Freitag, 22. November 2024

Serie: Startklar für den Klimaschutz (Teil 2)Die Rolle der Mobilitätskonzepte

[02.07.2020] Im zweiten Teil der Serie „Startklar für den Klimaschutz“ geht es um die Mobilitätswende, eine der entscheidenden Stellschrauben im Klimaschutz. Die Serie in Zusammenarbeit mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) beschäftigt sich mit den wichtigsten Handlungsmöglichkeiten für Kommunen.
Radfahrern und Fußgängern Vorrecht zu gewähren und den Parkraum in der Innenstadt zu begrenzen macht das Autofahren unattraktiver.

Radfahrern und Fußgängern Vorrecht zu gewähren und den Parkraum in der Innenstadt zu begrenzen macht das Autofahren unattraktiver.

(Bildquelle: Adobe Stock)

Der Verkehrssektor hat beim Klimaschutz bundesweit großen Nachholbedarf. Deshalb gilt es hier besonders, mutige Maßnahmen in Angriff zu nehmen, wie das Vorrecht für Sharing-Lösungen, Elektromobilität, sowie öffentlichen Nah-, Rad- und Fußverkehr, die Einschränkung von Parkraum im Innenstadtbereich und eine Verkehrsberuhigung. All diese Möglichkeiten sollten in einem stimmigen Konzept mit der Ausweitung nachhaltiger Mobilitätsangebote in Einklang gebracht werden.
Angesichts der Folgen der Corona-Pandemie wird nochmals klarer, dass der öffentliche Raum anders verteilt werden muss: „Es gibt aktuell nicht genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer, um mit Abstand unterwegs zu sein“, sagt Maria Franke. Sie kümmert sich bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) schwerpunktmäßig um nachhaltige Mobilität in Kommunen. Zusammen mit dem Kompetenznetz Klima Mobil steht sie Städten, Gemeinden und Landkreisen bei den Herausforderungen dieser Zukunftsaufgabe zur Seite. „Kommunen, die sich intensiv mit der Thematik befassen wollen, sollten als erstes ein Mobilitätskonzept erstellen“, rät Franke. „Darin sollten sich gleichermaßen Push- wie Pull-Maßnahmen wiederfinden.“

Push- und Pull-Maßnahmen

Pull-Maßnahmen sind Anreize für eine klimafreundlichere Mobilität, also verbesserte Radverbindungen, ausreichende Nahverkehrsanbindungen, Car-Sharing-Angebote und ähnliches. Push-Maßnahmen hingegen machen den motorisierten Individualverkehr unattraktiver. Wenn Anreize auf der einen Seite nicht mit Einschränkungen auf der anderen Seite flankiert werden, erzielen Mobilitätskonzepte oft nicht den gewünschten Erfolg. #bild2 Zu den zahlreichen Förderungsmöglichkeiten können sich die Kommen bei der KEA-BW beraten lassen. „Bund und Land haben die finanzielle Unterstützung für Mobilitäts-Projekte kontinuierlich ausgebaut und erhöht“, erklärt Franke. „Ob kleine oder große Projekte, große Kreisstadt oder kleine ländliche Gemeinde – es ist für jeden etwas dabei, der Klimaschutz und Mobilität effektiv und zukunftsorientiert angehen möchte.“
Franke weiß, dass vor allem kleinen Kommunen oft nicht klar ist, wie und wo sie am besten mit dem großen Thema Klimaschutz anfangen sollen. „Mobilität ist dabei ein wichtiger Baustein von mehreren“, sagt Franke. „Durch unser Mitwirken möchten wir den Kommunen zeigen, dass es einfach ist, wenn man einen Schritt nach dem anderen geht. Dazu beraten wir sie, bieten Veranstaltungen an, unterstützen beim Netzwerken und stellen Info-Material bereit.“





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