Leipziger StadtwerkeEnergiewende vor Ort gestalten
Die Leipziger Stadtwerke errichten in den kommenden Monaten vier dezentrale Energiestationen beziehungsweise Blockheizkraftwerke (BHKW) an eigenen Standorten in Leipzig. Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke, erläutert: „Wir investieren in diese Anlagen insgesamt 8,8 Millionen Euro – und damit in die Versorgungssicherheit der Leipziger und in eine höhere Flexibilität sowie Wirtschaftlichkeit unseres Erzeugerparks.“ Die Energiestationen sollen bis Ende des Jahres errichtet werden und ab 2018 die Strom- und Wärmeversorgung Leipzigs ergänzen. „Diese Investition ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt, die Energiewende in unserer wachsenden Stadt zu gestalten“, betont Rogall. Um die Klimaziele zu erreichen, sei es unverzichtbar, die Fernwärmeversorgung weiter zu entwickeln.
Die Energiestationen arbeiten in Kraft-Wärme-Kopplung, stellen also gleichzeitig Strom und Wärme bereit. Der Gesamtwirkungsgrad liegt dabei bei zirka 90 Prozent. Jedes BHKW verfügt über eine thermische und eine elektrische Leistung von je zwei Megawatt, informieren die Leipziger Stadtwerke. Rein rechnerisch könnten damit 400 Haushalte neu an das Fernwärmenetz angeschlossen und rund 9.000 Leipziger Haushalte mit Strom versorgt werden. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme spare jede Anlage pro Jahr 1.760 Tonnen CO2 ein. Die Anlagen sollen schallgeschützt in ehemalige Umformerstationen eingebaut werden, teilen die Stadtwerke mit.
Die Energiestationen sind effizient und flexibel, so die Stadtwerke, und damit in der Lage, Regelenergie zu liefern. Damit könne einerseits die schwankende Einspeisung erneuerbarer Energien ins Netz ausgeglichen und andererseits der wirtschaftliche Betrieb der Anlagen unterstützt werden. Grundsätzlich setze das Unternehmen gezielt auf eine intelligente und technologieoffene Verknüpfung von effizienten konventionellen und erneuerbaren Energien. „Die Energiewende muss wesentlich konsequenter dezentral gestalten werden – mit einem Transformationsprozess, bei welchem sich wirtschaftliches Wachstum und ökologische Weitsicht nicht ausschließen, sondern bestenfalls befördern“, fordert Johannes Kleinsorg, Sprecher der Stadtwerke-Geschäftsführung.
Denn: Die Energiewende ist gerade in Leipzig vor allem eine Wärmewende, so Kleinsorg weiter. Bis 2020 soll der Wärmebedarf von Gebäuden um 20 Prozent sinken, bis 2050 sollen Häuser nahezu klimaneutral sein. „Wir müssen die Wärmeversorgung Leipzigs vorausschauend gestalten. Um den Wärmebedarf unserer Stadt mit ihrer dichten, historisch geprägten Bebauung weiter zu optimieren, müssen wir die heute schon umweltfreundliche Fernwärmeversorgung weiter entwickeln und sinnvoll mit neuen Technologien verknüpfen“, betont der Stadtwerke-Sprecher.
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