RuhrgebietBergwerke als Energiespeicher
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen will die Erforschung neuartiger Energiespeicher in ehemaligen Bergwerken vorantreiben. Das kündigt jetzt der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) bei einem Besuch der RAG-Zeche in Bottrop an. Remmel: „Nordrhein-Westfalen ist ein Energieland und wir wollen, dass es das auch in Zukunft bleibt. Großspeicher müssen einen wesentlichen Bestandteil eines zukünftigen Energiesystems aus erneuerbaren Energien bilden.“ Die Vision eines Pumpspeicherkraftwerks unter Tage könne dabei ein wichtiger Baustein sein. Das Bergwerk Prosper Haniel könnte so vom Bergwerk zum Kraftwerk und zur Batterie werden. „Unterirdische Anlagen wie diese können außer im Ruhrgebiet nur an sehr wenigen Standorten in Deutschland realisiert werden, schon darum haben wir eine besondere Verpflichtung, das Vorhaben fortzusetzen“, so der Minister. Wie das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz mitteilt, wird die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund knapp 850.000 Euro an Fördermitteln für die nächste Realisierungsstufe bereitstellen. Den entsprechenden Förderbescheid hat Remmel in Bottrop übergeben. Bereits im Jahr 2012 hat das Umweltministerium den Startschuss für das Pilotprojekt und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Professor André Niemann vom federführenden Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen sagt: „Die Ergebnisse stimmen zunächst optimistisch: Der Standort Prosper Haniel ist von seinen Rahmenbedingungen grundsätzlich technisch und geologisch geeignet, die Akzeptanz von unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken ist hoch, die Kosten von UPSW sind mit 600 bis 2.400 Euro pro Kilowatt mit oberirdischen Pumpspeicherwerken vergleichbar. Allerdings zeigt die Analyse der Wirtschaftlichkeit auch, dass sich der Bau von unterirdischen sowie oberirdischen Pumpspeicherkraftwerken derzeit nicht lohnt.“ Hier führt Niemann die regulatorischen Rahmenbedingungen an, die Flexibilitätsoptionen nicht ausreichend wertschätzten. Stattdessen werde ein doppeltes Netzentgelt verlangt. Auf Grundlage des Förderbescheids könnte nun die konkrete Eignung von Prosper Haniel ausgearbeitet werden, um Informationen für eine Investitionsentscheidung zu erhalten und eine Risikoabschätzung vornehmen zu können. Laut Minister Remmel liegt es nun an der Bundesregierung, die Hemmnisse für den Ausbau einer solchen Technologie zu beseitigen.
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