Freitag, 22. November 2024

Berchtesgadener LandCO2-Halbierung mit Bioenergie

[31.01.2022] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Januar 2022 den Landkreis Berchtesgadener Land als Energie-Kommune des Monats aus. Der Landkreis ist auf dem Weg zur Halbierung der CO2-Emissionen vor allem dank Bioenergie.
Nachhaltige Bioenergie sorgt im Landkreis Berchtesgadener Land für eine hohe regenerative Energiequote.

Nachhaltige Bioenergie sorgt im Landkreis Berchtesgadener Land für eine hohe regenerative Energiequote.

(Bildquelle: Bioenerige BGL)

Ab dem Frühjahr dieses Jahres unterstützt das neugegründete Klimaschutznetzwerk die Kommunen des Landkreises Berchtesgadener Land bei der Umsetzung der preisgekrönten Energienutzungspläne zum schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien. Durch Maßnahmen wie diese will der Kreis seine CO2-Emissionen bis 2030 halbieren. Dafür wurde er im Januar 2022 zur Energiekommune des Monats durch die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gekürt.
Seit 2013 verfügt der Landkreis Berchtesgadener Land über ein Klimaschutzkonzept. Dieses wird vom damaligen Klimaschutz-Manager und heutigem Leiter der Stabsstelle Landkreisentwicklung konsequent umgesetzt. Durch zahlreiche Maßnahmen wurde der CO2-Ausstoß pro Kopf im Vergleich zu 2010 bereits von 10,6 Tonnen pro Einwohner auf 7,9 Tonnen gemindert. Damit ist der Landkreis auf einem guten Weg zur Erreichung der geplanten jährlichen 5,5 Tonnen CO2 pro Kopf bis 2030.
Seit letztem Jahr können sich die Anwohner im kommunalen Online-Solaratlas von zu Hause einen Eindruck über die Möglichkeiten einer eigenen PV-Dachanlage machen und erhalten direkt in den regionalen Büros der Energieagentur Südostbayern kostengünstig eine Erstberatung. Ein Service, der seit einigen Jahren auf immer mehr Nachfrage stößt. „Das Bereitstellen von niedrigschwelligen Angeboten von Informationen und Handlungsmöglichkeiten für die Bürger stärkt nicht nur den Ausbau der Erneuerbaren, sondern wirkt auch Mythen der Energiewende entgegen und fördert damit die Akzeptanz der Menschen in den Kommunen“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.

41 Prozent Strom und 24 Prozent Wärme erneuerbar

Noch direkter kann man sich an der regionalen Energiegenossenschaft beteiligen. Die Genossenschaft versorgt in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein bereits über 4.000 Wohnungen mit Solarstrom. Insgesamt stammen inzwischen 41 Prozent des Strom-Mixes der Gemeinde aus regionalen und nachhaltigen Quellen. Geplant ist, bis zum Stichjahr 2030 den Strombedarf des Landkreises hauptsächlich aus regionaler Solar- und Bioenergie sowie Wasserkraft zu decken.
Auch im Bereich Wärme liegt die Kommune mit einem Anteil von 24 Prozent erneuerbarer Wärme weit über dem Bundesdurchschnitt von 15,6 Prozent in 2020. Das ambitionierte Ziel von 35 Prozent nachhaltiger Wärme bis 2030 will die Kommune durch den weiteren Ausbau der Wärmenetze und der Förderung privater Investitionen in die Heiztechnik sowie konsequenter energetischer Sanierungen erreichen. Der Landkreis stellt hier für alle Gebäude im Kreisgebiet energetische Steckbriefe bereit, die den Eigentümer einen schnellen Überblick über mögliche Sanierungen geben. Interessierte können sich anschließend in einer kostenlosen Erstberatung über die weiteren Möglichkeiten sowie Förderungen informieren.

Verkehrsverbund mit Österreich

Neben der Förderung der E-Mobilität und dem schnellen Ausbau einer zuverlässigen Lade-Infrastruktur im Berchtesgadener Land und in Traunstein spielt auch der öffentliche Personennahverkehr für die Verkehrswende vor Ort eine wichtige Rolle. Ab April 2022 können Jugendliche mit der neuen Freizeitkarte für nur zwei Euro im Monat fast alle Angebote des Nahverkehrs nutzen. Zusätzlich soll die Taktung erhöht werden. Langfristig plant der Kreis aber durch eine Kooperation mit dem Landkreis Traunstein und dem österreichischen Land Salzburg die gesamte Wirtschaftsregion ohne Brüche zu verbinden. Bis 2023 soll die Prüfung der Machbarkeit des Projekts abgeschlossen sein. Ab dann könnte mit der konkreten Planung einer engen Kooperation der Verkehrsverbünde oder einem gemeinsamen Verbund begonnen werden.





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