Montag, 23. Dezember 2024

WindindustrieEin starker Beschäftigungsfaktor

[23.03.2017] Die Erneuerbaren schaffen Beschäftigung, allen vorweg die Windindustrie mit mehr als 150.000 Beschäftigten im Jahr 2016 in Deutschland. Während die Fertigung tatsächlich überwiegend im Norden erfolgt, verteilen sich die Stellen in der Zulieferindustrie dabei über das ganze Land.
122.400 Beschäftigte arbeiteten im Jahr 2015 in der Onshore- und 20.500 in der Offshore-Windindustrie.

122.400 Beschäftigte arbeiteten im Jahr 2015 in der Onshore- und 20.500 in der Offshore-Windindustrie.

(Bildquelle: GWS)

Die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) hat jetzt im Auftrag des Bundesverbands Windenergie (BWE), des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Power Systems) und der Offshore-Wind-Industrie-Allianz (OWIA) eine Analyse zur Beschäftigung in Deutschland durch die Windenergie erstellt. Das Ergebnis: 143.000 Arbeitsplätze in der On- und Offshore-Windenergie verteilten sich im Jahr 2015 auf alle Bundesländer. Dabei erwirtschaftete die Windindustrie etwa 13 Milliarden Euro Umsatz.
Wie die Verbände mitteilen, sind selbst Bundesländer, die einen deutlichen Nachholbedarf beim Zubau erneuerbarer Kapazitäten haben, im Bereich der Zulieferer stark positioniert. Dies betreffe vor allem den Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik und die IT. Dabei verteile sich die Zulieferindustrie schwerpunktmäßig auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, obwohl die Endfertigung dann tatsächlich überwiegend im Norden erfolge. Auch die Betreiber von Onshore-Servicefirmen verteilten sich über das ganze Land. So schaffe die Windindustrie 9.490 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg, 11.820 Arbeitsplätze in Bayern und 13.120 Stellen in Sachsen-Anhalt.
Während die Windenergie an Land auf 122.400 Beschäftigte im Jahr 2015 kam, waren es bei der Offshore-Industrie 20.500 Beschäftigte. Der Rückgang der Brutto-Installationszahlen von 4.750 Megawatt (MW) im Jahr 2014 auf 3.730 MW im darauffolgenden Jahr ließ die Zahl der Beschäftigten leicht um 9.100 Stellen sinken. Bei der Windenergie auf See wurde hingegen ein Zuwachs von 1.800 Stellen, das entspricht zehn Prozent, beobachtet.

Die Produktion findet in den klassischen Industriezentren statt

Die industrielle Produktion nimmt mit 115.300 Jobs eine zentrale Stellung in der Wertschöpfungskette ein. Sie findet zu einem guten Teil in den klassischen Industriezentren statt. Der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Matthias Zelinger, erläutert: „Windindustrie ist nicht nur ein norddeutsches Phänomen. So entfallen zum Beispiel 18.500 Jobs allein auf Nordrhein-Westfalen. Deshalb ist NRW ein starkes Partnerbundesland der Messe Husum Wind 2017.“ Mit dem Anlagenbestand steige aber auch der Anteil der Beschäftigten in Betrieb und Wartung. Dieser liege im bundesweiten Durchschnitt inzwischen bei 19,3 Prozent.
„Die starke industrielle Produktion und der wachsende Anlagenbestand geben der Beschäftigung in Deutschland auch mittelfristig eine gute Perspektive“, sagt Urs Wahl, Manager Public Affairs der OWIA. Der wachsende Export übertreffe aber sogar noch den starken deutschen Markt. So sicherten auch die Ausfuhren eine stabile Beschäftigung. Mit 20 Prozent der weltweiten Produktion halte die deutsche Windindustrie einen Weltmarktanteil, der doppelt so hoch ist wie der Anteil Deutschlands an den globalen Installationen. So haben die Windenergieanlagenhersteller im vergangenen Jahr eine Exportquote von über 70 Prozent erzielt bei einem Investitionsvolumen von über 50 Milliarden Euro. Allerdings berge die Marktperspektive für Anfang der Zwanzigerjahre Risiken für die Unternehmen, da der deutsche Markt gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 dann stark reduziert werde.
Jetzt gelte es, die entstandenen Arbeitsplätze zu sichern und gleichzeitig alle Wachstumschancen zu nutzen. Damit werde die Windenergie auch zum globalen Beschäftigungsfaktor, sagen die Branchenorganisationen. Diese verweisen außerdem darauf, dass es sich bei den vorgelegten Zahlen nicht um gezählte Werte, sondern um eine fundierte Schätzung handelt. Für die Errechnung seien das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zuständig.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Windenergie

Stadtwerke München: Zuschlag für Windpark in Eichstätt erhalten

[20.12.2024] Die Stadtwerke München haben jetzt den Zuschlag für den Bau eines neuen Windparks im Landkreis Eichstätt erhalten. Das Projekt umfasst sechs Windkraftanlagen bei Schernfeld und soll einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energiewende leisten. mehr...

Dank regenerativem Strom und Wasserstoff wurde die Insel Rügen Energiekommune des Monats Dezember 2024. Foto: Dirk Niehaus, Energiewerk Rügen

Rügen: Energie-Kommune dank Wasserstoff

[17.12.2024] Die Insel Rügen wurde im Dezember von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ein Grund dafür sind die Wasserstoffprojekte, die hier realisiert werden. mehr...

