Freitag, 22. November 2024

Nordrhein-WestfalenEnergie aus der Biotonne

[22.07.2013] Nordrhein-westfälische Kommunen nutzen seit 1995 den Haushaltsbiomüll zur Energieerzeugung. Die Herausforderungen einer noch effizienteren Nutzung sind Diskussionsgegenstand auf der Jahrestagung des Netzwerks Biomasse der EnergieAgentur.NRW.
Haushaltsbiomüll wird in nordrhein-westfälischen Kommunen nicht nur für die Energieerzeugung genutzt.

Haushaltsbiomüll wird in nordrhein-westfälischen Kommunen nicht nur für die Energieerzeugung genutzt.

(Bildquelle: PEAK)

Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz schreibt ab 2015 deutschlandweit die getrennte Sammlung von Bioabfällen vor. „Die flächendeckende Getrenntsammlung von Bioabfall macht es möglich, diesen energetisch in Biogasanlagen und danach auch stofflich zu nutzen“, erklärt Heike Wübbeler, Leiterin des Netzwerks Biomasse der EnergieAgentur.NRW. „Das Ziel ist klar: Es soll keine Kilowattstunde verloren gehen.“
In Nordrhein-Westfalen ist die getrennte Sammlung von Bio- und Grünabfällen seit 1995 erheblich ausgeweitet worden und die Verwertungsquote hat sich laut EnergieAgentur.NRW verdoppelt. Demnach werden mittlerweile knapp die Hälfte der in den privaten Haushalten anfallenden Abfälle verwertet. Es seien aber noch weitere Steigerungen möglich und notwendig. Insbesondere die bessere Ausnutzung der energetischen Potenziale, die im Biomüll stecken, stehen auf der Agenda vieler nordrhein-westfälischer Kommunen.
Wie Biomüll genutzt werden kann, zeigt etwa der Kreis Minden. Dort vergärt laut Agenturangaben bereits seit 1995 eine Biogasanlage mit Kompostwerk jährlich 40.000 Tonnen Bioabfälle und 10.000 Tonnen Garten- und Parkabfälle. Im Gewerbegebiet Witten-Bebbelsdorf werde in einer Biogasanlage der Haushaltsbiomüll des Ennepe-Ruhr-Kreises zu Biogas vergoren. Bei beiden Anlagen wird die Biomasse zunächst zur Energieerzeugung eingesetzt, anschließend wird der anfallende Gärrest zu Kompost veredelt. Ab 2014 sollen jährlich 40.000 Tonnen Bioabfall in einer Abfallbehandlungsanlage vergoren werden. „Die Anlage wird stündlich nicht nur ein Megawatt an elektrischer, sondern auch die gleiche Menge an thermischer Energie liefern“, erklärt Henning Steiner, Bioenergie-Manager des Kreises Steinfurt. „Die Gärreste werden anschließend kompostiert und regional verwertet. Auf diese Weise wird die eingesetzte Biomasse optimal genutzt: energetisch und stofflich.“
Um den vom Verbraucher getrennten Rohstoff möglichst effizient zu nutzen, sind aber vor allem noch logistische Herausforderungen zu lösen, heißt es in der Meldung weiter. Wie das bewerkstelligt werden kann, werde unter anderem im Rahmen der Jahrestagung des Netzwerks Biomasse der EnergieAgentur.NRW am 18. September 2013 in Düsseldorf diskutiert.





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