Montag, 23. Dezember 2024

Smart CityEmden zählt zu den Vorreitern

[22.11.2019] Emden platziert sich erneut unter den Top 20 im Smart City Ranking „Digitales Deutschland“ des Unternehmens Haselhorst Associates. Punkten konnte die ostfriesische Hafenstadt beispielsweise mit dem Ausbau des Glasfasernetzes und mit smarten Projekten zu den Themen Elektromobilität, intelligenter Energieverbrauch und Stadt-App.

Emden ist unter den Top 20 Smart Citys im diesjährigen Smart City Ranking „Digitales Deutschland“. Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates hat das Ranking erstellt. Darin schafft es die Seehafenstadt in Ostfriesland bereits zum zweiten Mal unter die ersten 20. Wie die Stadtwerke Emden mitteilen, sind für das Ranking 400 deutsche Städte mit über 30.000 Einwohnern im Bereich Smart City verglichen worden, um den Handlungsbedarf der Kommunen zu erkennen. Neben Norderstedt konnte sich nur Emden als mittelgroße niedersächsische Stadt so weit vorne im Ranking platzieren. „Smart City bedeutet, das Leben der Menschen zu verbessern und gleichzeitig die Stadt als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen“, sagt Manfred Ackermann, Geschäftsführer der Stadtwerke Emden. Ackermann ist auch Initiator einer Smart City Roadmap, mit deren Umsetzung die Seehafenstadt bereits 2016 begonnen hat. „Alle begonnenen Projekte wurden im letzten Jahr weiter vorangetrieben“, heißt es in Emdens Beurteilung. So zum Beispiel der Ausbau des Glasfasernetzes. Emden habe im vergangenen Jahr Gewerbegebiete mit Glasfaser versorgt und dieses Jahr in der Innenstadt begonnen. Dafür planen die Stadtwerke Ausgaben von rund 45 Millionen Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre, heißt es aus Emden. Der Ausbau sei unverzichtbar, um das Projekt Smart City Emden realisieren und dafür alle wichtigen Bereiche des Alltagslebens digitalisieren zu können.

Umstellung auf Elektrofahrzeuge

Die neuesten Entwicklungen in Emden sind wesentlich von VW beeinflusst, informiert die Stadt. Der Konzern plane dort in Zukunft ausschließlich Elektrofahrzeuge zu produzieren, ab 2023 sollen 600.000 Stück vom Band rollen. „Auch hier hat Emden vorausgedacht und früh hervorragende Voraussetzungen für die CO2-neutrale Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien vor Ort zu schaffen“, berichtet Jürgen Germies, Partner bei Haselhorst Associates. Der frühzeitige Start mit der Smart City Roadmap erweise sich als Glücksfall, da eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge 2016 noch nicht abzusehen war. So sei Emden in der Lage gewesen, sofort nach der Entscheidung von VW zu handeln und die weitreichenden Veränderungen in der Stadt vorzubereiten. Zum Beispiel rechnet Ackermann damit, dass viele VW-Beschäftigte rasch auf die neuen E-Autos ihres Arbeitgebers umsteigen werden. Dazu erklärt er: „Wir haben ganze Straßenzüge, in denen fast nur VW-Angestellte wohnen. Wenn die nach der Schicht alle gleichzeitig ihre Fahrzeuge laden, muss das Stromnetz entsprechend vorbereitet sein.“ Um einen Kollaps zu verhindern, ertüchtigen die Stadtwerke das Netz derzeit per Stresstest, wie es im Fachjargon heißt. Dazu werden Übungen abgehalten, in denen unregelmäßige Stromnachfrage und die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom simuliert werden.

Anwendungen zentral steuern

Beim Projekt „Intelligente Energiestadt“ hat Emden seit zwei Jahren mit Siemens einen starken Partner an der Seite (wir berichteten). Der Technologiekonzern erprobt in Ostfriesland im Kleinen, was eines Tages in großen Städten auf der ganzen Welt funktionieren soll. Ziel ist eine IT-Architektur, in der Energieversorgung, Verkehrs- und Parkraum-Steuerung sowie die Kommunikation mit Gebäuden ein Ganzes bilden. Fallen beispielsweise kurzzeitig die Temperaturen ab, könne man bereits heute die Heizungen in den Schulen und Turnhallen ganz einfach von der Schaltzentrale bei den Stadtwerken aus steuern. Emden berichtet außerdem von Fortschritten mit der neuen Stadt-App Keptn. Sowohl vom Smartphone als auch vom PC aus kann man sich via Keptn über die Stadt, den aktuellen Verkehr, Umleitungen und freie Parkplätze informieren. Neuerdings gebe es zudem die Möglichkeit, mit der App in über 40 Emdener Geschäften Gutscheine zu kaufen, die in allen beteiligten Geschäften und Restaurants eingelöst werden können. Dazu sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Ackermann: „Was Amazon im Großen macht, machen wir im Kleinen. Dann bleibt das Geld in der Stadt, und davon profitieren alle.“ Dabei habe die Resonanz der Emder Bevölkerung auf dieses bisher einmalige Angebot alle Erwartungen übertroffen. Rund 4.000 Nutzer hätten die Seite in ständiger Benutzung, dazu würden pro Woche 20.000 Zugriffe registriert.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[12.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Kreis Hof: Projekt zu smarten Bänken

[22.10.2024] Im Rahmen des Smart-Cities-Projekts testet der Landkreis Hof aktuell smarte Bänke in Bad Steben, Helmbrechts und Rehau. Diese bieten nicht nur Sitzgelegenheiten, sondern auch digitale Funktionen wie das Laden von Geräten und die Erfassung von Umweltdaten. mehr...