Bundesnetzagentur: Rekord bei Aus­schrei­bung für Win­d­ener­gie­an­la­gen an Land

[16.12.2024] Die jüngste Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur für Windenergie an Land zum 1. November 2024 verzeichnete mit einer Gebotsmenge von über 6.000 Megawatt einen Rekord. mehr...

MVV: Vertrag zu Sekundärregelleistung abgeschlossen

[12.12.2024] MVV Trading hat erstmals Verträge zur Vermarktung von Sekundärregelleistung aus Onshore-Windparks abgeschlossen. Damit ermöglicht das Unternehmen Windparkbetreibern nicht nur eine neue Einnahmequelle, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes. mehr...

Kreis Steinfurt: Windparks erhalten Siegel

[11.12.2024] Im Kreis Steinfurt hat die Initiative energieland2050 erstmals drei Windparks mit dem Siegel „zertifizierter Bürgerwind“ ausgezeichnet. mehr...

Cuxhaven: Neue Liegeplätze für Offshore-Windenergie

[03.12.2024] Im Februar 2025 beginnen in Cuxhaven die Bauarbeiten für drei neue Liegeplätze am Offshore-Terminal. Das Projekt im Umfang von 300 Millionen Euro wird von Bund, Land und Wirtschaft gemeinsam finanziert. mehr...

Stadtwerke Amberg/VSB Deutschland: Gemeinsames Windenergieprojekt bei Köfering

[21.11.2024] Die Stadtwerke Amberg und VSB Deutschland haben jetzt den Startschuss für ein Windenergieprojekt südlich von Köfering nahe der A6 gegeben. mehr...

Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht bereits, im Vordergrund liegen die Rotoren auf dem Boden.

BWE: Ausschreibungen auf Rekordniveau

[05.11.2024] Der Ausbau der Windenergie an Land erreicht neue Höhen. Mit einem Ausschreibungsvolumen von über 4.000 Megawatt und einer robusten Genehmigungslage nähert sich Deutschland seinem Ziel von 10.000 Megawatt Windenergiezubau pro Jahr. mehr...

Rheinland-Pfalz: Neues Onlineportal für Windkraftausbau

[31.10.2024] Ab dem 1. November 2024 können interessierte Nutzer in Rheinland-Pfalz auf ein neues Flächenportal zugreifen, das den Ausbau der Windenergie im Land voranbringen soll. Das von Innenminister Michael Ebling und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) entwickelte Tool stellt umfangreiche Daten zu potenziellen Windkraftflächen bereit und ermöglicht eine detaillierte Planung. mehr...

Stadtwerke Tübingen: Neuer Solarpark in Bayern

[28.10.2024] Die Stadtwerke Tübingen beliefern die Universität und das Universitätsklinikum künftig direkt mit selbst erzeugtem Ökostrom aus ihrem neuen Solarpark in Bayern. Die langfristige Zusammenarbeit im Rahmen eines zehnjährigen Power-Purchase-Agreements soll die regionale Energiewende stärken und bei den beteiligten Partnern für Preisstabilität und Klimaschutz sorgen. mehr...

WindGISKI: Standorte für Windkraft mit KI identifizieren

[25.10.2024] Das Forschungsprojekt WindGISKI der Leibniz Universität Hannover hat erste Ergebnisse zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Planung von Windenergieanlagen vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines KI-gestützten Geo-Informationssystems Standorte für Windkraft effizienter und konfliktfreier zu identifizieren. mehr...

Windpark im Schwarzwald: Baden-Württemberg will erneuerbare Energien dynamisch ausbauen.

Baden-Württemberg: Vorranggebiete für Windenergie in Planung

[17.10.2024] Der Ausbau der Windenergie geht in Baden-Württemberg nur langsam voran – beschleunigen soll ihn die Windenergieregionalplanung. Ende September 2025 soll die Planung abgeschlossen sein und dann die Vorranggebiete für Windkraft feststehen. mehr...

Windrad mit Blick auf den Soonwald© Doris Becker

Rhein-Hunsrück-Kreis: Grüne Stromproduktion auf neuem Höchststand

[15.10.2024] 
Die erneuerbare Stromproduktion hat im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Insbesondere bei der Windkraft konnte der Stromertrag durch Repowering deutlich gesteigert werden. mehr...

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch und Hanno Brühl, Prokurist der Stadtwerke Tübingen, beim Unterzeichnen des Pachtvertrags.

Stadtwerke Tübingen / Dußlingen: Pachtvertrag für Windpark unterzeichnet

[11.10.2024] Auf der Gemarkung Dußlingen sollen sich künftig Windräder drehen. Der Gestattung kommunaler Flächen für den interkommunalen Windpark hat die Gemeinde bereits im Mai zugestimmt. Nun wurde auch der Pachtvertrag mit den Stadtwerken Tübingen unterzeichnet. mehr...

Die kommunale Beteiligung an Windenergieprojekten bringt Schwung in den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Windenergie: Kommunen finanziell beteiligen

[07.10.2024] Das Erneuerbare-Energien-Gesetz beteiligt Kommunen seit dem Jahr 2023 an Windenergieprojekten. Dadurch werden die Vorteile der Energiewende vor Ort erfahrbar. Auch die Projektentwickler begrüßen die neue Möglichkeit der finanziellen Beteiligung und wenden sie konsequent an. mehr...