Energiewendedena fordert Gesamtkonzept
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) sieht zunehmend technischen Anpassungsbedarf bei der Umgestaltung der Energieversorgung. Die Energiewende sei gut und richtig, jetzt sei jedoch eine bessere Abstimmung zwischen dem Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Netzausbau und der Systemintegration nötig. Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagte: „Wir müssen regionale Entwicklungspläne für die Erneuerbaren aufstellen und zu einem Gesamtkonzept für Deutschland zusammenführen, um Überkapazitäten zu vermeiden, sonst verschwenden wir Ressourcen und viel Geld.“
Die dena rechnet vor, dass gemäß dem Netzentwicklungsplan im Jahr 2022 fast 220 Gigawatt Kraftwerksleistung installiert seien, von denen aber nur 88 Gigawatt als gesicherte Leistung zur Verfügung stünden, um die Netzhöchstlast im Winter in Höhe von 83 Gigawatt abdecken zu können. Diese installierte Leistung müsse aber auch in Bezug auf die Nachfrage in Schwachlastzeiten gesetzt werden, die bei rund 30 Gigawatt liege. Dass 2022 mindestens 54 Gigawatt Photovoltaik installiert sein werden und etwa 48 Gigawatt aus Windkraft stammen, mache den dringenden Handlungsbedarf bezüglich der Systemintegration deutlich. Es sei absehbar, dass die Erzeugungskapazitäten die Nachfrage in vielen Situationen weit übertreffen werde.
Die Bundesländer sollten deshalb auf Ausbauziele verpflichtet werden, die mit dem Netzentwicklungsplan übereinstimmen, fordert dena-Chef Kohler: „Die Fehlentwicklungen im Energiesystem, zum Beispiel bei der Photovoltaik, führen zu einem kontinuierlichen Anstieg der Strompreise für die deutschen Verbraucher. Deshalb ist eine schnelle und effiziente Anpassung und Steuerung des Gesamtsystems notwendig, um die negative Dynamik zu stoppen, den Preisanstieg zu drosseln und die Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung zu erhalten.“
Für den Umbau des Energiesystems seien eine differenzierte Herangehensweise und systemische Lösungen nötig. Die dena fordert Nachbesserungen, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten:
Ohne Energieeffizienz keine Energiewende: Um die CO2-Reduktions- und die Energiewende-Ziele der Bundesregierung zu erreichen, sei eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz notwendig. Eine demnächst erscheinende dena-Untersuchung zeige, dass das deutsche Marktmodell der richtige Ansatz sei, um die Energieeffizienz nachhaltig zu steigern. Es ziele darauf ab, dem Energieverbraucher Anreize zu setzen, damit dieser aktiv Energieeffizienzprodukte und -dienstleistungen nachfrage.
Einführung von Smart Grids: Die dena-Studien zum Optimierungsbedarf in den deutschen Stromnetzen machten deutlich, dass die Integration der Erneuerbaren nur dann effizient gestaltet werden kann, wenn die Netze nicht nur ausgebaut, sondern auch entsprechend intelligent gesteuert werden. Dies gelte insbesondere für die Verteilnetzebene, über die mehr als 90 Prozent der Erneuerbare-Energien-Anlagen ans System angeschlossen werden. Last-Management sei ein wichtiges Instrument zur Integration des regenerativ erzeugten Stroms, um die Nachfrage an die fluktuierende Erzeugung anzupassen.
Konventionelle Kraftwerke: In ihrer Studie „Integration der erneuerbaren Energien in den deutsch-europäischen Strommarkt“ habe die dena gezeigt, dass die erneuerbaren Energien 2050 über 80 Prozent des Stroms liefern werden, aber nur knapp 24 Prozent der gesicherten Leistung stellen. Effiziente Gas- und Kohlekraftwerke werden voraussichtlich rund 60 Prozent der gesicherten Leistung stellen müssen. Deshalb werde Deutschland auch längerfristig einen ausgewogenen Technologiemix zwischen erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken benötigen, um die regenerative Stromerzeugung ins System zu integrieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit trotz stark fluktuierender Erzeugung aus Wind- und Solarkraftwerken zu gewährleisten. (al)
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