Smart City: Mehrwerte durch Smart X

[16.10.2024] Wie kann eine zentrale Datenplattform das urbane Leben nachhaltig verbessern, Bürger schützen und Kommunen entlasten? Die Open-Source-basierte Plattform Smart X von GISA liefert auf diese Fragen die passenden Antworten. mehr...

Das Bild zeigt einen Radfahrer, im Hintergrund ist ein Smart-Light-Lichtmast zu sehen.

enercity: Smartes Licht am Maschsee

[08.10.2024] Die Landeshauptstadt Hannover und enercity realisieren ein innovatives Beleuchtungsprojekt am Maschsee. Das Smart.Light-System verbindet Energieeffizienz, Insektenschutz und Digitalisierung und ist Teil der Smart City Initiative #HANnovativ. mehr...

Olpe: Am Abend sorgt die Beleuchtung der Solarbank für ein schönes Ambiente.

Olpe: Solarbänke spenden Strom und WLAN

[07.08.2024] In Olpe stehen seit etwa neun Monaten zwei smarte Solarbänke. Sie bieten nicht nur Sitzmöglichkeiten, sondern auch kostenlose WLAN-Hotspots und Lademöglichkeiten für mobile Geräte. mehr...

Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong

Kreis Mayen-Koblenz: LoRaWAN-Antenne installiert

[27.06.2024] Auf dem Dach des CJD-Berufsförderungswerks in Vallendar ist jetzt eine LoRaWAN-Antenne installiert – sie ist ein wichtiger Baustein des Projekts „Smarte Region MYK10“. mehr...

Aachen: Start eines LoRaWAN-Projekts

[24.06.2024] Im Netz der StädteRegion Aachen soll jetzt in einem Gemeinschaftsprojekt von Regionetz, NetAachen und regio iT bis Ende 2025 ein leistungsfähiges, innovatives Kommunikationsnetzwerk aufgebaut werden, um alle netzdienlichen Anwendungsfälle von Regionetz innerhalb des Netzgebiets abzudecken. mehr...

In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.

Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns

[22.04.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...

Ein Mitarbeiter der Smart City Solutions GmbH installiert die Sensoren an Gas- und Wasserzählern in einer Hagener Kita.

Hagen: Erfassung des Energieverbrauchs

[11.04.2024] In der Stadt Hagen erfassen intelligente Messsysteme und Sensoren seit Anfang Februar den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden. mehr...

Freuen sich über die neue Wetterstation im Konstanzer Herosé-Park*

Konstanz: Wetterstationen für die Smart Green City

[22.12.2023] Zwölf Wetterstationen liefern in Konstanz künftig genaue Klimadaten. Diese sollen unter anderem für die Stadtplanung und zur effizienten Steuerung des Winterdienstes genutzt werden. mehr...

Sensor für das Parkraum-Management.

Mainova/evm: Kräfte gebündelt

[12.12.2023] Um Kommunen auf dem Weg zur Smart City zu unterstützen, arbeiten Mainova und die Energieversorgung Mittelrhein (evm) enger zusammen. Beide Unternehmen wollen ein gemeinsames Smart-City-Portfolio entwickeln. mehr...

Wird mit einem Regler von energielenker gesteuert: Smartes Quartier Harsefeld.

energielenker: Regler steuert smartes Quartier

[15.11.2023] Ein Regler von energielenker steuert die Energieflüsse in einem smarten Quartier Harsefeld. mehr...

GISA: Webinare zur Smart City
 

[17.10.2023] Anhand von Praxisbeispielen stellt das Unternehmen GISA in drei Online-Sessions seine Plattform für Smart-City-Anwendungen vor. Interessierte Kommunen können sich noch anmelden. mehr...

Funky Rüsselsheim: Die Wohnhäuser des Max-Beckmann-Wegs senden ihre Verbrauchsdaten über ein LoRaWAN an die Stadtwerke.

Rüsselsheim: Stadt hat den Funk

[06.09.2023] In Rüsselsheim erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner des Max-Beckmann-Wegs monatlich Daten über ihren Energieverbrauch per Funk. Möglich macht dies ein von den Stadtwerken installiertes LoRaWAN. mehr...

Thomas Wilken und Dr. Stefan Plesser (v.l.) vom Forschungsinstitut SIZ energieplus und Stadtbaurat Hans-Georg Leuer kamen zur Unterzeichnung des LoI.

Braunschweig: Vorbereitung eines Förderantrags

[04.09.2023] Braunschweig bereitet derzeit einen Förderantrag für das Forschungsprojekt C2T vor. Im Rahmen des Projekts soll die Braunschweiger Bahnstadt zu einem der größten Reallabore für die nachhaltige Transformation der Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland werden. mehr...