Montag, 23. Dezember 2024

Energieeffizientes BauenB10 erzeugt mehr Strom als benötigt

[15.07.2014] Premiere in Stuttgart: Das Aktivhaus B10 ist das weltweit einzige Wohngebäude, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht.
Da B10

Da B10, das erste Aktivhaus der Welt, einen Überschuss an Strom und Wärme erzeugt, können damit Nachbargebäude versorgt werden.

(Bildquelle: Werner Sobeck / Zooey Braun)

Der Name klingt schlicht, doch verbirgt sich dahinter etwas Revolutionäres: Das Aktivhaus B10 erzeugt als erstes Wohngebäude der Welt doppelt so viel Strom aus nachhaltigen Energiequellen wie es selbst benötigt. Vergangene Woche (8. Juli 2014) wurde es in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung offiziell fertiggestellt. „Es demonstriert, wie sich zukunftsfähige Gebäude, neue Mobilitätskonzepte und eine quartierbezogene Energieversorgung intelligent und nachhaltig miteinander verknüpfen lassen“, erklärt Werner Sobek, Architekt des Aktivhauses. Mit dem Überschuss versorgt das rund 85 Quadratmeter große Gebäude zwei Elektroautos sowie das benachbarte Weißenhofmuseum. „Neue Häuser sollen alte mitversorgen können. Wir nennen dies das Prinzip der Schwesterlichkeit“, sagt Sobek. Energie werde dort verbraucht, wo sie erzeugt wird – und nach Möglichkeit vor allem dann, wenn sie gerade besonders günstig ist. Das Aktivhaus – wegen seines Standorts im Stuttgarter Bruckmannweg 10 B10 genannt – ist Teil des Forschungsprojekts „Schaufenster Elektromobilität“. Laut dem Architekturbüro Werner Sobek, misst ein Projekt-Team zwei Jahre lang kontinuierlich, wie viel Energie B10 erzeugt und verbraucht. Dabei soll eine Reihe weiterer Daten erhoben werden, die für die Gebäudeforschung relevant ist. Diese Daten werden am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet. Im ersten Jahr werde das Gebäude zu Demonstrationszwecken und für die Analyse genutzt. Danach soll es für ein weiteres Jahr als Wohnraum genutzt werden, um weitere Erfahrungen mit der selbstlernenden Gebäudesteuerungstechnik zu sammeln. Nach Abschluss des Forschungsprojekts soll das Gebäude zurückgebaut und andernorts neu errichtet werden.





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