Mittwoch, 13. November 2024

MainzBaustart für Gasmotoren-BHKW

[02.05.2017] Ein neues Gasmotorenkraftwerk auf der Ingelheimer Aue soll das bestehende GuD-Kraftwerk entlasten und die Fernwärmeversorgung der Stadt Mainz sicherstellen.
Der erste Spatenstich für den Bau eines Gasmotorenkraftwerks auf der Ingelheimer Aue in Mainz ist erfolgt.

Der erste Spatenstich für den Bau eines Gasmotorenkraftwerks auf der Ingelheimer Aue in Mainz ist erfolgt.

(Bildquelle: KMW)

Die Bauarbeiten für das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) des Energieversorgungsunternehmens (EVU) Kraftwerke Mainz-Wiesbaden (KMW) auf der Ingelheimer Aue sind jetzt offiziell gestartet. Wie das EVU meldet, erfolgte im Rahmen einer Feierstunde mit rund 100 geladenen Gästen der symbolische erste Spatenstich auf dem Kraftwerksgelände. Die Oberbürgermeister von Wiesbaden und Mainz, Sven Gerich und Michael Ebling (beide SPD), bezeichneten den Bau des gut 100 Millionen Euro teuren Projekts als wichtiges Signal für die Energiewende.
Der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich sagte: „Es ergibt keinen Sinn, wenn alte Kohlekraftwerke weiterhin Strom produzieren und gleichzeitig moderne hocheffiziente Gaskraftwerke wie das in Mainz immer häufiger still stehen. Da stimmen die Rahmenbedingungen nicht. Wenn wir wollen, dass die Energiewende gelingt, benötigen wir Gaskraftwerke mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung.“
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling wies darauf hin, dass das bestehende und mit Erdgas betriebene Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der KMW bis zum Jahr 2013 mehr als 90 Prozent der gesamten Fernwärmeversorgung der Stadt geliefert habe. Über ein 70 Kilometer langes Fernwärmenetz werde die Wärme in der Landeshauptstadt verteilt, die Fernwärme spiele eine tragende Rolle bei der Wärmeversorgung der Stadt Mainz.
Der KMW-Vorstandsvorsitzende Lars Eigenmann sagte: „Das bestehende GuD-Kraftwerk kann aber nur dann wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden, wenn sich die Einsatzzeiten des Kraftwerks in erster Linie nach den Strompreisen richten und nicht nach der Notwendigkeit der Fernwärmeversorgung.“ Die Fernwärmeversorgung müsse aber insbesondere im Winter rund um die Uhr gesichert sein.
Hier setze das neue Blockheizkraftwerk an, in dem ab Ende 2018 mehrere Gasmotoren aus dem Brennstoff Erdgas Strom und Wärme erzeugen. Die durch den zusätzlich geplanten Fernwärmespeicher entkoppelte Bereitstellung von Wärme und Strom diene somit der Stabilisierung und dem Ausbau der Mainzer Fernwärmeversorgung.
Das Blockheizkraftwerk wird zehn Motoren umfassen – jeder dieser Motoren kann bis zu zehn Megawatt (MW) elektrisch und knapp neun Megawatt thermisch erzeugen. Die Gesamtleistung beträgt damit 100 MW elektrisch und rund 90 MW thermisch. Zum Vergleich: Das bestehende GuD-Kraftwerk hat eine Leistung von mehr als 400 Megawatt.
Das neue Kraftwerk wird von dem finnischen Unternehmen Wärtsilä Energy Solutions errichtet. Es nutzt nach Angaben von KMW die Energie des Brennstoffs Erdgas mit über 85 Prozent sehr effizient aus. Außerdem könnten die Motoren wesentlich schneller innerhalb von zwei Minuten an- und abgefahren werden. Das Kraftwerk benötige bei gleicher Fernwärmeerzeugung weniger Brennstoff.



Stichwörter: Erdgas, KMW, Mainz


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