geplanten Blockheizkraftwerk-Modulen ist im Kraftwerk Hermsdorf ans Netz gegangen.

(Bildquelle: Stadtwerke Jena)

Bei der Umstellung des Kraftwerks Hermsdorf von Biomasse- auf Erdgasbetrieb ist der erste Meilenstein erreicht: Das erste von drei geplanten Blockheizkraftwerk-Modulen speist Strom und Wärme ins Netz ein. Das teilt jetzt die job Jenaer Objektmanagement- und Betriebsgesellschaft mit. Die Anlage verfüge über eine thermische und elektrische Leistung von jeweils einem Megawatt. Damit könne sie rechnerisch ein Viertel des Wärmebedarfs im thüringischen Hermsdorf decken und erzeuge obendrein genügend Strom für den Jahresbedarf von 4.000 Haushalten. Das BHKW-Modul sei in den denkmalgeschützten Altbau des Kraftwerkes eingezogen. Es arbeite vollautomatisch und werde von der Stadtwerke-Leitstelle in Jena fernüberwacht und gesteuert.
Unterdessen geht der Umbau des Kraftwerkes weiter, teilt die job mit. Mit Förderung der Bundesnetzagentur errichtet das Unternehmen eine Anlage zur so genannten innovativen Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK). So werden schrittweise zwei weitere baugleiche Blockheizkraftwerke errichtet, um eine Wärmepumpe ergänzt und mit einer vorhandenen Power-to-heat-Anlage gekoppelt. Angetrieben werde sie mit Strom aus dem BHKW. „Wenn wir alle diese Anlagenteile gut vernetzen und intelligent steuern, werden wir die Fernwärme für Hermsdorf besonders effizient, umweltschonend, aber auch deutlich bedarfsgerechter als bisher erzeugen können“, berichtet job-Geschäftsführer Mario Hacke. Bis Mitte 2022 soll die Gesamtmaßnahme abgeschlossen sein. Die job Jenaer Objektmanagement- und Betriebsgesellschaft investiert laut eigenen Angaben rund sieben Millionen Euro. Seit 2008 wird in Hermsdorf durch die Verbrennung von Holzhackschnitzeln Strom und Wärme aus Biomasse gewonnen. Allerdings haben sich in den vergangenen zehn Jahren die Marktpreise für die dafür jährlich nötigen 20.000 Tonnen Holz mehr als verdoppelt. Deshalb entschied sich die job im Jahr 2019 zur Umstellung auf Erdgas mit dem Ziel, langfristig stabile und vor allem wettbewerbsfähige Fernwärmepreise für Hermsdorf sichern zu können.





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