DarmstadtBasis für Digitalisierung gelegt
ENTEGA installiert nach einer erfolgreichen Testphase (wir berichteten) die drahtlose Netzwerktechnologie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) flächendeckend in Darmstadt. Wie der kommunale Versorger mitteilt, soll das Netz rund 25 Funkeinheiten umfassen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. In weiten Teilen der Innenstadt bestehe bereits jetzt Empfang, die Ausweitung auf ein flächendeckendes Netz soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein.
LoRaWAN ist ein kostengünstiges, energiesparendes und reichweitenstarkes Funknetz, das speziell für Anwendungen im Bereich des Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) konzipiert wurde. ENTEGA bietet nach eigenen Angaben als eines der ersten Unternehmen in Deutschland die LoRaWAN-Funktechnologie an. Vorstandschefin Marie-Luise Wolff erklärt: „ENTEGA installiert mit LoRaWAN eine zukunftsweisende Technologie, die sehr viele Anwendungsmöglichkeiten hat. Damit bieten wir den Menschen in der Region eine günstige, sichere und flächendeckende Infrastruktur für das Internet der Dinge.“
LoRaWAN biete zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten: Das Funknetz ermögliche zum Beispiel batterieschonende Ortungsdienste, wenn Gegenstände wie Fahrräder oder auch die Halsbänder von Haustieren mit einem Sensor ausgerüstet werden. In Gewerbe und Industrie könnten Füllstände beispielsweise von Müllcontainern oder Drücke über Sensoren gemeldet werden. Umweltdaten wie Ozonwerte und Feinstaubbelastung könnten erfasst und schneller automatisch verbreitet oder auch die Straßenbeleuchtung effizienter gesteuert werden. Interessant sei LoRaWAN auch im Bereich der Zählerfernauslesung: Zählerdaten könnten übertragen werden, sodass der Ablesetermin vor Ort entfallen kann.
Mit dem LoRaWAN-Netz wird laut ENTEGA eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der Stadt geschaffen. Der Hintergrund: Darmstadt ist Gewinner des Wettbewerbs Digitale Stadt, den der Branchenverband Bitkom in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) ausgelobt hatte. Die hessische Kommune soll in den kommenden Jahren mit der Unterstützung von mehr als 20 Partnerunternehmen, die Produkte und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe beisteuern, zur digitalen Modellstadt ausgebaut werden.
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