Stadtwerke Bad NauheimDigitale Prozesse senken Lagerkosten
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Das prego-services-Logistikcenter füllt im Regelturnus das Materiallager in Bad Nauheim auf.
(Bildquelle: prego services)
Die Stadtwerke Bad Nauheim haben ihren Supply-Chain-Prozess mithilfe des Unternehmens prego services innerhalb von nur sechs Wochen auf weitgehend papierlose und automatisierte Prozesse umgestellt. Die Lagerhaltung ist damit jetzt transparenter und effizienter, bei reduzierten Lagerbeständen und niedrigerem Lagerkostensatz.
„Digitalisierung ist uns sehr wichtig, um Prozesse zu vereinfachen und mit der bestehenden Mannschaft das wachsende Geschäft zu stemmen“, betont Annette Wetekam, Leiterin Marketing und Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Bad Nauheim. „Gerade weil wir sehr viel in neue Geschäftsfelder investiert haben und stark wachsen.“ Das rein kommunale Unternehmen versorgt Haushalte und Unternehmen in Bad Nauheim und der Region mit Strom, Gas und Wasser und ist für den öffentlichen Nahverkehr via Bus zuständig. Darüber hinaus investiert das Energieversorgungsunternehmen (EVU) in nachhaltige Lösungen wie kalte Nahwärme im regionalen Markt. Zusätzlich baut es ein Breitband-Glasfasernetz für schnelles Internet aus, bietet den Bürgern Bad Nauheims E-CarSharing und den gewerblichen Kunden verschiedene Contracting-Produkte für Strom und Wärme mit Full-Service an.
Materialvielfalt erhöht sich
Mit jedem neuen Geschäftsfeld erhöht sich die Materialvielfalt. Das zieht entsprechende Anforderungen an die Logistik nach sich. Das Betriebslager versorgt alle Sparten der Stadtwerke Bad Nauheim mit den benötigten Materialien und Teilen. Die Prozesse entsprachen bis zur Umstellung auf digitale Abläufe einem klassischen manuellen Vorgehen. Die Mitarbeiter und Meister dokumentierten die Materialentnahme sowie Rückläufer von der Baustelle per Hand auf entsprechenden Formblättern. Diese Daten übertrug der Lagerleiter mit einem Zeitverzug von teilweise bis zu drei Wochen in das EDV-System. Erst dann konnten Nachbestellungen angestoßen werden.
„Wir wollten diese Prozesse automatisieren und digitalisieren, mit dem Ziel, sie zu verbessern und zu vereinfachen, und in Folge die Lagerkosten signifikant zu senken“, erklärt Simone Güldner, Leiterin Finanzen und Prokuristin der Stadtwerke Bad Nauheim. Um die Prozesse zu beschleunigen, suchten die Stadtwerke nach einem Partner für die Digitalisierung der Prozesse und das Outsourcing der Supply Chain.
Nach einem Markt-Screening entschieden sich die Stadtwerke Bad Nauheim für die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen prego services. „Wir betreiben für eine wachsende Zahl von EVU die Materiallager und verschaffen den Unternehmen so Freiräume, ihre Resilienz gegenüber Marktveränderungen zu steigern“, betont Marcel Wendt, Fachbereichsleiter Logistik bei prego services. Der IT-Dienstleister hat seine Wurzeln in der Energiebranche und legt einen Schwerpunkt auf die Optimierung der Supply Chain sowie weiterer Geschäftsprozesse bei EVU. „Die gesamte Logistik vom Einkauf bis zum Lagerbetrieb ist eine wesentliche Stellschraube für die Ergebnisverbesserung“, betont der Branchenspezialist.
Beschaffung automatisieren
prego services betreibt verschiedene dezentrale Betriebslager von EVU. Dadurch gibt der Dienstleister Einkaufsvorteile über größere Mengen weiter und kann bei Lieferengpässen flexibler reagieren. Zusätzlich optimiert und digitalisiert das Unternehmen die Einkaufsprozesse. Damit wird die Beschaffung von Standardkaufteilen automatisiert und der Einkauf kann sich komplett auf die Beschaffung besonderer Güter und Systeme fokussieren. Insgesamt bietet die Supply Chain ein erhebliches Kostensenkungspotenzial.
Innerhalb von nur sechs Wochen stellte prego services zusammen mit den Stadtwerken Bad Nauheim den Entnahme- und Rückläuferprozess von Materialentnahmescheinen auf Scanner um. Die Daten werden direkt im System abgelegt und notwendige Nachbestellungen automatisch veranlasst.
Nach der Umstellung läuft nun alles digital ab. Das verringert den manuellen Aufwand enorm. Gleichzeitig schafft es eine höhere Transparenz, da die Lagerbestände up to date bleiben. „Aus kaufmännischer Sicht haben wir die Lagerkosten reduziert und beispielsweise innerhalb der ersten sechs Monate die Lagerbestände um zwölf Prozent verringert“, rechnet Simone Güldner vor. Im Regelturnus füllt das prego services Logistikcenter, in diesem Fall in Landau, das Materiallager in Bad Nauheim auf. Das verhindert Materialengpässe und Verzögerungen bei der Baustellenbetreuung. Der Supply-Chain-Prozess ist nun weitgehend papierlos und die Stadtwerke Bad Nauheim haben einen weiteren Schritt bei der Digitalisierung vollzogen.
Spürbare Verbesserungen
Im Rahmen des Projekts wurden die Mitarbeiter aus der Logistik ebenso beteiligt wie die Meister und der Betriebsrat. Das erhöhte die Bereitschaft für Veränderungen. Gleichzeitig spielte das Projekt-Team von prego services die Erfahrungen aus dem Betrieb anderer EVU-Lager aus. „Uns haben die Materialkunde von prego services und das Verständnis für unsere Prozesse sehr beeindruckt“, erinnert sich Simone Güldner. Die spürbare Verbesserung der Lieferschnelligkeit kommt bei allen sehr gut an und die Akzeptanz für die neuen Abläufe ist hoch.
Auch bei der Optimierung anderer Geschäftsprozesse wie Zählererfassung, Billing oder die Umsetzung von Kundenportalen und deren Anbindung an die ERP-Systeme betreut prego services zahlreiche Unternehmen aus der Energiebranche. Darüber hinaus bietet das Utility 4.0 Data Center EVU-Daten eine sichere Heimat ausschließlich in Deutschland.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe März/April 2021 von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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