Mittwoch, 13. November 2024

WindNODEBlick auf kluge Stromversorgung

[13.10.2020] Vier Jahre lang hat das WindNODE-Konsortium an der Integration volatiler Erzeuger in das Energiesystem geforscht. Nun zieht es eine Bilanz: Zahlreiche Praxisbeispiele haben verdeutlich, dass der aktuelle Rechtsrahmen keine tragfähige Grundlage für 100 Prozent Erneuerbare darstellt.
Das WindNODE-Konsortium traf sich bei der WEMAG in Schwerin zur Projektbilanz.

Das WindNODE-Konsortium traf sich bei der WEMAG in Schwerin zur Projektbilanz.

v.l.: Caspar Baumgart, Tim Stieger, Markus Graebig, Simon Schäfer-Stradowsky, Martin Töpfer und Steffen Lindemann

(Bildquelle: WEMAG / Stephan Rudolph-Kramer)

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgelegte Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) zielt darauf ab, in großflächigen Schaufensterregionen skalierbare Musterlösungen für eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung bei hohen Anteilen fluktuierender Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie zu entwickeln und zu demonstrieren. Die gefundenen Lösungen sollen als Modell für eine breite Umsetzung dienen. In den vergangenen vier Jahren haben über 70 Partner in ganz Ostdeutschland im SINTEG-Vorhaben WindNODE gemeinsam an der Integration volatiler, erneuerbarer Erzeuger in das Energiesystem geforscht. Aus Mecklenburg-Vorpommern waren die WEMAG, die Universität Rostock und das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) beteiligt. Wie das Unternehmen WEMAG mitteilt, ist demnach ein elektrisches Energiesystem mit 100 Prozent Erneuerbaren technisch möglich, steht aber im geltenden energierechtlichen Rahmen vor erheblichen Herausforderungen.
Die WindNODE-Partner aus Mecklenburg-Vorpommern präsentierten Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Arbeits- und Forschungsergebnisse aus der vierjährigen Projekttätigkeit. Zudem diskutierten sie die nächsten Schritte: Reallabore der Energiewende, regulatorische Experimentierklauseln, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft und 100 Prozent erneuerbare Energien. „Das Netzgebiet der WEMAG weist bereits heute mit über 150 Prozent eine deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende EEG-Quote auf. Damit ist unsere Region bestens geeignet, aber auch gefordert, neue Lösungen zu entwickeln und zu erproben“, sagt Caspar Baumgart, Kaufmännischer Vorstand der WEMAG. Ziel von WindNODE ist es laut WEMAG, erneuerbaren Strom zur rechten Zeit am rechten Ort nutzbar zu machen – mit dem Ziel, Musterlösungen für ein elektrisches Energiesystem mit 100 Prozent Erneuerbaren zu entwickeln. Dafür bedarf es flexibler Stromkunden, die ihren Verbrauch buchstäblich nach dem Wetterbericht ausrichten und dann erneuerbaren Strom beziehen können, wenn er vorhanden ist. So könne beispielsweise eine Fabrik einen Teil ihrer Produktion in eine Zeit verlegen, in der eine kräftige Windfront über das Land zieht, und im Gegenzug Geld sparen. WindNODE als Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands habe an vielen Praxisbeispielen verdeutlicht, dass der aktuelle Rechtsrahmen keine tragfähige Grundlage für 100 Prozent Erneuerbare und deren Integration in das Energiesystem darstellt.



Stichwörter: Windenergie, WEMAG, SINTEG, WindNODE


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