Mittwoch, 22. Januar 2025

BedburgEnergie-Kommune dank Nachhaltigkeit

[29.04.2022] Die Stadt Bedburg wurde für ihre sozial-ökologische Transformation durch Windenergie und ein nachhaltiges Wohnquartier als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet.
Windpark Königshovener Höhe mit einer Leistung von 67 Megawatt.

Windpark Königshovener Höhe mit einer Leistung von 67 Megawatt.

(Bildquelle: Stadt Bedburg)

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet im April die Stadt Bedburg als Energie-Kommune des Monats aus. Die Stadt Bedburg will bis 2045 treibhausgasneutral werden. Durch zahlreiche Maßnahmen hat die frischgebackene Energie-Kommune des Monats zwischen 2016 und 2019 die gesamtstädtischen Emissionen um knapp acht Prozent verringert. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine innovative Ressourcenschutzsiedlung befinden sich aktuell in der Umsetzung.
Um seine langfristigen Klimaschutzziele zu erreichen, befindet sich Bedburg momentan am Ende der Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzepts. Dieses soll noch im Juni vom Stadtrat beschlossen werden und setzt Schwerpunkte beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der beschleunigten energetischen Sanierung städtischer Gebäude. Damit strebt die Stadt, die mitten im rheinischen Braunkohlerevier liegt, eine sozial-ökologische Neupositionierung der Region an. „Bedburg ist durch den notwendigen Kohleausstieg besonders stark vom Strukturwandel betroffen“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Die Stadt hat jedoch verstanden, welche Chance in dieser Herausforderung liegt: Investitionen in Klimaschutz schützen die Umwelt, sichern aber auch die Wertschöpfung der Region und schaffen neue Arbeitsplätze.“

Neuer Windpark kann gesamte Stadt versorgen

Mit dem Windpark Königshovener Höhe befindet sich auf dem Stadtgebiet Bedburgs bereits ein Windpark mit einer Gesamtkapazität von 67 Megawatt (MW). Der 2015 in Betrieb gegangene Park und seine 21 Anlagen werden schon bald durch fünf neue Anlagen ergänzt. In Sichtweite des ersten Windparks entsteht das neue Projekt „Bedburg A 44n“. Die Stadt hat sich selbst mit 49 Prozent am Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 30 Millionen Euro beteiligt und gestaltet so aktiv die regionale Energiewende mit. Jede Einzelne der 240 Meter hohen Anlagen erzeugt bis zu 5,7 MW. Insgesamt reicht die Produktionskapazität aus, um 28.000 Haushalte mit nachhaltigem Strom zu versorgen. Allein diese fünf Anlagen, die noch 2022 fertiggestellt werden sollen, erzeugen so ausreichend Strom, um alle Haushalte der Stadt zu versorgen. Nach ihrer Inbetriebnahme soll die dort produzierte Energie unter anderem zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden. Nach Fertigstellung des Pilotprojekts „Bedburg – Grüner Wasserstoff Hub im Nordrevier“ können dadurch ansonsten abgeriegelte Produktionskapazitäten der Windparks sinnvoll genutzt werden.

Neues Wohnquartier verbraucht 50 Prozent weniger Ressourcen

Eines der Windräder wird vorrangig Strom für das innovative Neubauwohnquartier im Ortsteil Bedburg-Kaster bereitstellen. Das Quartier ist Teil des Projekts SmartQuart. Im Reallabor der Energiewende wird der Ressourcen und CO2-Verbrauch über den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Durch die Verwendung nachhaltiger Baustoffe sowie eines smarten Energiesystems, das Strom- und Wärmeversorgung sowie Mobilität miteinander vernetzt, werden dadurch 50 Prozent weniger Ressourcen als bei vergleichbaren Quartieren benötigt. Auf dem Gebiet der sechs Hektar großen Ressourcenschutzsiedlung entstehen insgesamt 29 Einfamilienhäuser, 30 Doppelhaushälften, 51 Reihenhäuser sowie acht Mehrfamilienhäuser. Größe und Umsetzung des Projekts soll anderen Bauherren als Messlatte dienen, wenn es um die Planung und Konstruktion zukünftiger Wohnquartiere geht.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Osnabrück: Energieverbrauch städtischer Gebäude auf Rekordtief

[21.01.2025] Die Stadt Osnabrück hat den Energieverbrauch ihrer Liegenschaften im Jahr 2023 auf den niedrigsten Stand seit 2003 gesenkt. mehr...

