Mittwoch, 2. April 2025

Stadtwerke HanauBiomasseheizwerk geplant

[01.04.2025] Der Reifenhersteller Goodyear und die Stadtwerke Hanau haben jetzt eine Kooperation zur Nutzung erneuerbarer Energien vereinbart. Ein neues Biomasseheizwerk soll am Standort Hanau bis zu 95 Prozent der dort benötigten Wärme liefern.

Der Reifenhersteller Goodyear, die Stadtwerke Hanau und der Energiedienstleister G+E GETEC Holding haben jetzt eine Kooperation zur Nutzung erneuerbarer Energien vereinbart.

(Bildquelle: Moritz Göbel)

Der Reifenhersteller Goodyear setzt am Produktionsstandort Hanau verstärkt auf erneuerbare Energien. In Kooperation mit den Stadtwerken Hanau soll ein neues Biomasseheizwerk entstehen, das bis zu 95 Prozent der für die Reifenproduktion benötigten Wärme bereitstellen wird. Darüber hinaus werden rund 15.000 Megawattstunden Wärme aus erneuerbaren Brennstoffen jährlich in das städtische Fernwärmenetz eingespeist. Wie die Stadtwerke Hanau mitteilen, ist es das Ziel des Projekts, die CO₂-Emissionen des Werks um bis zu 95 Prozent zu senken.

Die Anlage, die auf dem Werksgelände errichtet wird, nutzt zertifizierte Resthölzer, die keiner weiteren stofflichen Verwendung zugeführt werden können. Mit einer geplanten Leistung von 16 Megawatt thermisch (MWth) wird das Heizwerk bis zu 24 Tonnen Prozessdampf pro Stunde liefern. Der kommerzielle Betrieb soll Mitte 2028 starten.

Für die Stadt Hanau hat das Projekt eine besondere Bedeutung. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sieht darin einen wichtigen Beitrag zur lokalen Energiewende: „Wir sehen hier ein lobenswertes Beispiel dafür, wie Industrie und kommunale Energieversorger gemeinsam die Klimaneutralität vorantreiben.“ Bereits in den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke Hanau laut eigenen Auskünften zahlreiche Maßnahmen für eine nachhaltigere Wärmeversorgung umgesetzt, darunter den Aufbau eines Energie-Innovations-Zentrums mit Blockheizkraftwerk und Solarpark (wir berichteten).

Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, hebt hervor, dass das neue Biomasseheizwerk das bestehende Fernwärmenetz nachhaltig ergänzen werde: „Mit Inbetriebnahme des Heizwerks in 2028 planen wir, es mit unserem Blockheizkraftwerk und einer Großwärmepumpe zur Abwärmenutzung zu kombinieren. Dies wird eine wirtschaftlichere und effizientere Wärmeversorgung ermöglichen.“ Perspektivisch könnten fast 1.000 Haushalte mit erneuerbarer Wärme aus Biomasse versorgt werden.





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