denaBiomethan-Markt wächst
Das Branchenbarometer Biomethan 2016 der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigt, dass das Volumen an Biomethan, das in das Erdgasnetz eingespeist wird, im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 8,5 Terawattstunden gestiegen ist. Damit habe Biomethan im Jahr 2015 einen Anteil von 2,1 Prozent an den erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor gehabt. Da die Nachfrage im Verkehrssektor rückläufig sei und die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 nochmal gesenkt werde, sei die Stimmung in der Branche jedoch verhalten. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, sagte bei der Vorstellung des Branchenbarometers auf der biogaspartner-Jahreskonferenz am 1. Dezember in Berlin: „In den letzten zehn Jahren hat sich ein gut funktionierender Markt für Biomethan entwickelt, die Potenziale sind allerdings bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.“ Als Energieträger sei Biomethan sehr flexibel und könne in allen Verbrauchssektoren, also in der Stromerzeugung, im Wärmemarkt und im Verkehr, CO2 einsparen. Um das Potenzial künftig optimal zu nutzen, brauche es jetzt insbesondere für den Verkehrsbereich klare politische Signale. Um Biomethan oder Power-to-Gas schneller in den Markt einzuführen, eigne sich beispielsweise eine energetische Unterquote für besonders umweltfreundliche Kraftstoffe im Rahmen der Treibhausminderungsquote.
Chancen im Schwerlast- und Schiffsverkehr
Der größte Teil des Biomethans wurde 2015 in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) genutzt. Im Verkehrssektor hätten niedrige Quotenpreise und ein hoher Vermarktungsaufwand zu geringeren Absätzen geführt. Laut dem Branchenbarometer reagiert der Biomethanmarkt flexibel auf solche Nachfrageschwankungen. So sei der Rückgang im Verkehrssektor durch den vermehrten Einsatz von KWK ausgeglichen worden. Entsprechend habe der Biomethananteil im Verkehrssektor mit 1,1 Prozent am niedrigsten und im Wärmesektor mit 2,7 Prozent am höchsten gelegen. Im Stromsektor habe der Biomethan-Anteil 1,7 Prozent betragen. Der Einsatz von Biomethan habe die CO2-Emissionen um 3,2 Millionen Tonnen gesenkt. Die Prognose des Branchenbarometers lautet: Da die Vergütung für Biomethan im EEG 2014 um rund 40 Prozent gesenkt wurde und auch die ab 2017 geplanten Ausschreibungen keinen signifikanten Anlagenzubau erwarten lassen, wird sich der Anteil von Biomethan im Strom- und Wärmesektor kurzfristig nicht erhöhen. Im Verkehrssektor sehen Biomethanunternehmen jedoch Chancen im Schwerlast- und Schiffsverkehr. Hier könnte Biomethan und zukünftig vermehrt auch verflüssigtes Biomethan (Liquified Biogas) den steigenden CO2-Emissionen und der Feinstaubproblematik entgegenwirken. „Wir müssen gerade im Verkehr alle Optionen zur Emissionsminderung nutzen, nicht nur bei CO2, sondern auch bei Stickoxiden und Feinstaub. Biomethan ist dafür eine attraktive Option“, so Kuhlmann. „Die Voraussetzungen sind gut, denn die Europäische Kommission verpflichtet ihre Mitgliedstaaten dazu, ein Ziel für fortschrittliche Kraftstoffe bis April 2017 festzulegen. Allein die Biomethanpotenziale aus Rest- und Abfallstoffen sind ausreichend, um bis 2020 die EU-Vorgaben in Höhe von 0,5 Prozent des Kraftstoffanteils zu erfüllen.“ Der Beimischungsanteil von Biomethan zum Erdgas lag in den vergangenen zwei Jahren bei rund 20 Prozent. Ende Oktober 2016 waren 194 Einspeiseanlagen in Betrieb, weshalb mit einer weiteren Produktionssteigerung gerechnet wird. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist die Einschätzung der Marktteilnehmer auch für das kommende Jahr positiv. Auch der grenzüberschreitende Handel von Biomethan komme voran, mittlerweile werde Biomethan in 15 europäischen Ländern ins Erdgasnetz eingespeist.
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