Sonntag, 23. Februar 2025

E.ON/EWIDeutschland nicht Wasserstoff-ready

[10.11.2022] E.ON hat auf Basis von EWI-Daten die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft analysiert. Demnach ist Deutschland nicht Wasserstoff-ready. Nach jetzigem Stand erreicht die Bundesregierung nur gut die Hälfte ihres Ziels für 2030. Die Importlücke liegt bei 50,5 TWh im Jahr 2030.

Deutschland ist nicht ausreichend vorbereitet auf den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft. So lautet das Ergebnis der H2-Bilanz, einer Analyse von E.ON, die auf Daten des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) basiert. Mit Blick auf das Jahr 2030 stellt sich heraus, dass weder die inländische Erzeugungskapazität von grünem Wasserstoff ausreicht, noch der deutsche Importbedarf gedeckt werden kann. Außerdem mangelt es an der Infrastruktur, um Wasserstoff zu den Kunden zu bringen. Ab jetzt wird E.ON die H2-Bilanz im Halbjahresabstand veröffentlichen. Das Ziel ist klar: In Zukunft den aktuellen Status quo des Wasserstoffhochlaufs in Deutschland aufzuzeigen. In die Analyse fließen außerdem die konkreten Projektvorhaben bis 2030 und darüber hinaus ein. Indikatoren sind unter anderem die Erzeugungskapazität von grünem Wasserstoff, Importmengen, Infrastruktur und Kosten. Die Analyse der Daten ergibt: Deutschland ist nicht Wasserstoff-ready.
Unter Berücksichtigung aller bis zum Jahr 2030 geplanten Projekte zum Aufbau von Elektrolysekapazität ergibt sich eine Erzeugungsleistung von 5,6 Gigawatt (GW) – das ist nur etwas mehr als die Hälfte der nationalen Erzeugungskapazität, die laut Bundesregierung bis 2030 erreicht werden soll. Wenn der Aufbau von nationaler Wasserstoffproduktion nicht schneller voranschreitet, erhöht sich der vorhandene Importbedarf noch weiter. Auch hier zeigt die H2-Bilanz eine große Lücke: Ausgehend von der dena-Leitstudie, die einen Wasserstoffbedarf von 66 Terawattstunden (TWh) bis 2030 zugrunde legt, beträgt die Importlücke Stand heute 50,5 TWh. Das entspricht etwa dem monatlichen Erdgasverbrauch in Deutschland im September 2022. Darüber hinaus fehlt die Infrastruktur, um den Wasserstoff von den Grenzen des Landes – insbesondere den Häfen – bis zu den Kunden zu transportieren, die für ihre Umstellung auf grüne Technologien darauf angewiesen sind. Es gibt aktuell erst 417 Kilometer Wasserstoff-Netze – das sind weniger als 0,1 Prozent des deutschen Gasnetzes. „Wir stehen in Deutschland und Europa an einem Scheideweg: Jetzt wird sich zeigen, ob der Aufbau dieses neuen Marktes bis 2030 gelingt. Unsere Wettbewerbsfähigkeit und das Gelingen des Wasserstoff-Hochlaufs sind davon abhängig, ob nun zügig die richtigen Weichen in Politik und Regulierung gestellt werden“, erklärt E.ON Vorstand Patrick Lammers. So weist E.ON darauf hin, dass es auf EU-Ebene immer noch keine Definition von grünem Wasserstoff gibt. Das hemmt Investitionsentscheidungen, weil Anlagenbetreiber nicht wissen, ob ihre heutige Planung die Kriterien erfüllen wird.



Stichwörter: Wasserstoff, E.ON, EWI, Gasnetz


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Bremerhaven: Wasserstofftankstelle eröffnet

[21.02.2025] Bundeskanzler Olaf Scholz hat jetzt die neue Anlage von HY.City.Bremerhaven gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffnet. Nach einer kurzen Testphase soll die Tankstelle ab März für die Allgemeinheit zugänglich sein. mehr...

Krefeld: Erste Wasserstoffbusse im Linienbetrieb

[18.02.2025] In Krefeld fahren jetzt erstmals Wasserstoffbusse im regulären Linienbetrieb durch die Stadt. mehr...

Niedersachsen: Wasserstoff Campus Salzgitter erhält Förderung

[10.02.2025] Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt den Wasserstoff Campus Salzgitter mit 2,5 Millionen Euro. Die Mittel fließen in Forschungsarbeiten des Fraunhofer-IST und sollen die Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien vorantreiben. mehr...

