Sonntag, 10. November 2024

TrianelEffizienz für Bietigheimer Fernwärme

[29.02.2024] Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen optimieren Fernwärmeanlagen mit Trianel.
Energiezentrale Mitte in Bietigheim-Bissinngen

Energiezentrale Mitte in Bietigheim-Bissinngen, die Teil des Optimierungsprojekts ist.

(Bildquelle: SWBB)

Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen optimieren seit Anfang Februar 2024 gemeinsam mit Trianel ihr dezentrales Fernwärmeerzeugungsportfolio. „Der weitere Ausbau unseres Fernwärmesystems und die ideale Auslastung unserer verschiedenen Fernwärmeerzeugungsanlagen werden durch die Einsatzplanung und Steuerung über den Trianel Trading-Floor in Aachen nicht nur effizienter, sondern auch wirtschaftlicher betrieben und ermöglichen eine intelligente und wirtschaftliche Planung der nächsten Ausbauschritte“, stellt Mariel Königer, Projektleiterin bei den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen, fest.
Zum 1. Februar 2024 hat Trianel mit der Optimierung der Fernwärmeerzeugung für die baden-württembergische Stadt an der Enz begonnen und steuert rund 36 Megawatt (MW) Fernwärmeerzeugungsleistung an zwei verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Der Anlagenpark der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen ist ein heterogener Mix aus Biomethan- und Erdgas-Blockheizkraftwerken (BHKW) sowie einer innovativen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit BHKW, Wärmepumpe und Elektrokessel, ergänzt durch einen Spitzenlastkessel.

Schwierige Lastprognosen

„Eine Herausforderung bei der Integration dieser dezentralen Wärmeerzeugungsanlagen in die Nahwärmenetze liegt unter anderem in der Erstellung verlässlicher Lastprognosen“, sagt Jonas Kuhlmann, Asset Manager bei Trianel. Dazu nutzt Trianel einen eigens entwickelten Prognoseansatz, der auch mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) den Wärmeverbrauch prognostiziert, auf dessen Basis ein individuelles Optimierungsmodell die optimale Anlagenfahrweise und die idealen Zeitpunkte für die Wärmespeicherung berechnet. Die Anlagen in Bietigheim-Bissingen sind über das Leitsystem von Trianel mit dem Optimierungssystem verbunden.
So kann das Experten-Team in Aachen aus der Ferne individuelle Optimierungen in der Betriebsführung der jeweiligen Anlage vornehmen. „Das Portfolio der verschiedenen Erzeugungsarten gleicht einem Orchester, das zu einem homogenen Ganzen zusammengeführt werden muss. Jede Anlage muss zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, um den jeweiligen Wärmebedarf und die Erzeugungs- und Speicherleistung der Anlagen optimal zu nutzen. Durch diese dynamische Betriebsführung können wir für die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen deutliche Mehrerlöse gegenüber einer konventionellen, rein wärmegeführten Fahrweise erzielen“, so Jonas Kuhlmann weiter. „Das neue optimierte System mit vollautomatisierten Abläufen ermöglicht es uns, neben der Wärmeversorgung auch die Stromerzeugungskapazitäten unserer Anlagen optimal zu nutzen“, betont Richard Mastenbroek, Geschäftsführer der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen. Die Vermarktung von Strom und Fernwärme erfolgt über einen von Trianel automatisierten Prozess.
„In diesem Projekt mit den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen haben wir mehrere Erzeugungsarten auf unserem Leitsystem gebündelt und übernehmen die Optimierung der Anlagen von der Prognose über die Anlagensteuerung bis hin zur Vermarktung. Die Prozesse sind in vielen Bereichen bereits automatisiert und können vom Kunden über unser übersichtliches Kundenportal einfach überwacht werden“, erklärt Lars Becker, Abteilungsleiter Virtuelles Kraftwerk bei Trianel.

Optimierung nach Börsenstrompreis

Die wirtschaftliche Optimierung der Anlagenfahrpläne erfolgt immer unter Berücksichtigung der aktuellen Börsenstrompreise. In Zeiten hoher Strompreise können die Anlagen flexibel Leistung bereitstellen und so temporäre Preisspitzen für den Anlagenbetreiber monetarisieren. Übersteigt die bei der Stromproduktion erzeugte Fernwärme den aktuellen Bedarf, kann die überschüssige Wärme in mehreren Speichern zwischengelagert werden. Durch die Bündelung zahlreicher Anlagen im virtuellen Kraftwerk vermarktet Trianel den erzeugten Strom über den eigenen 24/7-Handel an den Energiemärkten.
„Die Anpassungen in der Betriebsführung erfolgen auch im Sinne der Energiewende. Wenn Sonne und Wind zu wenig Strom liefern, um die bestehende Nachfrage zu decken, und die Preise an der Strombörse entsprechend hoch sind, können die Anlagen über eine Anbindung an die Intraday-Märkte sehr flexibel Leistung zur Verfügung stellen. Das bietet einerseits ein großes wirtschaftliches Potenzial, andererseits leistet die Einspeisung in Zeiten geringen Angebots auch einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität“, erklärt Becker.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energieeffizienz
Nachtansicht einer Straße in Freiburg.

