Sonntag, 24. November 2024

Stadtwerke HeidelbergBaustart für neues Holzheizkraftwerk

[26.01.2012] Im Rahmen ihrer Energiekonzeption 2020 haben die Stadtwerke Heidelberg den Spatenstich für ein neues Holzheizkraftwerk gesetzt. Darüber soll der Passivhausstadtteil Bahnstadt in Zukunft komplett mit Strom und Wärme versorgt werden können.
Spatenstich für Kraftwerk auf Basis von Holz und Kraft-Wärme-Kopplung.

Spatenstich für Kraftwerk auf Basis von Holz und Kraft-Wärme-Kopplung.

v.l.: Michael Teigeler, Geschäftsführer Stadtwerke Heidelberg Energie; Peter Erb, Geschäftsführer Stadtwerke Heidelberg Umwelt; Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner; Rudolf Irmscher, Geschäftsführer Stadtwerke Heidelberg GmbH; Alfred Kappenstein,

(Bildquelle: H+B Pressebild Pfeifer)

Die Stadtwerke Heidelberg haben Anfang Dezember 2011 den Startschuss für die Realisierung des neuen Holzheizkraftwerks auf ihrem Werksgelände im Pfaffengrund gegeben. Baustart für das neue Kraftwerk wird voraussichtlich im Frühjahr 2012 sein, Ende 2013 soll das Kraftwerk dann ans Netz gehen. In das Projekt wollen die Stadtwerke insgesamt 20 Millionen Euro investieren.
Dem Spatenstich ging eine intensive Zeit der Planung und Abstimmung voraus. Der Bau basiert auf einem Gemeinderatsbeschluss vom April 2008 und steht im Zusammenhang mit der Bahnstadt: Das Energiekonzept des Passivhausstadtteils sieht vor, dass der verbleibende Bedarf an Wärme dort über erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Mit dem Bau des Holzheizkraftwerks wird diese Anforderung erfüllt, denn die Anlage erzeugt so viel Strom und Wärme, wie die geplanten 2.000 Haushalte zuzüglich der Gewerbebetriebe und öffentlichen Einrichtungen in der kompletten Bahnstadt voraussichtlich benötigen werden.

Auftakt für Energiekonzept 2020

Gleichzeitig ist das Holzheizkraftwerk nach Angaben der Stadtwerke ein erster, wichtiger Schritt, um den Anteil erneuerbarer Energien an der hocheffizienten Fernwärme in Heidelberg zu erhöhen, wie es sich die Stadt im Rahmen ihrer Energiestrategie zum Ziel gesetzt hat. „Das Holzheizkraftwerk ist ein enormer Sprung für erneuerbare Energien in Heidelberg und ein wichtiger Baustein unseres Klimaschutzkonzepts“, erklärt Oberbürgermeister Eckart Würzner. Die Heidelberger Bahnstadt werde damit zu einem -Emissions-Stadtteil. Die Anlage sei in Deutschland zudem eines der größten dezentralen Kraftwerke auf Basis von Holz und Kraft-Wärme-Kopplung, so Würzner weiter. „Das Holzheizkraftwerk ist der Auftakt, um unsere Energiekonzeption 2020 umzusetzen“, so der Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, Rudolf Irmscher. „Wir steigen damit erstmals richtig in die Eigenerzeugung ein, um bis zum Jahr 2017 unser Ziel zu erreichen, nur noch Strom aus erneuerbaren Energien sowie aus hocheffizienten Gaskraftwerken zu gewinnen.“

Hoher Wärmeanteil

Bisher beschränkte sich die Eigenerzeugung in Heidelberg im Wesentlichen auf Solarstrom. Mit dem neuen Holzheizkraftwerk wird die Eigenerzeugung um 24.000 Megawattstunden steigen, denn das neue Kraftwerk produziert neben einem hohen Wärmeanteil auch Strom. „Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sind deshalb besonders effizient und nutzen die eingesetzte Energie gut aus“, erläutert Peter Erb, bei den Stadtwerken zuständig für den Bau der Anlage. Auf der Außenfassade des Kraftwerks wird darüber hinaus eine 1.000 Quadratmeter große Photovoltaik­anlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt installiert, die zusätzlich Strom erzeugt. Vor allem aber wird das neue Kraftwerk jährlich rund 80.000 Megawattstunden Wärme produzieren. Der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien wird in Heidelberg somit von 0 auf 14 Prozent steigen. Das Ziel, das sich die Bundesregierung für die deutschlandweite Wärmeversorgung bis zum Jahr 2020 gesetzt hat, erreicht die Stadt Heidelberg dank des neuen Holzheizkraftwerks bei der Fernwärme somit bereits im Jahr 2014.

Gut für die Klimabilanz

Insgesamt wird das Holzheizkraftwerk die Klimabilanz der Stadt Heidelberg um rund 30.000 Tonnen CO2 im Jahr verbessern. Und noch über einen weiteren Punkt freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Rudolf Irmscher: „Mit dem Fernwärmenetz haben wir in Heidelberg beste Bedingungen, um ein solches Kraftwerk durchgängig in Grundlast und damit wirtschaftlich fahren zu können.





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