BfEE: Abwärmebörse gestartet

[21.01.2025] Seit Anfang des Jahres macht eine bundesweite Abwärmebörse industrielle Abwärme sichtbar – ein wichtiges Instrument für die kommunale Wärmeplanung und die Nutzung ungenutzter Energiepotenziale. mehr...

Düsseldorf: Startschuss für Umrüstung von 4.000 Gaslaternen auf Strom

[16.01.2025] Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat jetzt vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung grünes Licht für die Umstellung von 4.000 historischen Gaslaternen auf strombetriebene LED-Technik erhalten. mehr...

Energie-Kommune des Jahres: Voting gestartet

[10.01.2025] Die Abstimmung zur Energie-Kommune des Jahres ist gestartet: Heidelberg, bekannt für seine Vorreiterrolle in der Energiewende, tritt gegen elf weitere Kommunen an. Die Bürgerinnen und Bürger können bis Ende Januar online ihre Stimme abgeben. mehr...

Klimaaktive Kommune: Wettbewerb gestartet

[09.01.2025] Das Deutsche Institut für Urbanistik hat jetzt den Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 gestartet. Kommunen aus ganz Deutschland können ihre innovativen Klimaschutzprojekte einreichen und sich um Preisgelder von jeweils 40.000 Euro bewerben. mehr...

Laupheim: Startschuss für klimaneutrales Wohnquartier

[20.12.2024] In Laupheim entsteht jetzt ein energieautarkes Wohnquartier mit über 100 Wohneinheiten. Die Energieversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. mehr...

Mönchengladbach: Energiekonzept beschlossen

[20.12.2024] In Mönchengladbach hat der Stadtrat jetzt ein Energiekonzept beschlossen. Es definiert konkrete Maßnahmen und Entwicklungsrichtungen und lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung ein. mehr...

EnBW: Neue Gesellschaft gegründet

[19.12.2024] EnBW und elf Kommunen aus Südbaden haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um die klimafreundliche Stromerzeugung in der Region voranzutreiben. Kernprojekt von „Klima vernetzt Südbaden“ ist die kommunale Beteiligung am modernen Wasserkraftwerk Rheinhausen. mehr...

Grüne Wärme für Dörfer und Städte: Neue Termine für 2025 bekanntgegeben

[12.12.2024] Die FNR führt die Seminarreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ auch im kommenden Jahr fort. Die Online-Veranstaltungen widmen sich der nachhaltigen kommunalen Wärmeversorgung und bieten praxisnahe Informationen für Kommunen und Gemeinden. mehr...

Ökompark Heide-Westrich: Zukunftsfähige Gewerbegebiete

[11.12.2024] Der Landkreis Birkenfeld zeigt, wie zukunftsorientierte Gewerbegebiete gestaltet werden können. Der Ökompark Heide-Westrich setzt auf klimagerechte Planung und innovative Maßnahmen, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugen sollen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Innovative Quartiere Klimaschutz ausgezeichnet

[06.12.2024] Vier Projekte in Aachen, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal wurden von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen jetzt als KlimaQuartier.NRW prämiert. mehr...

Stadtwerke Tübingen: 11. Umweltpreis verliehen

[05.12.2024] Die Stadtwerke Tübingen haben jetzt den 11. swt-Umweltpreis in Tübingen vergeben. Über 70 Projekte aus der Region hatten sich beworben. Die Jury prämierte sechs Initiativen, darunter die Klima-Taskforce Nürtingen. mehr...

AEE: Neue Animation zeigt Fortschritte der Energiewende

[04.12.2024] Eine neue Animation der AEE zeigt jetzt, wie die Bundesländer ihre regionalen Potenziale für die Energiewende nutzen. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Tübinger Weg: Klimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr. mehr...

VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...