Samstag, 26. April 2025

Stadtwerke SpeyerEnergiewabe mit Wasserstoff

[05.11.2024] Die Stadtwerke Speyer wollen ein innovatives Wasserstoffprojekt starten und suchen Partner aus der Wirtschaft. Ziel ist es, die regionale Energieversorgung nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten.

Die Stadtwerke Speyer planen eine regionale Energiewabe inklusive der Erzeugung von Wasserstoff.

(Bildquelle: Sakorn Sukkasemsakorn – iStock)

Die Stadtwerke Speyer (SWS) planen, Wasserstoff als wichtigen Energieträger der Zukunft in ihr Geschäftsfeld aufzunehmen und suchen dafür Partner aus der Wirtschaft. Erste Gespräche mit Unternehmen aus der Region, insbesondere mit solchen, die einen hohen Energiebedarf haben und derzeit noch Erdgas einsetzen, haben nach Angaben der SWS bereits stattgefunden. Auch Ingenieurbüros, Bildungseinrichtungen und Unternehmen aus der Logistikbranche seien in die Überlegungen einbezogen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff

„Wir planen eine regionale Energiewabe, in der der Ausbau erneuerbarer Energien mit der Erzeugung von Wasserstoff verknüpft wird“, erklärt Christoph Doll, Teamleiter Geschäftskundenvertrieb und Energiehandel bei den SWS. Er erläutert die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff: „Industrieunternehmen können ihn als Roh-, Brenn- oder Treibstoff nutzen. Wasserstoff kann auch zur Herstellung von nachhaltigem Flugzeugtreibstoff oder als Kraftstoff für Busse und LKW im Straßenverkehr eingesetzt werden.“

Einen ersten Schritt haben die SWS bereits getan. Ende August startete auf der Kläranlage der Entsorgungsbetriebe Speyer ein Projekt zur Gewinnung von Wasserstoff aus Klärschlamm, das vom Land Rheinland-Pfalz gefördert wird. Zukünftig wollen die SWS mit weiteren Fördermitteln ein umfassendes Wasserstoffprojekt aufbauen. Ziel ist es, den lokal erzeugten Wasserstoff an ortsansässige Unternehmen zu vermarkten und so die regionale Wertschöpfung zu erhöhen. 

Geplant ist der Bau eines Elektrolyseurs und eines softwareoptimierten Batteriegroßspeichers. SWS-Projektingenieurin Dominique Theuer betont die Bedeutung dieser Anlagen: „Wir erzeugen viel Strom aus Windkraft und Photovoltaik. Diese Anlagen werden aber bei negativen Börsenpreisen abgeschaltet. Ein Batteriespeicher könnte helfen, den überschüssigen Strom zu speichern und so kontinuierlich für die Wasserstoffproduktion zu nutzen.“

Anschluss an das geplante Wasserstoff-Kernnetz

Ein Umdenken in der Energieversorgung sei notwendig, sagt Theuer. Ein hoher Gasverbrauch sei nicht zukunftsfähig, Wasserstoff dagegen eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative, die die Standortbedingungen verbessern könne. Um sich langfristig zu positionieren, haben die SWS bereits einen Pipeline-Anschluss an das geplante Wasserstoff-Kernnetz beantragt. Die Stadtwerke Speyer hoffen auf weitere Partner, um das Projekt zügig voranzutreiben und damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Region zu leisten.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Stuttgart: Gasturbinen-Kraftwerk in Betrieb

[24.04.2025] EnBW hat am Standort Stuttgart-Münster ein neues Gasturbinen-Kraftwerk in Betrieb genommen. Die moderne Anlage ist wasserstofffähig und soll die Strom- und Wärmeversorgung klimafreundlicher machen. mehr...

Saarland: Wasserstoff für Busse

[24.04.2025] Mit Windkraft erzeugter Wasserstoff aus Freisen soll künftig 28 Busse der Saarbahn antreiben. Das Saarländische Umweltministerium unterstützt den Bau eines Elektrolyseurs mit rund 2,7 Millionen Euro. mehr...

Saarland: Wasserstoffstrategie vorgestellt

[11.04.2025] Das Saarland will in der Wasserstoffwirtschaft international Maßstäbe setzen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hat dazu eine umfassende Strategie vorgestellt, die den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft bis 2032 systematisch vorantreiben soll. mehr...

