BDEWEiszeit beim Kraftwerksbau
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnt: Beim Kraftwerksbau droht eine neue Eiszeit. Auf einer Pressekonferenz zu Beginn der Hannover Messe stellte der Branchenverband eine neue Kraftwerksliste vor. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sagte: „Insbesondere die Planungen für Anlagen, die nach 2015 umgesetzt werden sollen, sind auf Eis gelegt worden, auch wenn teilweise bereits notwendige Genehmigungen vorliegen.“ Inzwischen sei bei fast einem Drittel aller Projekte der Zeitpunkt der Inbetriebnahme unklar, weil die Investitionsbedingungen zurzeit unsicher sind. Laut der aktuellen BDEW-Kraftwerksliste sollen allein in diesem und im nächsten Jahr 27 große Anlagen in Betrieb gehen. Bis zum Jahr 2015 sollen nach jetzigem Planungsstand rund 16.000 Megawatt neue Kraftwerksleistung installiert sein. Müller: „Kurzfristig werden zwar mehrere neue konventionelle Kraftwerke und Offshore-Windparks ans Netz gehen. Dadurch sieht die Kapazitätssituation vorübergehend besser aus. Aber ab 2016 lassen die Kraftwerksplanungen deutlich nach.“ Deshalb werde es keinen dauerhaften Entspannungseffekt für den Markt und die Versorgungssicherheit geben. Die Politik müsse sich jetzt mit den Fragen des künftigen Marktdesigns auseinandersetzen, um die notwendigen Rahmenbedingungen für den Bau von neuen, effizienten Kraftwerkskapazitäten insbesondere für die Zeit nach dem Jahr 2020 zu klären, so Müller.
Aktuelle BDEW-Kraftwerksliste (PDF, 53 KB)
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