juwiEnergiewende nicht abwürgen
Auf der Jahrespressekonferenz der Wörrstädter juwi-Gruppe übte der Vorstand des Unternehmens erneut heftige Kritik an den als Strompreisbremse bekannt gewordenen Plänen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien. „Rückwirkende Abgaben auf Altanlagen, fünf Monate ohne sichere Vergütung und Kürzungen nach der Rasenmähermethode würden eine ganze Branche an den Abgrund führen, zehntausende von Arbeitsplätzen gefährden und den Umbau unserer Energieversorgung praktisch stoppen“, warnten die juwi-Gründer und Vorstände Fred Jung und Matthias Willenbacher.
Dabei gehe es auch anders: juwi habe gemeinsam mit weiteren Unternehmen der Erneuerbaren-Energien-Branche ein Konzept entwickelt, mit dem bei der EEG-Umlage bereits im kommenden Jahr mehr als sechs Milliarden Euro eingespart werden könnten – ohne die Energiewende abzuwürgen. „Es müssen endlich auch diejenigen an den Kosten der Energiewende beteiligt werden, die von den durch Sonnen- und Windstrom stark gesunkenen Preisen an der Börse profitieren“, fordert der juwi-Vorstand. Einsparungen und Kosten der Energiewende müssten gleichmäßig und gerecht verteilt werden. Dazu ist es nach Auffassung von juwi und anderen Unternehmen der EE-Branche nötig, konventionelle Großkraftwerke über eine Brennstoffsteuer an den Kosten für die von ihnen verursachten Umweltschäden, die Abfallentsorgung oder die – nach wie vor ungeklärte – sichere Endlagerung radioaktiven Mülls angemessen zu beteiligen. Parallel dazu müsse der saubere, aus regenerativen Energien gewonnene Strom von der Stromsteuer befreit werden. Erhebliche Einsparpotenziale sieht der juwi-Vorstand auch bei der Vergütungsstruktur für Windenergieanlagen. „Allein durch eine Anpassung der unsinnig hohen Vergütung für Offshore-Windräder könnte die EEG-Umlage pro Jahr um rund 1,5 Milliarden Euro entlastet werden“, sagten die juwi-Chefs Jung und Willenbacher.
Das Unternehmen juwi wurde 1996 gegründet und zählt zu den führenden Spezialisten für erneuerbare Energien. Zu den Geschäftsfeldern zählen vor allem Projekte mit Solar-, Wind- und Bioenergie, aber auch Lösungen für die Direkt- und Eigenversorgung mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Heute beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 1.800 Mitarbeiter in über 15 Ländern und erzielte im Jahr 2012 einen Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro.
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