Sonntag, 22. Dezember 2024

NRWBau eines Wasserkraftwerks

[09.08.2022] Nachdem die Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke im Rahmen der EEG-Novelle doch nicht umgesetzt wurde, stehen die Zeichen für die Umsetzung eines 400 kW-Repowering Wasserkraftprojektes an der Lippe bei Werne-Stockum in Nordrhein-Westfalen auf grün.
Geplanter Ausbau der regenerativen Energie an der Lippe

Geplanter Ausbau der regenerativen Energie an der Lippe

(Bildquelle: Detering)

In Nordrhein-Westfalen soll jetzt ein 400 Kilowatt (kW)-Repowering-Wasserkraftprojekt an der Lippe bei Werne-Stockum gebaut werden. Wie das internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mitteilt, ist dies nun möglich, nachdem die Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke im Rahmen der EEG-Novelle doch nicht umgesetzt wurde (wir berichteten).
Parallel zu der neuen Wasserkraftanlage, die jährlich an die zwei Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen soll und mit einer fischfreundlichen Turbine ausgestattet ist, wolle Projektentwickler und Investor Michael Detering auch einen modernen Fischaufstieg errichten. Fische könnten dann zum ersten Mal seit rund 200 Jahren an dem Standort wieder die Lippe stromaufwärts wandern. Der Investor plane, bereits im kommenden Jahr mit dem Bau zu beginnen, die ersten Kilowattstunden sollten dann Ende 2024 erzeugt werden. Die neue Wasserkraftanlage werde eine ältere 45-kW-Anlage ohne modernen Fischaufstieg ersetzen. Bestärkt in seinen Plänen sehe sich Investor Detering auch durch die Stadt Werne, da das neue Wasserkraftwerk ein Baustein des städtischen Klimaschutzkonzepts ist.
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüße das Repowerg-Projekt: „Dieser Neubau ist ein wichtiges Signal, dass es mit der kleinen Wasserkraft in Nordrhein-Westfalen weitergeht. Für uns ist dieses Projekt eine Bestätigung, dass wir uns in den vergangenen Wochen konsequent gegen eine Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke eingesetzt haben (wir berichteten)“, sagt der LEE-Vorsitzende Reiner Priggen.
Laut IWR hatte die Bundesregierung ursprünglich im Rahmen der Anfang Juli 2022 beschlossenen EEG-Novelle das ersatzlose Aus der Vergütung für Wasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt Leistung vorgesehen (wir berichteten). Davon wären auch Repowering-Projekte wie das in Werne betroffen gewesen. Für Nordrhein-Westfalen hätte gerade diese Repowering-Regelung nach Angaben des LEE bittere Folgen gehabt: Rund 85 Prozent der 450 bestehenden Wasserkraftwerke haben eine Leistung von weniger als 500 Kilowatt.
Der LEE NRW gehe davon aus, dass Werne der Auftakt für die konsequente Hebung der noch vorhandenen Potenziale kleinerer Wasserkraftanlagen werden wird, da sich die schwarz-grünen Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag für den Ausbau der Wasserkraft unter ökologischen Aspekten und Einhaltung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie ausgesprochen haben.



Stichwörter: Wasserkraft, IWR, LEE NRW, NRW, Repowering


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