Westfalen Weser: Wasserstoff-Gesellschaft gegründet

[10.02.2025] Mit der Gründung von Wasserstoff Lichtenau haben mehrere Partner den Grundstein für die Produktion von grünen Wasserstoff in Ostwestfalen-Lippe gelegt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines Zehn-Megawatt-Elektrolyseurs Wasserstoff aus Windenergie herzustellen und in bestehende Infrastrukturen zu integrieren. mehr...

Kreis Recklinghausen: Dialogveranstaltung zur regionalen Netzinfrastruktur

[06.02.2025] Im Kreis Recklinghausen haben sich Vertreter von Kommunen, Netzbetreibern und Unternehmen zu einer Dialogveranstaltung getroffen, um die Zukunft der regionalen Netzinfrastruktur zu diskutieren. mehr...

bayernets: Wasserstoff für bayerische Regionen

[04.02.2025] Die Wasserstoffplanung in Bayern nimmt weiter Gestalt an. Kernnetzplus ermöglicht nun die H2-Anbindung bayerischer Regionen. Dazu hat bayernets gemeinsam mit den südbayerischen Verteilnetzbetreibern ein synchronisiertes Konzept für die bayerische Wasserstoffinfrastruktur vorgelegt. mehr...

ZSW: Erweiterung des Elektrolysetestfelds ElyLab gestartet

[03.02.2025] Die Erweiterung des Elektrolysetestfelds ElyLab in Stuttgart hat begonnen. Mit einer Förderung von 7,6 Millionen Euro aus dem EU-Programm STEP sollen die Testkapazitäten nahezu verdoppelt und neue Elektrolyse-Technologien schneller zur Marktreife gebracht werden. mehr...

MAN ES: Baubeginn für Groß-Elektrolyseur

[29.01.2025] Quest One und MAN Energy Solutions starten in die Bauphase einer Demonstrationsanlage eines PEM-Elektrolyseurs in Augsburg. mehr...

Hessen: Machbarkeitsstudie zur Wasserstoffinfrastruktur vorgestellt

[29.01.2025] Eine neue Studie zeigt, wie ein regionales Wasserstoff-Verteilnetz in Nord- und Mittelhessen gestaltet werden könnte. Grundlage sind geplante Fernleitungen, regionale Bedarfsanalysen und bestehende Gasnetze. mehr...

Hamburg: Wasserstoff-Forschungsprojekt gestartet

[13.01.2025] Im Rahmen des Projekts MEDEA erforschen Hamburger Partner eine innovative Methode zur Wasserstoffproduktion mittels Plasmacracking. Ziel ist die klimafreundliche Erzeugung von Wasserstoff und Kohlenstoff, um eine CO₂-negative Technologie für die Energiewende zu entwickeln. mehr...

Bremerhaven: Testbetrieb von Wasserstofftankstelle gestartet

[18.12.2024] Die neue Wasserstofftankstelle von HY.City.Bremerhaven am Standort „Zur Hexenbrücke“ hat jetzt erfolgreich den Testbetrieb aufgenommen. Die Eröffnung der Anlage, die eine zentrale Rolle im regionalen Wasserstoffökosystem spielen wird, ist für Anfang 2025 geplant. mehr...

Region Leine-Weser: Wasserstoffnetzwerk erhält Förderung

[13.12.2024] Das Wasserstoffnetzwerk Leine-Weser hat jetzt eine Förderung von 279.900 Euro erhalten, um die regionale Zusammenarbeit im Bereich Wasserstofftechnologie zu stärken. Die Mittel sollen in Netzwerkmanagement, Veranstaltungen und die Umsetzung gemeinsamer Projekte fließen. mehr...

EWE: Forschungsprojekt zur Wasserstoffspeicherung

[09.12.2024] EWE hat die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in einer Testkaverne erfolgreich erprobt. Die Ergebnisse des Projekts HyCAVmobil bestätigen die technische Machbarkeit und legen den Grundstein für großtechnische Wasserstoffspeicher. mehr...

NorthH2/DOTI/Stiftung Offshore-Windenergie: Kooperationsprojekt in der Nordsee

[29.11.2024] NorthH2, DOTI und die Stiftung Offshore-Windenergie haben jetzt eine Absichtserklärung zur Errichtung eines Zehn-Megawatt-Elektrolyse-Demonstrators auf See unterzeichnet. mehr...

Region Südwest: Fahrplan für Wasserstoffwirtschaft vorgelegt

[25.11.2024] Die Region SüdwestBW hat jetzt eine Strategie für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft vorgestellt. mehr...