Donnerstag, 2. Januar 2025

Metropolregion NürnbergEmissionen müssen schneller sinken

[14.06.2024] Die Metropolregion Nürnberg hat ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 um ein Drittel reduziert. Dies reicht jedoch nicht aus, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Die CO2-Reduktion muss von derzeit 3,7 auf 5,1 Prozent pro Jahr gesteigert werden.
Bilanz zu Treibhausgas-Emissionen in der Metropolregion Nürnberg vorgestellt.

Bilanz zu Treibhausgas-Emissionen in der Metropolregion Nürnberg vorgestellt.

Florian Janik, Lenkungskreisvorsitzender im Projekt Klimapakt2030plus und Oberbürgermeister der Stadt Erlangen; Britta Walthelm, Geschäftsführerin Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion und Referentin für Umwelt und Gesundheit de

(Bildquelle: Metropolregion Nürnberg)

Bei der 50. Sitzung des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg wurde gestern (13. Juni 2024) die Endenergie- und Treibhausgasbilanz für die gesamte Metropolregion bis zum Jahr 2022 vorgestellt. Ihre Erstellung ist Teil des Projekts Klimapakt2030plus, das die Energiewende in der Region beschleunigen soll. Die Ergebnisse zeigen: Bis 2022 können die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um ein Drittel gesenkt werden. Diese Reduktion reiche jedoch nicht aus, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bayern will bis 2040 klimaneutral werden, die Bundesregierung strebt dieses Ziel bis 2045 an. Dazu müsste die CO2-Reduktion von derzeit 3,7 Prozent pro Jahr auf 5,1 Prozent pro Jahr steigen.

Transformation muss an Fahrt gewinnen

Florian Janik (SPD), Oberbürgermeister von Erlangen und Vorsitzender des Lenkungskreises im Projekt Klimapakt2030plus, kommentiert die Ergebnisse: „Die Zahlen zeigen, dass die Metropolregion vorankommt. Die Transformation hat also begonnen, muss aber noch deutlich an Fahrt gewinnen, um unsere Kommunen zukunftsfähig zu machen.“ Die größten Fortschritte wurden im Sektor Gewerbe, Handel und Industrie erzielt. Hier gingen die Emissionen um 45 Prozent und der Energieverbrauch um 13 Prozent zurück. Ein wesentlicher Faktor ist der hohe Anteil erneuerbarer Energien: Bereits 57 Prozent des Stroms in der Region stammen aus regenerativen Quellen wie Photovoltaik, Wind und Biomasse. Damit liegt die Region deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 50 Prozent.
Nachholbedarf besteht jedoch bei den privaten Haushalten und beim Verkehr. Die Treibhausgasemissionen der privaten Haushalte wurden um 37 Prozent reduziert, der Gesamtenergieverbrauch sinkt jedoch kaum. Viele Gebäude sind noch nicht saniert und der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmebereich liegt erst bei 17 Prozent. Sorgenkind bleibt der Verkehrssektor: 36 Prozent der regionalen Treibhausgase stammen aus diesem Bereich, 92 Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr werden durch fossile Energieträger gedeckt. Hier sind verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität und des öffentlichen Verkehrs notwendig.

Politisches Strategiepapier soll verabschiedet werden

Peter Berek (CSU), Landrat des Landkreises Wunsiedel und zugleich Vorsitzender des Lenkungskreises im Projekt Klimapakt2030plus, betont die Bedeutung der erneuerbaren Energien: „Wir müssen an die Erfolge bei den erneuerbaren Energien anknüpfen. Entscheidend ist, dass wir sektorübergreifend denken und handeln.“ Eine enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sei entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Am 19. Juli soll ein erneuerter Klimapakt als gemeinsames politisches Strategiepapier der Metropolregion verabschiedet werden. Er definiert zentrale Handlungsfelder für den Klimaschutz in der Region und fördert den Wissenstransfer und die Verbreitung von Best-Practice-Beispielen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Laupheim: Startschuss für klimaneutrales Wohnquartier

[20.12.2024] In Laupheim entsteht jetzt ein energieautarkes Wohnquartier mit über 100 Wohneinheiten. Die Energieversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. mehr...

Mönchengladbach: Energiekonzept beschlossen

[20.12.2024] In Mönchengladbach hat der Stadtrat jetzt ein Energiekonzept beschlossen. Es definiert konkrete Maßnahmen und Entwicklungsrichtungen und lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung ein. mehr...

EnBW: Neue Gesellschaft gegründet

[19.12.2024] EnBW und elf Kommunen aus Südbaden haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um die klimafreundliche Stromerzeugung in der Region voranzutreiben. Kernprojekt von „Klima vernetzt Südbaden“ ist die kommunale Beteiligung am modernen Wasserkraftwerk Rheinhausen. mehr...

Grüne Wärme für Dörfer und Städte: Neue Termine für 2025 bekanntgegeben

[12.12.2024] Die FNR führt die Seminarreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ auch im kommenden Jahr fort. Die Online-Veranstaltungen widmen sich der nachhaltigen kommunalen Wärmeversorgung und bieten praxisnahe Informationen für Kommunen und Gemeinden. mehr...

Ökompark Heide-Westrich: Zukunftsfähige Gewerbegebiete

[11.12.2024] Der Landkreis Birkenfeld zeigt, wie zukunftsorientierte Gewerbegebiete gestaltet werden können. Der Ökompark Heide-Westrich setzt auf klimagerechte Planung und innovative Maßnahmen, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugen sollen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Innovative Quartiere Klimaschutz ausgezeichnet

[06.12.2024] Vier Projekte in Aachen, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal wurden von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen jetzt als KlimaQuartier.NRW prämiert. mehr...

Stadtwerke Tübingen: 11. Umweltpreis verliehen

[05.12.2024] Die Stadtwerke Tübingen haben jetzt den 11. swt-Umweltpreis in Tübingen vergeben. Über 70 Projekte aus der Region hatten sich beworben. Die Jury prämierte sechs Initiativen, darunter die Klima-Taskforce Nürtingen. mehr...

AEE: Neue Animation zeigt Fortschritte der Energiewende

[04.12.2024] Eine neue Animation der AEE zeigt jetzt, wie die Bundesländer ihre regionalen Potenziale für die Energiewende nutzen. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Tübinger Weg: Klimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr. mehr...

VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...