enviaMEnergiewende im Osten vorantreiben
Der Unternehmensverbund enviaM konnte im Geschäftsjahr 2016 trotz des hohen Wettbewerbsdrucks beim Strom- und Gasabsatz weiter zulegen. Wie die Unternehmensgruppe meldet, konnte gleichzeitig die Zahl eigener Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im gesamten Netzgebiet erhöht werden. Ziel sei es nun, die digitale und dezentrale Energieversorgung in Ostdeutschland weiter auszubauen und in den Ausbau der Netze sowie in die Elektromobilität zu investieren.
Große Wachstumschancen sieht enviaM in der Digitalisierung der Energieversorgung. So betonte der enviaM-Vorstandsvorsitzende Tim Hartmann anlässlich des Jahrespressegespräches: „Daten spielen für unsere Geschäftsentwicklung eine Schlüsselrolle. Gemeinsam mit Partnern aus der Region werden wir das Internet der Energie entwickeln.“ Impulse diesbezüglich verspricht sich enviaM unter anderem von der Kooperation mit Kiwigrid, einem Dresdener Pionier der Digitalisierung der Energiewirtschaft. Als weiteren Baustein für die Digitalisierung nennt enviaM intelligente Messsysteme. Für die Einführung der intelligenten Messsysteme hat der Unternehmensverbund bereits eine Anwendergemeinschaft gegründet. Hier arbeiten mehr als 50 Netzbetreiber aus Ostdeutschland partnerschaftlich zusammen und bereiten sich gemeinsam auf den Smart Meter Roll-out vor. Im Jahr 2018 werde enviaM dann mit dem Einbau der intelligenten Messsysteme beginnen.
Wärme- und Verkehrswende müssen folgen
Um die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen, müsse die Energiewende zudem auf andere Bereiche ausgedehnt werden. Hartmann sagt: „Wir brauchen neben der Stromwende auch eine Wärme- und Verkehrswende. Zwei Drittel unseres Stromverbrauches entfallen auf den Wärme- und Verkehrsbereich. Hier gilt es anzusetzen. Wir werden künftig verstärkt mit Strom aus erneuerbaren Energien heizen und fahren.“ Deshalb wolle die enviaM-Gruppe die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Hierbei wolle man auch die Bürger über die neue Plattform energie-partner.de beteiligen. Schon heute deckten die erneuerbaren Energien im Netzgebiet rein rechnerisch über 85 Prozent des Stromverbrauchs ab. Mehr als 40.000 Anlagen seien inzwischen an das Stromnetz angeschlossen. Dies erfordere Investitionen in die Instandhaltung und den Ausbau des Stromnetzes, die sich im vergangenen Jahr auf mehr als 300 Millionen Euro belaufen hätten.
Energiedienstleistungen hätten mit knapp 15 Prozent zum Vertriebsergebnis beigetragen. So habe der Unternehmensverbund im Jahr 2016 so viele Solarprodukte wie noch nie verkauft.
Auch in den Bereich Elektromobilität will der Konzernverbund investieren. Geplant ist, bis Ende 2017 20 Prozent der Poolfahrzeuge auf Elekrofahrzeuge umzurüsten und 30 neue Ladesäulen zu errichten. Weitere 120 Ladesäulen habe man im Rahmen des Förderprogramms der Bundesregierung zum Ausbau der Ladeinfrastruktur beantragt.
Wie enviaM weiter meldet, bewegten sich die Umsatzerlöse 2016 unverändert bei 4,99 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen EBITA sei in Folge der hohen Investitionen in die Energiewende auf 227,9 Millionen Euro gesunken (2015: 299,3 Millionen Euro). „Wir haben im Geschäftsjahr 2016 dennoch ein gutes Ergebnis erzielt. Die Mehraufwendungen stärken die Zukunftsfähigkeit unseres Stromnetzes. Die damit verbundenen Belastungen für unser Ergebnis waren eingeplant“, so Hartmann weiter. Für 2017 rechnet Hartmann aufgrund geringerer Aufwendungen erneut mit einem Ergebnisanstieg. Für das Geschäftsjahr 2016 werde die Stammgesellschaft enviaM eine Dividende von 0,65 Euro je Stückaktie auszahlen.
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