Freitag, 22. November 2024

WunsiedelEnergiekommune des Monats

[27.06.2016] Die oberfränkische Gemeinde Wunsiedel erzeugt mehr Strom aus regenerativen Quellen als sie selbst verbraucht. Dafür wurde sie jetzt zur Energie-Kommune des Monats ernannt.
Das Biomasse-Heizkraftwerk in Wunsiedel wird mit Holz aus dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald betrieben.

Das Biomasse-Heizkraftwerk in Wunsiedel wird mit Holz aus dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald betrieben.

(Bildquelle: WUN Bioenergie GmbH)

Die Agentur für Erneuerbare Energien hat jetzt die bayerische Gemeinde Wunsiedel als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Die Stadt mit 9.300 Einwohnern hatte bereits in diesem Jahr die selbst gesteckten Klima- und Energieziele für das Jahr 2020 erreicht. Schon heute wird in Wunsiedel 20 Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als verbraucht. Auch die Hälfte des städtischen Wärmebedarfs wird durch erneuerbare Energien gedeckt. Die Treibhausgase konnten im Vergleich zum Basisjahr 2008 um die Hälfte reduziert werden. Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, übergab die Urkunde an den zweiten Bürgermeister der Stadt, Manfred Söllner, und den Chef der Wunsiedler Stadtwerke, Marco Krasser. Boenigk hob hervor: „Wunsiedel ist ein gutes Beispiel dafür, wie zahlreiche Städte und Gemeinden den Ausbau erneuerbarer Energien betreiben.“ Schon seit dem Jahr 2001 haben sich Bürger und die Stadtwerke in Wunsiedel das Ziel einer regionalen und klimaverträglichen Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben. So produzieren heute vor Ort sechs Windräder, über 340 Photovoltaik-Anlagen und zwei Holzheizkraftwerke Strom und Wärme. Marco Krasser, Chef der Wunsiedler Stadtwerke, sagt: „Von Anfang an haben wir die erneuerbaren Energien als große Chance begriffen, dezentrale Erzeugungskapazitäten aufzubauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region zu stärken.“ Seit dem Frühjahr 2016 vermarkten die Stadtwerke den Strom aus den Solar- und Windkraftanlagen an Verbraucher in den Landkreisen Wunsiedel, Hof und Kulmbach direkt in einem regionalen Bilanzkreis ohne den Umweg über die Strombörse. Die Stadtwerke setzen als Mittel für mehr Akzeptanz auf Beteiligungsformen und transparente Information. So gibt es etwa das Internet-Portal „Energieflussvisualisierung“, auf dem in Echtzeit Stromverbrauch und -erzeugung verfolgt werden können. Aus der Visualisierung geht hervor, ob der in Wunsiedel erzeugte Strom beispielsweise gerade in andere Versorgungsgebiete fließt oder ob Strombezug von außen notwendig ist.





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