Regionalverkehr Köln: Wasserstofftankstelle erhält zwei Elektrolyseure

[11.04.2025] Der Elektrolysespezialist Quest One liefert zwei PEM-Elektrolyseure an das Ingenieurbüro Ingenion für eine neue Wasserstofftankstelle von Regionalverkehr Köln. Die Anlage soll grünen Wasserstoff für den ÖPNV bereitstellen und ist Teil eines regionalen Innovationsprojekts für emissionsfreie Mobilität. mehr...

Brandenburg: Wasserstoffprojekt erhält zusätzliche Fördermittel

[08.04.2025] Das Brandenburger Pilotprojekt H2BAR erhält zusätzliche Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Damit ist die Fortführung des regionalen Wasserstoffvorhabens trotz gestiegener Kosten gesichert. mehr...

Stadtwerke Nienburg/Weser: Eigene Anlage für Wasserstoffproduktion

[04.04.2025] Die Stadtwerke Nienburg/Weser setzen auf klimafreundliche Mobilität und produzieren Wasserstoff für ihre Busse selbst. Die neue Anlage nutzt Solarstrom zur Wasserstofferzeugung und versorgt künftig den öffentlichen Nahverkehr vor Ort. mehr...

Hamburg: Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz

[02.04.2025] Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) wird mit einer bestehenden Hochdruck-Gasleitung an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz angeschlossen. Durch die Nutzung der Bestandsleitung spart das Projekt rund 18 Millionen Euro, verringert den Bauaufwand erheblich und reduziert Eingriffe in Verkehr und Natur. mehr...

Brunsbüttel: Terminal für grünen Ammoniak geplant

[26.03.2025] RWE plant in Brunsbüttel den Bau eines Terminals für den Import von grünem Ammoniak, das einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wasserstoffversorgung leisten soll. Das Projekt soll nicht nur die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen, sondern auch den Standort langfristig auf eine vollständig grüne Energieversorgung vorbereiten. mehr...

Rheinland-Pfalz: H2-Netz im Norden geplant

[25.03.2025] Die zukünftige Nutzung von Wasserstoff im nördlichen Rheinland-Pfalz nimmt konkrete Formen an. Die Energienetze Mittelrhein treibt die Planungen dafür voran. mehr...

Baden-Württemberg: Studie zu Wasserstoffimporten

[12.03.2025] Baden-Württemberg wird langfristig auf Wasserstoffimporte angewiesen sein. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISE analysiert mögliche Versorgungswege und zeigt, dass der Pipelinetransport die kostengünstigste Option darstellt. mehr...

BMDV: Investition in Wasserstoffzentren

[10.03.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert mit 154 Millionen Euro den Aufbau von Innovations- und Technologiezentren Wasserstoff in Chemnitz sowie in Norddeutschland. Die Zentren sollen Forschung, Entwicklung und die Marktreife von Wasserstofftechnologien vorantreiben, insbesondere für Industrie, Luft- und Schifffahrt. mehr...

Bundesnetzagentur: SuedLink macht Fortschritte

[28.02.2025] Der Ausbau des SuedLinks macht Fortschritte: Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung genehmigt, der vollständig auf dem Gebiet der Region Hannover verläuft. mehr...

Baden-Württemberg: 100 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte

[27.02.2025] Baden-Württemberg stellt im Rahmen des Förderprogramms ELY jetzt über 100 Millionen Euro für die regionale Erzeugung von grünem Wasserstoff bereit. Ziel ist es, die lokale Produktion durch Elektrolyseure auszubauen und die Versorgung der Region sicherzustellen. mehr...

Bremerhaven: Wasserstofftankstelle eröffnet

[21.02.2025] Bundeskanzler Olaf Scholz hat jetzt die neue Anlage von HY.City.Bremerhaven gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffnet. Nach einer kurzen Testphase soll die Tankstelle ab März für die Allgemeinheit zugänglich sein. mehr...

Krefeld: Erste Wasserstoffbusse im Linienbetrieb

[18.02.2025] In Krefeld fahren jetzt erstmals Wasserstoffbusse im regulären Linienbetrieb durch die Stadt. mehr...