Mittwoch, 6. November 2024

Mitnetz StromDrosselung Erneuerbarer nimmt zu

[13.01.2014] Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom leidet unter mangelnder Netzinfrastruktur und langen Planungs- und Genehmigungszeiten für Hochspannungsleitungen. Allein 2013 musste die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Netzgebiet 159-mal gedrosselt werden.
Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Netzgebiet immer öfter drosseln.

Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Netzgebiet immer öfter drosseln.

(Bildquelle: Uwe Schlick / pixelio.de)

Die Netze bleiben das Nadelöhr der Energiewende in Ostdeutschland. Wie Verteilnetzbetreiber Mitnetz Strom mitteilt, musste das Unternehmen im Jahr 2013 die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Netzgebiet 159-mal drosseln. Dies entspreche einer Steigerung von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am häufigsten musste die Stromerzeugung in der Netzregion Brandenburg (151-mal) heruntergefahren werden. Schwerpunkte waren die Regionen Cottbus, Spremberg-Hoyerswerda-Weißwasser, Jessen-Herzberg-Falkenberg und Ortrand-Bernsdorf. „97 Prozent der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Binnenland sind an das Verteilnetz, sprich das Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz, angeschlossen“, erklärt Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer der Mitnetz Strom. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet nach wie vor schneller voran als der Ausbau der Netze. Damit es nicht zu Netzengpässen kommt, sind wir gezwungen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien immer öfter zu drosseln“, so Schweer.
Um die bestehenden Netzengpässe zu beheben, arbeitet Mitnetz Strom nach eigenen Angaben seit Jahren am Ausbau und der Verstärkung der Netze und Anlagen. Probleme würden aber nach wie vor die langen Planungs- und Genehmigungszeiten bereiten. Zudem würden Bürgerproteste gegen den Netzausbau die Umsetzung zusätzlich erschweren. Eine Besserung erhofft sich das Unternehmen durch den Netzausbauplan für das Hochspannungsnetz, auf den sich die sieben größten Verteilnetzbetreiber Ostdeutschlands 2013 verständigt haben. Dieser sieht unternehmens- und länderübergreifend ein koordiniertes Vorgehen beim Netzausbau vor. Rückenwind erhofft man sich auch von der neuen Bundesregierung. „Im Koalitionsvertrag ist erstmalig erwähnt, wie wichtig die Verteilnetze für die Umsetzung der Energiewende sind und dass ihr Ausbau vernünftig finanziert werden muss“, sagt Schweer. „Erfreulich ist, dass die große Koalition den Ausbau der erneuerbaren Energien an den Ausbau der Netze koppeln will und verbindliche Ausbauziele festgelegt hat.“





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