Freiburg: Stadt tauscht 3.500 Leuchten aus

[10.10.2024] Die Stadt Freiburg modernisiert ihre Straßenbeleuchtung. Ab dem 14. Oktober werden 3.500 Leuchten auf umweltfreundliche LED-Technik umgerüstet. Damit spart die Kommune 73 Prozent Strom und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. mehr...

Die dena hat den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude errechnet.

dena-Studie: Milliarden für klimaneutrale Sanierung

[11.09.2024] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in einer neuen Studie den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045 berechnet. Demnach werden jährlich rund sechs Milliarden Euro benötigt. mehr...

Rheinland-Pfalz: Eifelpipeline in Betrieb

[05.09.2024] Mit der offiziellen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als Eifelpipeline, wurde jetzt ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt gestartet. Das Vorhaben integriert Trinkwasser- und Energieversorgung sowie Digitalisierung in einem System. mehr...

Effiziente Gebäude: Konferenz zum nachhaltigen Bauen

[03.09.2024] ZEBAU veranstaltet am 16. September 2024 die Fachkonferenz Effiziente Gebäude 2024 in Hamburg. Im Fokus stehen nachhaltige und energieeffiziente Baukonzepte, die zur Erreichung der Klimaziele beitragen sollen. mehr...

Radwegleuchten mit integriertem Solarpanel.

WE-EF Leuchten: Neue Solarleuchten vorgestellt

[09.08.2024] Mit der Erweiterung der AFL100-Serie um zwei innovative Solarlösungen bietet WE-EF Leuchten moderne und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen für Städte und Gemeinden. Die neuen Modelle punkten mit Nachhaltigkeit, hoher Lichtqualität und einfacher Installation. mehr...

Rathaus von Gummersbach: Städtische Gebäude sollen energieeffizienter werden.

Gummersbach: Energie und Kosten sparen

[08.08.2024] Die Stadt Gummersbach will mit Unterstützung von Engie Deutschland den Energieverbrauch städtischer Gebäude senken und so rund 800.000 Euro einsparen. Das Energiespar-Contracting startet im Sommer 2025 und läuft über zehn Jahre. mehr...

Klimaschutzministerin Katrin Eder (r.) überreicht Bürgermeisterin Annette Wick den Förderbescheid.

Rheinland-Pfalz: Förderung für energetische Sanierung

[01.08.2024] Die Stadt Diez erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel für die umfassende energetische Sanierung einer Sporthalle. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder hat jetzt den Förderbescheid übergeben. mehr...

Die Solaroffensive beginnt auf dem Dach des Landratsamts Bayreuth.

Bayreuth: Partnerschaft von Stadt und Umland

[31.07.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Juli die Region Bayreuth als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...

bericht

Klimafreundliches Bauen: Abschied von Energiedinosauriern

[24.07.2024] Die Zahl der Plusenergiehäuser ist noch relativ gering. Die meisten Gebäude sind Energiefresser. Die kommunale Wärmeplanung kann hier für Klarheit sorgen. Wichtig ist auch, Immobilien als Teil eines Netzwerks aus Gebäuden, Straßen und grünen Energiequellen zu sehen. mehr...

Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager.

energielenker: Smarter Energiemanager

[11.07.2024] Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager, der die Energieströme in Gebäuden optimal steuert. Dank integrierter KI-Algorithmen analysiert Enbas das Nutzungsverhalten und die Stromerzeugung. mehr...

Oberbürgermeister Belit Onay

enercity: Biomethan-BHKW für Kohleausstieg

[19.06.2024] enercity nimmt ein Biomethan-Heizkraftwerk in Betrieb. Damit rückt der Kohleausstieg in Hannover näher. Die hochflexible Anlage für Spitzenlast produziert erneuerbare Wärme und erneuerbaren Strom. mehr...

In Trier rüsten die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung sukzessive auf LED um und erwirken damit mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.

Trier: Einheitliche LEDs senken CO2-Ausstoß

[14.06.2024] Seit dem Jahr 2016 stellen die Stadtwerke in Trier die Straßenbeleuchtung auf LED um. Über 78 Prozent der vormals unterschiedlichsten Leuchtentypen sind mittlerweile umgerüstet, der Stromverbrauch hat sich dadurch mehr als halbiert. mehr...

Frank Junker

Mainova: Marktstart für smartes Monitoring

[11.06.2024] Mainova AG und der ABG Frankfurt wollen mit Heatral für effiziente Heizanlagen sorgen. mehr...

Die Stadt Brühl nutzt die Energie-Managementsoftware von ITC.

ITC AG: Brühl nutzt Energie-Management

[30.05.2024] Bereits seit dem Jahr 2021 nutzt die Stadt Brühl die Energie-Managementsoftware von ITC. Mittlerweile hat die Stadt rund 500 Hauptzähler und deren Untermessungen in das Energie-Management eingebunden. mehr...

Standorte der Bevölkerungsschutzleuchttürme in Wolfsburg.

Wolfsburg: Auf den Blackout vorbereitet

[08.05.2024] Mit 38 Bevölkerungsschutzleuchttürmen ist die Stadt Wolfsburg jetzt auf das Szenario eines Blackouts vorbereitet. Mithilfe der Leuchttürme besteht die Möglichkeit, via Digitalfunk einen Notruf an die Feuerwehr, Polizei oder den Rettungsdienst abzusetzen. mehr...